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2012/1 - Rudolf-Steiner-Schule Schwabing

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Im anschließenden Diskussionsforum - sowohl im großen Kreis, als auch mit der Fishbowl-Technik (kleiner<br />

Gesprächszirkel von circa sechs Menschen in der Mitte) - wurde sehr offen über subjektiv empfundene<br />

und für objektiv gehaltene Herausforderungen der <strong>Schule</strong> gesprochen.<br />

Die Schüler(vertreter) brachten sich auch hier intensiv und direkt ein. Sie betonten die Bedeutung ihrer<br />

Zugehörigkeit zu dieser <strong>Schule</strong>, ebenso die der Bewältigung des Abiturs. Ihre Impulse waren:<br />

• Umwandlung der künstlerischen Fächer in Wahlpflichtfächer, Einführung eines erweiterten Angebots<br />

in Kursform (etwa Politik)<br />

• Minderung der Wochenstundenzahl in Kunst und Musik, Plädoyer für freiwillige Teilnahme<br />

• Vermehrung der Themen- und Arbeitsvielfalt im Fach Musik<br />

• Sinnvollere, vor allem zeitökonomischere Strukturierung der Ganztagsschule<br />

• Überdenken des Epochenunterrichts in der Oberstufe zugunsten größerer (bes. für die Abiturvorbereitung<br />

wichtiger) Kontinuität in Fachstunden-Unterrichten, regelmäßig und öfter in Geo-<br />

graphie und Geschichte, künftig auch in Politik und Philosophie<br />

Ein ernsthafter Austausch der Schüler mit dem Kollegium ist sehr gewünscht. Um ihre Interessen kompakter<br />

zu vertreten, denken sie an eine Wiederbelebung der SMV (Schülermitverantwortung).<br />

Aus dem Oberstufenkollegium gab Wolfgang Runknagel sein Bild von unserer <strong>Schule</strong> im Jahr 2022:<br />

• Längst autonom aufgehobener Sommerzeit-Zwang gemäß schon 2011 besserem Wissen<br />

• Durch Umbau gewonnener Raum für ein Bistro mit Ruhe für Essen und Gespräch<br />

• „Betriebseurythmie“ täglich in der Hauptunterrichtszeit für alle<br />

• Früh-, nicht nur Spätentwickler-Förderung<br />

• Geschlechtertrennung in bestimmten Unterrichtsfächern und Jahrgangsstufen<br />

• Suche-orientierte Wahlfächer in der Mittel-, ziele-orientierte Pflichtfächer in der Oberstufe<br />

• Politik und Wirtschaft als Unterrichtsfächer ab Klasse 10<br />

• Philosophie freiwillig ab Klasse 10, Pflicht in den Klassen 12 und 13<br />

• Aufwertung und Voll-Integration von Religionsunterricht und -lehrkräften<br />

• Hausaufgaben als fraglos sinnvolle individuelle Übmöglichkeiten<br />

• Erziehung zu wachem, bildungs- u. sozialintegrativem, souveränem Mediengebrauch<br />

• Selbständiges, differenziertes (Mit-)Schreiben statt Textübernahme und Simplifizierung<br />

• Lesen, speziell klassischer Literatur, zur Förderung von Sprach-, Denk- und Schreibvermögen<br />

• Verstärkte Beschäftigung mit Kunst zur Schulung freien, statt nur funktionalen Wahrnehmens<br />

• Intensive elterliche Erziehung in Kooperation mit der <strong>Schule</strong> zu Selbst- und Mitverantwortung<br />

• Kritische Zeitgenossenschaft durch Presselektüre, Zukunftsmitgestaltung durch Projekte<br />

• Stetiges Neu-Erringen nachhaltiger Bildungsfreiheit<br />

Aus der Elternschaft wurde viel Diskussionsbedarf ermittelt. Grundsätzlich wünschen wir uns eine <strong>Schule</strong>,<br />

in der jeder motiviert, erfüllt, gefördert, gefordert, verstanden und glücklich ist. Hierzu zählt auch das<br />

Verständnis der Philosophie einer Waldorfschule; Themenabende dazu sind willkommen.<br />

Zur Situation unserer <strong>Schule</strong> in 10 Jahren: Braucht es die Waldorf-<strong>Schule</strong> dann noch? Zur Zeit findet ein<br />

Allgemein-Werden vieler ihrer Elemente statt. Zahlreiche <strong>Schule</strong>n machen sich Gedanken über ihre Pädagogik,<br />

der waldorfspezifische Grundimpuls ist breit geworden. Parallel dazu entfernen sich die Waldorfschulen<br />

immer mehr von ihrem Kern. Was also wird in 10 Jahren sein? Wir werden bis dahin immer<br />

mehr in Konkurrenz stehen zu anderen Privatschulen – das zeigt sich schon heute in den Schülerzahlen.<br />

Und: Wo wird die Gesellschaft in 10 Jahren stehen? Wie ist unsere Außenansicht? Welche Werte werden<br />

Zuhause und in der <strong>Schule</strong> gelebt? Wie steht es mit dem Qualitätsentwicklungsprozess der <strong>Schule</strong> und<br />

mit ihrem Alleinstellungsmerkmal?<br />

Das große Thema: Eltern-Engagement. Wie bewegen sich Eltern (dauerhaft) dazu, Engagement für<br />

die <strong>Schule</strong> aufzubringen? Kann man in dieser Hinsicht Druck ausüben (z.B. durch das Verlangen nach<br />

Ableisten von Arbeitsstunden)? Sind Eigeninitiative und Freiwilligkeit noch aufrecht zu erhalten? Hier<br />

entstand eine lebhafte Diskussion. In manchen Haushalten müssen beide Elternteile arbeiten, auch,<br />

um das <strong>Schule</strong>geld aufzubringen. Unter dieser Notwendigkeit leiden freiwillige Hilfen für die <strong>Schule</strong>.<br />

Die Einsatzbereitschaft lässt nach. Schaffen andererseits einige scheinbar alles, so birgt auch diese einseitige<br />

Leistung Gefahren. Der Grundgedanke einer Erziehung zur Freiheit umschließt auch elterliche<br />

Freiheit der Mitgestaltung. Die <strong>Schule</strong> lebt von diesem Engagement, von Zusammenarbeit und Mittun<br />

der Eltern. Warum kommen von 380 Elternhäusern nur 45 Eltern zu einer Schulversammlung?

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