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Alphabetisierung in Finanzfragen - Archiv - Personalwirtschaft

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AV Round Table<br />

6<br />

Mit Können und der richtigen<br />

Taktik zum Erfolg<br />

Erhöhter PSV-Beitragssatz, neue Regelungen zum Versorgungsausgleich, Folgen von Flexi II und BilMoG:<br />

Im Round Table der <strong>Personalwirtschaft</strong> diskutierten Experten die aktuellen Entwicklungen <strong>in</strong> der betrieblichen<br />

Altersversorgung. Beratungsbedarf gibt es vor allem <strong>in</strong> Fragen der Risiko- und Liquiditätssteuerung.<br />

D<br />

ie betriebliche Altersversorgung (bAV) hat sich auch<br />

<strong>in</strong> der F<strong>in</strong>anzkrise bewährt, so die gute Nachricht. Dennoch<br />

gibt es <strong>in</strong> Detailfragen der bAV viele Unsicherheiten.<br />

Und nach wie vor nimmt <strong>in</strong>nerhalb der bAV-Diskussion<br />

die Frage nach der Nutzung von Zeitwertkonten e<strong>in</strong>en<br />

wichtigen Punkt e<strong>in</strong>. Geht es bei den klassischen bAV-Durchführungswegen<br />

um den Ausgleich e<strong>in</strong>er Versorgungslücke<br />

im Rentenalter, bieten Zeitwertkonten e<strong>in</strong>e besondere<br />

Möglichkeit des vorzeitigen Ausstiegs.<br />

Rente mit 67, das ist nicht für alle erstrebenswert und machbar.<br />

„Das spätere Rentene<strong>in</strong>trittsalter geht nicht mit e<strong>in</strong>er<br />

steigenden Gesundheit der Arbeitnehmer e<strong>in</strong>her. Im Gegenteil:<br />

Untersuchungen zeigen, dass beispielsweise psychosomatische<br />

Erkrankungen zunehmen“, so Barbara Re<strong>in</strong>hard,<br />

Partner<strong>in</strong> bei Beiten Burkhardt. Da der gesetzliche<br />

Bauste<strong>in</strong> „geförderte Altersteilzeit“ entfällt, müssen Arbeitgeber<br />

ersetzende Gestaltungsmöglichkeiten suchen. „Dabei<br />

bieten Lösungen wie e<strong>in</strong> vorgezogenes Ausscheiden des<br />

Arbeitnehmers verbunden mit e<strong>in</strong>er Abf<strong>in</strong>dung, e<strong>in</strong>er<br />

Teilrente oder die alle<strong>in</strong> arbeitgeberseitig f<strong>in</strong>anzierte<br />

Altersteilzeit ke<strong>in</strong>e echten Alternativen.“ Unabhängig von<br />

der F<strong>in</strong>anzierungsfrage handele es sich jeweils um E<strong>in</strong>zellösungen,<br />

die sich nicht zu e<strong>in</strong>er systematischen Imple-<br />

Professor Dr. Dietmar Wellisch,<br />

Spezialist für betriebliche<br />

Altersversorgung an der<br />

Universität Hamburg und<br />

wissenschaftlicher Beirat<br />

im Bundesf<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>isterium,<br />

moderierte die bAV-Expertenrunde.<br />

Sonderheft 07 |2010 www.personalwirtschaft.de<br />

mentierung im Unternehmen und vorausschauenden Planung<br />

eignen, schränkt Barbara Re<strong>in</strong>hard e<strong>in</strong>. Letztlich<br />

würden nur Zeitwertkonten die Möglichkeit bieten, langfristig<br />

und vorausschauend e<strong>in</strong> vorzeitiges Ausscheiden<br />

zu planen, nachhaltig zu f<strong>in</strong>anzieren und gestalterisch zu<br />

implementieren; sie bieten <strong>in</strong>sbesondere flexible Gestaltungsmöglichkeiten,<br />

die auch längere Freistellungsphasen<br />

umfassen.<br />

Zeitwertkonten genau prüfen<br />

Welches Instrument Arbeitgeber wählen sollten, bestimmt<br />

der Verwendungszweck. S<strong>in</strong>d Vorruhestandsregelungen<br />

gefragt, die bereits vor dem 60. Lebensjahr greifen sollen,<br />

scheidet die betriebliche Altersversorgung von vornhere<strong>in</strong><br />

aus, erläutert Uwe Langohr-Plato, Sprecher der Geschäftsführung<br />

des Sparkassen Pensionsmanagements. Um die<br />

Verlängerung der Lebensarbeitszeit abzufedern und für<br />

e<strong>in</strong>en vorgezogenen Ruhestand Leistungen ab dem 60.,<br />

künftig 62. Lebensjahr, zur Verfügung zu stellen, ist auch<br />

die betriebliche Altersvorsorge geeignet. „Für Mitarbeiter,<br />

die <strong>in</strong> den vorzeitigen Ruhestand vor dem 60. Lebensjahr<br />

gehen wollen, eignen sich Zeitwertkonten und Altersteilzeit“,<br />

betont Uwe Langohr-Plato. Die Altersteilzeitmodelle<br />

hätten sich <strong>in</strong> der Praxis bewährt, während Zeitwertkonten<br />

durch Flexi II noch mit e<strong>in</strong>igen Unsicherheiten versehen<br />

und juristisch noch längst nicht ausdiskutiert seien.<br />

Die Sozialversicherungsträger vertreten nämlich für Angestellte<br />

mit Bezügen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze<br />

die Ansicht, dass auch bei Umwandlung solcher<br />

Bezüge <strong>in</strong> Wertguthaben volle Arbeitgeberanteile <strong>in</strong> das<br />

Wertguthaben e<strong>in</strong>zustellen s<strong>in</strong>d. Michael Karst, Bereichsleiter<br />

Legal/Tax, Retirement Solutions bei Towers Watson,<br />

empfiehlt daher e<strong>in</strong>e entsprechende arbeitsrechtliche Ausgestaltung,<br />

um e<strong>in</strong>e Verteuerung des Zeitwertkontenmo-

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