05-06/2004 - Verband der Wohnungswirtschaft Sachsen-Anhalt e.V.

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10 Informationen aus den Mitgliedsunternehmen handen und so wurde auch bis in die späten Abendstunden gefeiert. (eitz) Eine immer noch begehrte Jubilarin: Gartenstadt-Kolonie Reform feierte 95. Geburtstag Eine der beliebtesten und begehrtesten Wohnsiedlungen in Magdeburg, die Gartenstadt-Kolonie Reform, hat Anfang Juni ihren 95. Geburtstag gefeiert. In Reform leben inzwischen die „Urenkel“ jener Frauen und Männer, die vor fast einem Jahrhundert ihre Mietskasernen verließen und am Stadtrand, auf brachem Feld, in gemeinsamer genossenschaftlicher Arbeit eine für damalige Vorstellungen „revolutionäre“ Wohnsiedlung aus dem Boden wachsen ließen. Reform erhielt seinen Namen nach der „Wohnreform“-Bewegung Anfang des vergangenen Jahrhunderts und war die zweite in Deutschland angelegte Gartenstadt. Von großem Glück für die Gründergeneration Reformer war, dass sie mit Bruno Taut einen der bedeutendsten damaligen Architekten als Planer und Baumeister gewinnen konnten. Er setzte in den 1920- Jahren in der Gartenstadt seine Ideen des Neuen Bauens um, noch bevor er Magdeburger Stadtbaurat wurde. Die GWG behielt den traditionsreichen Namen Gartenstadt-Kolonie Reform auch nach ihrem Zusammenschluss mit den Genossenschaften Gartenstadt Hopfengarten und GWG Süd (ehemals Bauverein der Grusonwerk-Beamten), die ebenfalls 1909 entstanden sind. Gemeinsam wurde das Jubiläum mit einem großen Frühlingsfest am 5. Juni für alle Genossenschafter und ihre Familien sowie mit einem Empfang am Vorabend gefeiert. Außerdem hat der Vorstand zum 95. Jahrestag eine noch druckfrische Chronik herausgegeben, in der in mehr als einjähriger akribischer und aufwändiger Arbeit die Geschichte der Genossenschaft zusammengetragen wurde. Sie enthält neben lü- ckenlosen Aufzeichnungen viele Fotos und originale Dokumente. Landtagspräsident will Erfahrungsschatz der GWG`n für Stadterneuerung nutzen Dass man in Reform gut leben kann, hat sich bis in die Landespolitik herumgesprochen. Dies zeigte sich in den Grußworten, die der Präsident des Landtages von Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Adolf Spotka, sowie der Staatssekretär im Ministerium für Bau und Verkehr, Dr. Hans-Joachim Gottschalk, zum Empfang im Hotel „Ratswaage“ an Vorstand und Genossenschafter richteten. Der Landtagspräsident bezeichnete die Gartenstadt als „eine längst feste Institution“. Er erwarte auch zukünftig viel von den Wohnungsgenossenschaften, denn sie seien durch ihren reichen Fundus an Erfahrungen geradezu prädestiniert, sich an den Diskussionen über den Städteumbau Ost an führend zu beteiligen. Staatssekretär Gottschalk würdigte Reform als „ein Erbe, das Sie mit einem gewissen Stolz erfüllen sollte, das aber auch mit Schwierigkeiten bei der architektonisch behutsamen und finanziell vertretbaren Sanierung verbunden ist - die aber ein Markenzeichen der GWG ist.“ Und Magdeburgs Bürgermeister Bernhard Czogalla war voll des Lobs, wie die Gartenstadt den Konflikt zwischen modernen Wohnbedürfnissen, wirtschaftlich vertretbarer Sanierung und Denkmalschutz meistert. In seiner Festrede dankte der Verbandsdirektor Ronald Meißner Aufsichtsrat und Vertreterversammlung: „Was wäre eine Genossenschaft ohne Bereitschaft zum Ehrenamt?“. In den immer noch langen Wartelisten für eine Wohnung in Reform – während anderswo Wohnungen dauerhaft leer stehen - sieht Meißner den besten Beweis für den richtigen Kurs der Reformer. Er sprach jedoch auch ein wichtiges generelles Problem an, dass es für die sichere Zukunft der Genossenschaften unverzichtbar sei, die Jugend zu begeistern. „Eine gute Nachbarschaft von Alt und Jung ist eine Vorausset- 38 Verbandsreport 05-06/2004
10 Informationen aus den Mitgliedsunternehmen zung für eine funktionierende Genossenschaft!“ Gemeinsam feiern und leben unter einem Siedlungsdach Diese gute Nachbarschaft stellten die zahlreichen Genossenschafter unter Beweis, die beim 6. GWG-Frühlingsfest rund um den Platz am Verlorenen Grundstein ihre Verbundenheit mit ihrer unmittelbaren Heimat zeigten. Zehn Stunden Musik fast pausenlos, bejubelte Auftritte altbekannter „Ost- Stars“ wie Ute Freudenberg und Wolfgang Ziegler sowie Spielangebote für die jüngsten Reformer sorgten trotz zeitweiliger Regenschauer für beste Stimmung und ein gelungenes Fest. Die Frühlingsfeste sind inzwischen ein fester Termin im Kalender der Reformer, denn sie gehören zum gemeinsamen Leben unter einem „Siedlungsdach“. (Teilnehmerkreis) Dank für nutzbringende Zusammenarbeit Treffen mit Unternehmern aus Dessau und der Region Bestandteil der Feierlichkeiten aus Anlass des 50. Jubiläums unserer Genossenschaft war am 22. April ein Treffen mit rund 100 Unternehmern der verschiedensten Gewerke aus Dessau und Umgebung. Vorstandsvorsitzender Werner Lautenschläger dankte ihnen in seiner Begrüßung für die langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit vor allem bei der Umsetzung des umfangreichen Programms zur Modernisierung und Sanierung des Wohnungsbestandes. Durch die enge Kooperation mit den einheimischen Handwerksbetrieben veränderten sich seit 1992 die Wohnbedingungen für viele Genossenschaftsmitglieder. Beim Empfang anwesend waren auch Vertreter der Stadt Dessau, der Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung, des Verbandes der Wohnungsgenossenschaften Sachsen-Anhalt e.V., der Wohnungsgenossenschaften Dessau und Roßlau, der Dessauer Wohnungsbaugesellschaft und der Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft. Gertrud Bertling, Prüfungsdirektorin des Verbandes, überbrachte herzliche Glückwünsche und würdigte die erfolgreiche Entwicklung unserer Genossenschaft. Verbandsreport 5-6/2004 39
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