LK Physik 13 Kernphysik - am Werdenfels-Gymnasium
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KAPITEL 1. WERKZEUGE DER KERNPHYSIK 12<br />
1.3 Zählstatistik<br />
Ist z die Zahl der von einem Zähler während der Zähldauer ∆t registrierten Teilchen, dann ist<br />
n = z<br />
∆t<br />
(1.3.1)<br />
die Zählrate. Wird die Zählrate N-mal hintereinander gemessen, dann streuen die Messwerte<br />
um den Mittelwert<br />
〈n〉 = 1<br />
N ·<br />
N<br />
i=1<br />
ni = 1 1<br />
·<br />
∆t N ·<br />
N<br />
i=1<br />
zi = 〈z〉<br />
∆t<br />
(1.3.2)<br />
Unter der Voraussetzung, dass die Ereignisse ” Registrieren eines Teilchens“ unabhängig vonein-<br />
ander sind, gilt für die z die Poisson-Verteilung, d.h. die Wahrscheinlichkeit, in der Zeit ∆t z<br />
Teilchen zu registrieren, ist<br />
Für die Standardabweichung<br />
σ =<br />
gilt bei der Poisson-Verteilung<br />
P (z) = 〈z〉z<br />
z!<br />
<br />
(〈z〉 − z) 2<br />
<br />
<br />
<br />
= 1<br />
N<br />
· e −〈z〉<br />
n<br />
(〈z〉 − zi) 2<br />
i=1<br />
(1.3.3)<br />
(1.3.4)<br />
σ = 〈z〉 (1.3.5)<br />
68 % der Messwerte für z liegen im Intervall [ 〈z〉 − σ , 〈z〉 + σ ]<br />
95 % der Messwerte für z liegen im Intervall [ 〈z〉 − 2 σ , 〈z〉 + 2 σ ]<br />
99 % der Messwerte für z liegen im Intervall [ 〈z〉 − 3 σ , 〈z〉 + 3 σ ]<br />
Der relative Fehler bei der Messung von z ist (68 %)<br />
δ68 % = σ<br />
〈z〉 =<br />
<br />
〈z〉 1<br />
= <br />
〈z〉 〈z〉<br />
〈z〉 100 10 000 1 000 000<br />
δ 68 % 10 % 1 % 0,1 %<br />
(1.3.6)<br />
D<strong>am</strong>it der relative Fehler der Messung um den Faktor Zehn kleiner wird, muss √ man hundertmal<br />
〈z〉<br />
länger messen! 68 % der Zählraten liegen im Intervall 〈n〉 ± ∆n mit ∆n = ∆t , d.h. der relative<br />
Fehler der Zählratenmessung ist<br />
δn = ∆n 1<br />
= (1.3.7)<br />
〈n〉 〈z〉<br />
Wenn man die Zählrate eines radioaktiven Präparates messen will, muss man zunächst die<br />
Zählrate ohne Präparat messen (den sogenannten Nulleffekt, hervorgerufen durch die Höhen-<br />
strahlung, radioaktive Stoffe in der Luft usw.) und vom Messwert mit Präparat abziehen.