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Aus der Klinik für Neurologie - Opus - Friedrich-Alexander ...

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V) Diagnostik und Therapie polyneuropathischer Syndrome<br />

Bereits eine ausführliche Anamnese und eine gründliche körperliche Untersuchung<br />

geben wichtige Hinweise auf die zugrunde liegende Art <strong>der</strong> Polyneuropathie.<br />

Entscheidende Signalwörter in <strong>der</strong> Patientenanamnese sind u.a. brennende Schmerzen,<br />

„Einschlafgefühl“, „Kribbeln“ in Armen o<strong>der</strong> Beinen, eine zunehmende Gangstörung<br />

mit vermehrter Sturzneigung, eine Blasen- o<strong>der</strong> Mastdarmstörung o<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Schweißsekretion (7, 21). Wichtig bei <strong>der</strong> Anamnese ist auch die Frage nach<br />

Vorerkrankungen, häuslicher Medikation, Zeckenbissen, <strong>Aus</strong>landsaufenthalten und dem<br />

Beginn <strong>der</strong> polyneuropathischen Störungen.<br />

Bei <strong>der</strong> körperlichen Untersuchung weisen Sensibilitätsstörungen wie Parästhesien,<br />

handschuh- und sockenförmige Hypästhesien und -algesien, Störungen <strong>der</strong><br />

Tiefensensibilität und <strong>der</strong> Thermästhesie, Muskelatrophien und Paresen,<br />

Reflexabschwächung o<strong>der</strong> -verlust sowie Störungen des vegetativen Nervensystems auf<br />

polyneuropathische Verän<strong>der</strong>ungen hin. Wichtig bei <strong>der</strong> körperlichen Untersuchung<br />

sind auch die Lokalisation und <strong>Aus</strong>prägung <strong>der</strong> polyneuropathischen Verän<strong>der</strong>ungen (7,<br />

26).<br />

Als weiterführende Maßnahmen sind laborchemische und elekrophysiologische<br />

Untersuchungen, eine Liquordiagnostik sowie eine Nerven- und Muskelbiopsie<br />

sinnvoll. Wichtige Basis-Laborparameter sind BKS, CRP, Differenzialblutbild,<br />

Blutzuckerspiegel, HbA1c, Oraler Glukosetoleranztest, Elektrolyte, Leber- und<br />

Nierenwerte, Eiweiß- und Immunelektrophorese, Schilddrüsenparameter,<br />

Vitaminspiegel (v.a. Vitamin B12/ Folsäure) und Schillingtest, Rheumafaktoren, GM1-<br />

AK, GM2- AK, antinukleäre Antikörper, C3/ C4-Komplement, Borrelienserologie,<br />

ACE im Serum, Anti-Hu, Anti-MAG-Antikörper (13, 17, 25, 31).<br />

Der Liquor cerebrospinalis sollte routinemäßig auf Zellzahl, Glukose- und<br />

Proteingehalt, Immunglobuline und oligoklonale Banden untersucht werden. Eine<br />

lymphozytäre Pleozytose lässt sich bei viralen Infektionen und bei paraneoplastischen<br />

Neuropathien nachweisen. Beim GBS und <strong>der</strong> CIDP findet sich typischerweise eine<br />

zytoalbuminäre Dissoziation mit erhöhtem Eiweißgehalt bei normaler Zellzahl (17, 31).<br />

Röntgen, Computertomographie, MRT, Skelettszintigraphie, Lymphknotenbiopsie,<br />

Endoskopie o<strong>der</strong> Knochenmarksuntersuchungen dienen u.a. dem <strong>Aus</strong>schluss von<br />

10<br />

Neoplasien, Metastasen o<strong>der</strong> einer Sarkoidose (25, 33).

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