Internationalisierung im Bekleidungseinzelhandel - Universitäts ...
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1 <strong>Internationalisierung</strong>sfähigkeit von textilen Netzwerken<br />
Wie die meisten Konsummärkte, ist der Bekleidungsmarkt zurzeit mit einer ausge-<br />
prägten Nachfrageschwäche konfrontiert. Seit 1992 sind die Umsätze des<br />
Bekleidungshandels rückläufig (vgl. o. V. 2005a, S. 29) und auch die Bekleidungsin-<br />
dustrie verzeichnet Einbußen (BTE 2004, S. 29; KPMG 2005a, S. 3). Nach einer<br />
Umfrage der Textilwirtschaft (TW) 2005 rechnen 53 % der Händler mit weiteren Um-<br />
satzeinbußen und auch eine Trendwende scheint nicht in Sicht (vgl. o. V. 2005b, S.<br />
12; KPMG 2005b, S. 7). Der Verdrängungswettbewerb hat deutlich an Schärfe zugenommen,<br />
was zahlreiche Insolvenzen in Industrie und Handel zeigen (vgl. o. V. 2004,<br />
S. 25). In der Industrie sind weltweite Überkapazitäten, Lohnniveau bedingte inländische<br />
Wettbewerbsnachteile und weiter steigende Exporterfolge ausländischer<br />
Textilanbieter problematisch (vgl. Wojaczek 1996, S. 56).<br />
Im Handel kann eine hohe Vergleichbarkeit der Sort<strong>im</strong>ente, ein Überangebot an Bekleidung<br />
und ein permanenter Konzentrationsprozess beobachtet werden (vgl. BTE<br />
2003, S. 1). Gründe für die derzeitigen Probleme des Handels liegen unter anderem<br />
in der anhaltenden Kaufzurückhaltung (vgl. Heußinger 2000, S. 1 ff.), dem hybriden<br />
Kaufverhalten (vgl. Ahlert 2001, S. 12; Schögel/Tomczak 1999, S. 15) und der zunehmenden<br />
Preissensibilität (vgl. Ahlert 2003, S. 13). Letzteres zeigt sich auch an<br />
den steigenden Umsätzen der Textil- und Lebensmitteldiscounter sowie Textilfremder,<br />
wie bspw. bei Tchibo, die insgesamt ein Umsatzplus von 12% verzeichnen (vgl.<br />
o. V. 2005a, S. 26). Im Jahr 2005 sank der Anteil der Bekleidungsausgaben an den<br />
Gesamtausgaben <strong>im</strong> Vergleich zu den Vorjahren weiter auf 4,42% der gesamten<br />
Konsumausgaben ab (vgl. BTE 2006, S. 97). Im gesamten Textileinzelhandel ist für<br />
2005 ein Umsatzrückgang von 1,5% (entspricht ca. 820 Mio. Euro) zu verzeichnen<br />
(vgl. BTE 2006, S. 48). Die deutschen Konsumenten sparen am Outfit. Gründe dafür<br />
liegen nicht zuletzt in den Sättigungserscheinungen bei Basisartikeln der Bekleidung.<br />
Dennoch spielt Mode für die Mehrheit der (weiblichen) Bevölkerung eine bedeutende<br />
Rolle. Dies gilt nicht nur für den deutschen Modemarkt, sondern für fast alle Indus-