Internationalisierung im Bekleidungseinzelhandel - Universitäts ...
Internationalisierung im Bekleidungseinzelhandel - Universitäts ...
Internationalisierung im Bekleidungseinzelhandel - Universitäts ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
–13–<br />
dann, wenn sie grundlegende übereinst<strong>im</strong>mende demographische Merkmale aufwei-<br />
sen, dennoch bezüglich Bekleidung verschiedene Präferenzen haben, die neben der<br />
Mode auch in kulturspezifischen Konsumgewohnheiten ihre Ursache finden (vgl.<br />
Wißmeier 1999, S. 1159). Die Festlegung des Sort<strong>im</strong>ents <strong>im</strong> Rahmen des <strong>Internationalisierung</strong>sbestrebens<br />
stellt einen Problembereich dar, der gemäß George (1997, S.<br />
241) darin besteht, ein „opt<strong>im</strong>ales Mischungsverhältnis zwischen länderübergreifenden<br />
und länderspezifischen Sort<strong>im</strong>entsanteilen“ zu finden. Um die modischen<br />
Präferenzen der Konsumenten in den einzelnen Ländermärkten in Erfahrung zu bringen<br />
und das Moderisiko durch exakte Prognosen zu verringern, ist Marktnähe eine<br />
notwendige Voraussetzung.<br />
In engem Zusammenhang mit den saisonalen Schwankungen steht die Problematik<br />
der Beschaffungsrhythmen: Der Handel muss ca. sechs bis acht Monate vor Beginn<br />
der folgenden Verkaufssaison einen Großteil (ca. 60-80%) seiner Order in der Bekleidungsindustrie<br />
platzieren (sog. Vor- oder Hauptorder), um der langen Vorlaufzeit<br />
der (auftragsbezogenen) Produktion begegnen zu können (vgl. Horstmann 1997, S.<br />
31; Ahlert/Holtkamp/Aumann 2000, S. 2 f.). In diesem Fall trägt der Handel ein besonders<br />
hohes Moderisiko, da er zum Zeitpunkt der Bestellung noch nicht über<br />
Informationen zu zukünftigem Nachfrageverhalten verfügt (vgl. Hermanns 1999, S.<br />
25). Demgegenüber trägt der Hersteller ein hohes Risiko <strong>im</strong> Rahmen der Nachorder;<br />
in diesem Fall handelt es sich um von der Industrie vordisponierte und ggf. auch<br />
schon produzierte Ware für die aktuelle Saison (vgl. Horstmann 1997, S. 31).<br />
Um nun den erläuterten Besonderheiten gerecht zu werden, müssen <strong>im</strong>mer neue<br />
Wege hinsichtlich der Koordination dieser komplexen Wertschöpfungskette gefunden<br />
werden. Durch die Bildung von Netzwerken <strong>im</strong> Allg. und vertikalen Kooperationen <strong>im</strong><br />
Speziellen wird es möglich, die notwendigen Aktivitäten innerhalb der Wertschöpfungskette<br />
besser zu koordinieren.