Aus der Klinik für Neurologie - Opus - Friedrich-Alexander ...
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Hinsichtlich <strong>der</strong> neurophysiologischen Ergebnisse fand sich bei den untersuchten<br />
Patienten kein Unterschied zwischen den Patienten mit normalem und denen mit<br />
reduziertem Geschmacksempfinden.<br />
Ebenfalls kein Unterschied zeigte sich im Schwellen-, Diskriminations- und<br />
Identifikationstest bezüglich <strong>der</strong> Ätiologie und Neurophysiologie <strong>der</strong> Polyneuropathie<br />
sowie bei den normosmischen Polyneuropathiepatienten.<br />
Jedoch fand sich bei den Patienten unabhängig von einer vorhandenen Geruchsstörung<br />
eine schwache, aber signifikant negative Korrelation zwischen dem Dyck-Score als<br />
Parameter <strong>für</strong> den Schweregrad <strong>der</strong> Polyneuropathie und den Scores <strong>für</strong> die<br />
Geruchsidentifikation. Ein signifikanter geschlechterspezifischer Unterschied beim<br />
Schmecken ergab sich zu Ungunsten <strong>der</strong> Männer.<br />
Des Weiteren zeigte sich, dass viele Patienten mit einem polyneuropathischen Syndrom<br />
eine Geruchs- und/ o<strong>der</strong> Geschmacksstörung aufwiesen, obwohl sie anamnestisch keine<br />
subjektive Geruchs- o<strong>der</strong> Geschmacksstörung angegeben hatten.<br />
4.) Praktische Schlussfolgerungen<br />
Der <strong>für</strong> die Studie verwendetet Bedside- Test ist ein einfacher, nicht invasiver und von<br />
Patienten gut akzeptierter Test. Er erkennt bei ca. 40-50% <strong>der</strong> Patienten mit<br />
Polyneuropathie eine chemosensorische Störung und bietet so die Möglichkeit,<br />
Patienten, die subjektiv noch keine Störung des Geruchs- und/ o<strong>der</strong> Geschmacksinnes<br />
wahrgenommen haben, zeitnah Therapien zuzuführen. Sicherlich lässt sich dieser Test<br />
aber nicht zur Differenzierung einzelner Polyneuropathien einsetzen. Zwar fand sich bei<br />
Patienten mit diabetischer o<strong>der</strong> metabolischer Polyneuropathie eine ausgeprägtere<br />
Schmeckstörung als bei den an<strong>der</strong>en Polyneuropathieformen, aber aufgrund <strong>der</strong><br />
geringen Fallgröße können keine sicheren Angaben zu Differenzierungen gemacht<br />
werden.<br />
Bei Patienten mit Geruchsstörung fiel insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Schwellentest, weniger <strong>der</strong><br />
Diskriminations- o<strong>der</strong> Identifikationstest pathologisch aus. Dies legt die Vermutung<br />
nahe, dass bei Polyneuropathien im Vergleich zu systemischen neurodegenerativen<br />
Erkrankungen eher <strong>der</strong> periphere Teil des olfaktorischen Systems betroffen ist.<br />
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