03.06.2013 Aufrufe

Aus der Klinik für Neurologie - Opus - Friedrich-Alexander ...

Aus der Klinik für Neurologie - Opus - Friedrich-Alexander ...

Aus der Klinik für Neurologie - Opus - Friedrich-Alexander ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bei Axonopathien kommt es aufgrund einer Störung des axonalen Transportes und<br />

Blockierung <strong>der</strong> Glykolyse zu einer Schädigung des Axons. Dies führt zu einer<br />

Kontinuitätsunterbrechung <strong>der</strong> Nervenfaser und im weiteren Verlauf zu einer<br />

Denervationsatrophie des entsprechenden Muskels (21).<br />

Axonopathien findet man bei immunvermittelten, inflammatorischen (u.a. axonales<br />

GBS) und toxisch bedingten Neuropathien. Neurographisch ist die<br />

Nervenleitgeschwindigkeit bei axonalem Schädigungsmuster normal bis geringgradig<br />

vermin<strong>der</strong>t und die Amplitude des motorischen und sensiblen Summenaktionspotentials<br />

deutlich reduziert. Im Elektromyogramm (EMG) findet sich typischerweise eine<br />

pathologische Spontanaktivität als Zeichen einer akuten Schädigung (7, 31). Bei einer<br />

chronisch neurogenen Schädigung sind im EMG die Dauer <strong>der</strong> Potenziale motorischer<br />

Einheiten verlängert, die Potentialamplitude vergrößert und die Phasenanzahl erhöht<br />

(7).<br />

Unter einer Myelinopathie versteht man eine segmentale o<strong>der</strong> diffuse<br />

Demyelinisierung des Nerven (24). Diese führt im Gegensatz zur axonalen Schädigung<br />

nicht zu einer Kontinuitätsunterbrechung <strong>der</strong> Nervenfaser und damit zu einer Atrophie<br />

des Muskels. Die Prognose und Rückbildungstendenz ist besser als bei axonal<br />

bedingten Polyneuropathien (21). Zu den demyelinisierenden Polyneuropathien zählen<br />

die immunvermittelten (GBS, CIDP, MMN, Paraproteinämie) und die hereditären<br />

Neuropathien (HMSN I, III, IV) (31). Der Diabetes mellitus, die Urämie sowie<br />

bestimmte Medikamente (Amiodaron, Perhexilinmaleat, Tacrolismus) können ebenfalls<br />

in seltenen Fällen eine demyelinsierende Polyneuropathie hervorrufen (17).<br />

Neurographisch lassen sich deutlich verlangsamte Nervenleitgeschwindigkeiten und<br />

verlängerte distal motorische Latenzen ableiten (31). Gelegentlich finden sich<br />

Leitungsblöcke, F-Wellen können fehlen (17). Die Amplitude des motorischen<br />

Summenaktionspotentials bleibt im Gegensatz zur Axonopathie unverän<strong>der</strong>t. Im EMG<br />

zeigt sich pathologische Spontanaktivität erst bei einer sekundären axonalen<br />

Degeneration im fortgeschrittenen Stadium.<br />

Kennzeichnend <strong>für</strong> die Neuronopathie ist eine Schädigung des Zellkörpers und<br />

degenerative Verän<strong>der</strong>ungen des Axons von zentral nach peripher. Bei irreparabler<br />

Schädigung des Zellkörpers ist eine „Restitutio ad integrum“ nicht mehr möglich. Die<br />

Neuronopathie findet man insbeson<strong>der</strong>e bei Intoxikationen mit Vitamin B6 und<br />

Doxorubicin, bei Herpes Zoster Infektionen und dem Sjögren-Syndrom (29).<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!