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Hexenbote Sonderausgabe - Brunoschneider.ch

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<strong>Hexenbote</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> Jul 2010<br />

Die Rauhnä<strong>ch</strong>te oder Wilde Jagd<br />

Die Rauhnä<strong>ch</strong>te oder Rau<strong>ch</strong>nä<strong>ch</strong>te sind die geheimnisvollste Zeit des Jahres. Der Name<br />

"Rau<strong>ch</strong>nä<strong>ch</strong>te" kommt einerseits vom Räu<strong>ch</strong>ern, mehr aber no<strong>ch</strong> von rauh - den wilden,<br />

haarigen Dämonen, die in diesen Nä<strong>ch</strong>ten ihr Unwesen trieben. Die Rauhnä<strong>ch</strong>te liegen<br />

zwis<strong>ch</strong>en dem Thomastag, 21. Dezember und dem Dreikönigstag, 6. Jänner. Zwölf<br />

Rauhnä<strong>ch</strong>te, da die vier Sonn- und Festtage ausgenommen sind. Davon treten die großen<br />

hervor: Die Thomasna<strong>ch</strong>t, die Heilige Na<strong>ch</strong>t und die Na<strong>ch</strong>t zum Dreikönigstag. Seit jeher<br />

kommt den Rauhnä<strong>ch</strong>ten, vor allem den drei großen, enorme Bedeutung zu. Au<strong>ch</strong> heute ist<br />

no<strong>ch</strong> im gesamten deuts<strong>ch</strong>en Spra<strong>ch</strong>raum, insbesondere in alpenländis<strong>ch</strong>en Gegenden<br />

geheimnisvolles Brau<strong>ch</strong>tum lebendig:<br />

Die Wilde Jagd<br />

Überall kennzei<strong>ch</strong>nen die zwölf Tage vor und na<strong>ch</strong> Neujahr einen ents<strong>ch</strong>eidenden<br />

Höhepunkt der Gemeins<strong>ch</strong>aft. Zu dieser Zeit su<strong>ch</strong>en die Seelen der Toten die Lebenden auf,<br />

findet die Initiation der Heranwa<strong>ch</strong>senden statt usw. Na<strong>ch</strong> uralten Überlieferungen haben in<br />

diesen Tagen die finsteren Mä<strong>ch</strong>te große Gewalt.<br />

Die Rauhnä<strong>ch</strong>te sind eine Zeit der Wiederkehr der Seelen und des Ers<strong>ch</strong>einens von Geistern.<br />

Das Wilde Heer tobt dur<strong>ch</strong> die Na<strong>ch</strong>t, Frau Holle geht um, Orakel erlauben den Blick in die<br />

Zukunft und zauberis<strong>ch</strong>es Wirken ist besonders ma<strong>ch</strong>tvoll. Druden, Hexen und Kobolde<br />

lassen si<strong>ch</strong> gerne in Unrat und Unordnung nieder.<br />

Um sie zu bekämpfen, uns<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong> zu ma<strong>ch</strong>en, nahm/nimmt si<strong>ch</strong> der Hausvater die<br />

Räu<strong>ch</strong>erpfanne mit heller Glut und viel Weihrau<strong>ch</strong>, früher Kräuter und Zweige, geht dur<strong>ch</strong><br />

Haus, Stall und Hof, mit ihm ein Bub, Weihwasser sprengend. Auf diese Weise sollen<br />

Mens<strong>ch</strong>, Vieh, Hab und Gut vor dem Einfluss der Dunkelheit bes<strong>ch</strong>ützt werden. Die<br />

Rauhnä<strong>ch</strong>te verkörpern den Übergang vom Chaos in die Ordnung.<br />

Bei den Kelten und Germanen, sowie au<strong>ch</strong> in unserem Brau<strong>ch</strong>tum war es die Zeit der<br />

Losnä<strong>ch</strong>te. Um die Zukunft vorauszusagen, ging man in den Rauhnä<strong>ch</strong>ten um Mitterna<strong>ch</strong>t<br />

s<strong>ch</strong>weigend zu einer Wegkreuzung und laus<strong>ch</strong>te (losen) auf Zei<strong>ch</strong>en, die sowohl das Wetter<br />

als au<strong>ch</strong> Ereignisse deuten ließen. Für jeden Monat eine Na<strong>ch</strong>t. Sowie an diesen Tagen das<br />

Wetter ist, so ist es im darauf folgenden Jahr.<br />

Au<strong>ch</strong> die wilde Jagd war des Öfteren in diesen Nä<strong>ch</strong>ten anzutreffen. Sollten au<strong>ch</strong> Sie zu den<br />

Rauhnä<strong>ch</strong>ten "losen" gehen, so bedenken Sie, dass Sie rückwärts und s<strong>ch</strong>weigend den Ort<br />

verlassen, da sonst die wilde Jagd Sie mitnehmen könnte.<br />

In diesen Nä<strong>ch</strong>ten zieht die Wilde Jagd dur<strong>ch</strong> die Lüfte, geführt von Wodan und Frau Holle.<br />

Oft heißt es, die Hexen ritten auf Stecken dur<strong>ch</strong> die Na<strong>ch</strong>t und jagten verängstigten Leuten<br />

hinterher. Tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> werden in den ,,Zwölften'' die neuen Hexenbesen angefertigt.<br />

Wodan- Óðinn reitet auf seinem S<strong>ch</strong>immel zu den Mens<strong>ch</strong>en, um ihnen gute Gaben zu<br />

bringen, daher werden ihm und seinem Ross Opfergaben dargebra<strong>ch</strong>t. Au<strong>ch</strong> für Holle, Freyr<br />

und die Ahnengeister werden Opferspeisen auf den Tis<strong>ch</strong> gestellt, bis zum Ende der Julzeit.<br />

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