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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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Der Knabe ist größer und anders, als da er ein Kind war. Er hat anderes<br />

Begehren, andere Sucht und Denkweise. Der Mann und Vater ist und denkt<br />

anders, als da er ein Knabe war. Desgleichen die Altbetagten. Das weiß ein<br />

jeder.<br />

So wenn ein jeder nun weiß und gestehen muß, daß er allein wechselt, so<br />

muß er auch dazu gestehen, daß er jeden Augenblick wechselt, auch dieweil<br />

er sagt : »ich bin«, und daß seine Gedankenbilder wechseln, dieweil er sagt :<br />

»ich denke«.<br />

Anstatt daß wir den argen Findas dermaßen unwürdig nachschwatzen<br />

und reden »ich bin« oder gar »ich bin der beste Teil Wraldas, ja durch uns allein<br />

vermag Er zu denken«, so wollen wir künden überall und allewege, wo<br />

es nötig sei :<br />

Wir, Fryas Kinder, sind Erscheinungen durch Wraldas Leben, beim Anfang<br />

gering und bloß, doch immer werdend und näherend der Vollkommenheit,<br />

sonder je so gut zu werden als Wralda selber. Unser Geist ist nicht<br />

Wraldas Geist; er ist hiervon allein ein Abschein.<br />

Da Wralda uns schuf, hat Er uns in Seiner Weisheit Hirn, Sinne, Gedächtnis<br />

und viele gute Eigenschaften verliehen. Hiermit können wir Seine Geschöpfe<br />

und Seine Gesetze betrachten. Davon können wir lernen und darüber<br />

können wir reden, alles und allein zu unserem eigenen Heil. Hätte Wralda<br />

uns keine Sinne gegeben, so würden wir von nichts wissen, und wir würden<br />

noch hilfloser sein als eine Seequalle, die fortgetrieben wird durch Ebbe und<br />

durch Flut.<br />

✴ ✴ ✴<br />

<strong>Die</strong>s steht auf Schreibfilz geschrieben : Rede und Antwort den anderen<br />

Maiden zu einem Vorbilde.<br />

Ein ungeselliger geiziger Mann kam zu Trost, die Maid war zu Stavia, um<br />

sich zu beklagen. Er sagte, Unwetter hätte sein Haus weggeführt. Er hätte zu<br />

Wralda gebetet, aber Wralda hätte ihm keine Hilfe verliehen. »Bist du ein echter<br />

Fryas«, fragte Trost. »Von Eltern auf Eltern«, antwortete der Mann.<br />

»Dann«, sagte sie, »will ich etwas in dein Gemüt säen, im Vertrauen, daß es<br />

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