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Experimente zur Produktivitätssteigerung in der Geothermie ...

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1 E<strong>in</strong>führung<br />

10<br />

<strong>Experimente</strong> <strong>zur</strong> <strong>Produktivitätssteigerung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Geothermie</strong>-Forschungsbohrung Groß Schönebeck 3/90<br />

Die Forschungsbohrung Groß Schönebeck 3/90 mit dem In situ <strong>Geothermie</strong>labor ermöglicht<br />

die Durchführung geologischer und geophysikalischer Messungen und hydraulischer<br />

<strong>Experimente</strong>. Die am Standort herrschenden Temperaturverhältnisse und<br />

die vorhandenen Tiefenwässer bieten ideale Voraussetzungen für <strong>Experimente</strong> unter<br />

realen Bed<strong>in</strong>gungen.<br />

Die Bohrung im Nordosten Brandenburgs wurde auf <strong>der</strong> Basis e<strong>in</strong>er umfangreichen<br />

geologischen und bohrtechnischen Analyse ausgewählt. Die Bohrung erschließt geothermisch<br />

<strong>in</strong>teressante Horizonte des Norddeutschen Beckens <strong>in</strong> Tiefen zwischen<br />

3900 und 4300 Metern bei e<strong>in</strong>em Temperaturniveau von > 150 °C. Sie wurde bereits<br />

1990 <strong>zur</strong> Exploration von Kohlenwasserstoffen bis <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Tiefe von 4240 Metern abgeteuft.<br />

Da ke<strong>in</strong> Gas, son<strong>der</strong>n nur große Mengen heißes Wasser geför<strong>der</strong>t wurden,<br />

wurde die Bohrung mit Zement verfüllt und aufgelassen. Im Jahr 2000 stellte das<br />

GeoForschungsZentrum Potsdam Mittel <strong>zur</strong> Verfügung, um die Bohrung zu Forschungszwecken<br />

wie<strong>der</strong> zu öffnen und bis auf 4294 Meter zu vertiefen.<br />

E<strong>in</strong> erster Produktionstest (Primärtest) <strong>zur</strong> Bestimmung des Ausgangszustandes verlief<br />

positiv. Die Arbeiten wurden mit dem vom Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft f<strong>in</strong>anzierten<br />

Projekt „Erschließung klüftig-poröser Speicher im Norddeutschen Becken<br />

- <strong>Experimente</strong> <strong>zur</strong> Stimulation von Sandste<strong>in</strong>en <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Geothermie</strong>bohrung Groß<br />

Schönebeck“ mit <strong>der</strong> Stimulation <strong>der</strong> Sandste<strong>in</strong>horizonte im Jahr 2002 fortgesetzt.<br />

Mit <strong>der</strong> Stimulation von Sandste<strong>in</strong>en <strong>in</strong> zwei verschiedenen Tiefenabschnitten konnte<br />

bereits e<strong>in</strong>e <strong>Produktivitätssteigerung</strong> von heißen Tiefenwässern erzielt werden. Zur<br />

zusätzlichen Stimulation von Vulkanitgeste<strong>in</strong>en wurde beim Bundesm<strong>in</strong>isterium für<br />

Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit das Projekt „Erschließung potenzieller<br />

geothermischer Speicher im Norddeutschen Becken – wissenschaftliche Grundlagen<br />

und <strong>Experimente</strong> <strong>zur</strong> Stimulation von Vulkaniten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Geothermie</strong>bohrung Groß<br />

Schönebeck“ (FuE-Vorhaben BMU ZIP 0327508) bewilligt. Darüber wird im Folgenden<br />

berichtet.<br />

1.1 Standortrecherche Deutschland<br />

mit Beiträgen von M. Wolfgramm<br />

Die Arbeiten dieses Projekts wie auch <strong>der</strong> vorhergehenden Forschungsprojekte zum<br />

Aufschluss von hydrothermalen Speichergeste<strong>in</strong>en (BEO 0327063 und ZIP<br />

0327063C) wurden im <strong>in</strong> situ <strong>Geothermie</strong>labor Groß Schönebeck des GeoForschungsZentrums<br />

Potsdam durchgeführt. Ziel ist es, durch <strong>Experimente</strong> an e<strong>in</strong>em<br />

Referenzstandort mit e<strong>in</strong>em für Norddeutschland charakteristischen geologischen<br />

Aufbau Erfahrungen über die Nutzbarmachung heißer Tiefenwässer <strong>zur</strong> geothermischen<br />

Stromerzeugung zu gew<strong>in</strong>nen. Diese Erkenntnisse sollen dann auf Projekte an<br />

an<strong>der</strong>en Standorten übertragen werden können. Dazu wurde e<strong>in</strong>e erweiterte Standortrecherche<br />

erarbeitet, mit dem Ziel, diejenigen Gebiete <strong>in</strong> Deutschland zu charakterisieren,<br />

die für die geothermische Stromerzeugung geeignet s<strong>in</strong>d. Diese Studie wurde<br />

von <strong>Geothermie</strong> Neubrandenburg (GTN) im Auftrag des GFZ erstellt. Die<br />

folgenden Ergebnisse s<strong>in</strong>d dem Bericht von GTN entnommen.<br />

STR 04/16

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