Aus der Klinik für Neurologie - Opus - Friedrich-Alexander ...
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VII) Material und Untersuchungsmethoden<br />
1.) Material<br />
Im Rahmen einer prospektiven Beobachtungsstudie wurden 53 Patienten mit einer<br />
elektrophysiologisch gesicherten Polyneuropathie zwischen Juni 2006 und Februar 2007<br />
auf Geschmacks- und Geruchsbeeinträchtigungen hin untersucht. Die Patienten wurden<br />
zuvor zur Differenzialdiagnose polyneuropathischer Syndrome in die neurologische<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>der</strong> Universität Erlangen- Nürnberg stationär aufgenommen. Im Rahmen <strong>der</strong><br />
neurologischen diagnostischen Verfahren wurden bei den Patienten routinemäßig<br />
folgenden Untersuchungen durchgeführt: oraler Glukosetoleranztest, Vitamin B1-, B6-,<br />
B12- und E-, Folsäure- und Methylmalonsäurebestimmung, D- Xylose- Test,<br />
Serumelektrophorese, Immunglobuline, CDT, Blutbild (Hämoglobin, Leukozyten,<br />
Thrombozyten), Schilddrüsenparameter, Borrelien, Lues, Varicella- Zoster- Virus, HIV,<br />
Hepatitisserologie (v.a. Hepatitis C), Bence- Jones- Proteinurie, Vaskulitis- (ANA,<br />
ANCA, Rheumafaktoren, Antikörper beim Sjögren- Syndrom) und Liquordiagnostik,<br />
Die elektrophysiologische Untersuchungen umfassten: Nervenleitgeschwindigkeit,<br />
Elektromyographie, F- Wellen- Bestimmung und die Darstellung von Leitungsblöcken.<br />
Um schwerere Pathologien im Mund- und Nasenbereich auszuschließen wurden die<br />
Patienten zusätzlich HNO- ärztlich untersucht.<br />
Auf eine Zustimmung <strong>der</strong> örtlichen Ethikkommission zur Durchführung <strong>der</strong><br />
Geschmacks- und Geruchstests konnte verzichtet werden, da die Tests medizinisch<br />
indiziert waren und bei unserem diagnostischen Ansatz zu den Routinemaßnahmen<br />
gehörte. Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Probanden wurde ausführlich über den Untersuchungsablauf<br />
informiert und gab nach Aufklärung seine Einwilligung. Alle untersuchten Patienten<br />
waren bei vollem Bewusstsein und medizinisch stabil.<br />
Vorab wurde nach dem von Dyck entwickelten NSS Score ein Untersuchungsprotokoll<br />
erstellt (10). Der NSS von Dyck besteht aus zwei Unterscores und dient <strong>der</strong><br />
Schweregradenteilung <strong>der</strong> Polyneuropathie. Im ersten Unterscore wurden die <strong>für</strong> die<br />
Polyneuropathie relevanten Symptome des Patienten eingetragen und mit jeweils einem<br />
Punkt bewertet. Geordnet waren die Symptome nach motorischen, sensiblen und<br />
autonomen Defiziten (siehe Anhang).<br />
Der zweite Unterscore diente <strong>der</strong> Erfassung <strong>der</strong> neurologischen Behin<strong>der</strong>ung von<br />
Hirnnerven, Muskeln, Reflexen und Sensibilitätsstörungen. Die Ergebnisse <strong>der</strong> klinisch-