Ausgabe 2 / Dezember 2005 - Fidfinvest Treuhand, Zug
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Der Anteil aus den neuen EU Staaten im Verhältnis zur<br />
Bevölkerung im Kanton <strong>Zug</strong> ist heute als gering einzuschätzen.<br />
Kontingente und Kontrollen ermöglichen es,<br />
dass die volle Freizügigkeit gegenüber den neuen Mitgliedstaaten<br />
stetig und bis 2011 abgestuft eingeführt<br />
wird, so dass die Anpassung der bestehenden Strukturen<br />
ohne nennenswerte Probleme möglich ist.<br />
Dadurch werden die Standortvorteile der Schweiz und<br />
mit eingeschlossen auch des Kantons <strong>Zug</strong> gestärkt, so<br />
dass der Arbeitsmarkt vergleichsweise noch offenerer,<br />
flexiblerer und effizienterer wird. Durch die flankierenden<br />
Massnahmen werden Auswüchse der Freizügigkeit, wie<br />
beispielsweise Lohn- und Sozialdumping, verhindert.<br />
Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des realen<br />
BIP lag in der Schweiz über die letzten zehn Jahre bei 1,3%<br />
– das war nur rund halb so viel wie in der EU (2,2%).<br />
Der Grund für die schwache Expansion der Schweizer<br />
Wirtschaft liegt zu aller erst in der schwachen Entwicklung<br />
ihrer Produktivität, des Einsatzes ihrer Produktions-<br />
faktoren Kapital und Arbeit im Verhältnis zum Ertrag.<br />
Die EU ist der mit Abstand bedeutendste Wirtschaftspartner<br />
unseres Landes. Mit dieser Erweiterung und dem in<br />
Kraft treten von sechs weiteren bilateralen Verträgen<br />
(Bilaterale I) in dynamische ost- und mitteleuropäische<br />
Absatzmärkte, gewinnt die EU für die Schweiz zusätzlich<br />
an Bedeutung. Es ermöglicht der Schweizer Wirtschaft<br />
einen <strong>Zug</strong>ang zu Ländern mit weiteren 75 Millionen<br />
potenziellen Konsumenten und mit einem grossem<br />
Aufholbedarf.<br />
Wie aus der untenstehenden Graphik (Eidg. Oberzoll-<br />
direktion/SNB) entnommen werden kann, verzeichneten<br />
die Exporte nach Mittel-/ und Osteuropa in den letzten<br />
Jahren den stärksten Auftrieb.<br />
Voraussichtlich wird rund die Hälfte dieses Wachstums-<br />
impulses auf das Konto der Personenfreizügigkeit gehen.<br />
Die Personenfreizügigkeit ist umso wichtiger, als das Angebot<br />
schweizerischer Arbeitskräfte mittelfristig aus demografischen<br />
Gründen zurückgehen wird. Der freie Personenverkehr<br />
gilt umgekehrt auch für Schweizerinnen<br />
und Schweizer, die in einem EU/EFTA Land leben und<br />
arbeiten möchten.<br />
Autor: Dr. Bernhard Neidhart, Volkswirtschaftsdirektion des<br />
Kantons <strong>Zug</strong><br />
Co-Autor: Philippe Kälin-Pereda, Sachbearbeiter Abteilung<br />
«Arbeitskräfte» im Amt für Wirtschaft und Arbeit<br />
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