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Experimente zur Produktivitätssteigerung in der Geothermie ...

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<strong>Experimente</strong> <strong>zur</strong> <strong>Produktivitätssteigerung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Geothermie</strong>-Forschungsbohrung Groß Schönebeck 3/90<br />

Bild 4.4.3: Zeitlicher Ablauf e<strong>in</strong>es Equilibriumtests nach Weng et al. (2002). Aufgetragen<br />

s<strong>in</strong>d Druck- und Fließratenverlauf mit <strong>der</strong> Zeit. Zu Beg<strong>in</strong>n erfolgt e<strong>in</strong>e Injektionsphase<br />

bei hoher Rate Q <strong>zur</strong> Riss<strong>in</strong>itiierung und –fortleitung. Nach e<strong>in</strong>er Zeit tp<br />

wird die Injektionsrate schlagartig auf das Niveau q verr<strong>in</strong>gert, <strong>der</strong> Behandlunsgdruck<br />

fällt <strong>in</strong>itial auf das Niveau von Psd und nach e<strong>in</strong>er Zeit teq stellt sich <strong>der</strong> Equilibrium-<br />

Druck Peq e<strong>in</strong>. Sobald e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Anstieg des Druckes registriert wird, wird die Bohrung<br />

e<strong>in</strong>geschlossen und <strong>der</strong> folgende Druckabfall aufgezeichnet. Beim f<strong>in</strong>alen E<strong>in</strong>schluss<br />

<strong>der</strong> Bohrung erfolgt auf Grund ger<strong>in</strong>ger residualer Rissöffnungsweiten e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger<br />

Druckabfall um den Betrag von ∆Psi.<br />

Der wesentliche Unterschied des beschriebenen Tests zu e<strong>in</strong>er konventionellen shut<strong>in</strong><br />

Auswertung ist, dass während <strong>der</strong> gesamten Injektionsphase <strong>der</strong> Behandlungsdruck<br />

oberhalb des Rissschließdrucks verbleibt. Die Rissweiten s<strong>in</strong>d am Ende des<br />

Tests bereits sehr ger<strong>in</strong>g. Der <strong>in</strong>itiale Druckabfall beim f<strong>in</strong>alen shut-<strong>in</strong> steht für den<br />

Rest an Reibung und Tortuosität, <strong>der</strong> vom Equilibrium-Druck subtrahiert werden<br />

muss. Der resultierende Druck unterscheidet sich vom eigentlichen Rissschließdruck<br />

dann nur noch um den verbleibenden Nettorissdruck (Druck im zentralen Bereich des<br />

Risses während se<strong>in</strong>er Fortleitung/Offenhaltung). Dieser ist jedoch auf Grund des<br />

vorher erfolgten sukzessiven Druckabbaus bereits auf e<strong>in</strong> m<strong>in</strong>imales Niveau abgesenkt<br />

worden. Auf diese Weise kann <strong>der</strong> Rissschließdruck wesentlich genauer bestimmt<br />

werden als es mit konventionellen Methoden - auf Grund des hohen residualen<br />

Nettorissdruckes nach dem shut-<strong>in</strong> - möglich wäre.<br />

Das Niveau von q sollte sich dabei an dem Niveau orientieren, welches vorher während<br />

des Stufentests als Übergang zwischen hydraulischem und mechanischem Gebirgsverhalten<br />

diagnostiziert wurde (q sollte leicht oberhalb des Matrixabflusses liegen).<br />

Wird q zu hoch o<strong>der</strong> zu niedrig e<strong>in</strong>gestellt, wird ke<strong>in</strong> Equilibrium-Druck erreicht,<br />

da <strong>der</strong> Riss entwe<strong>der</strong> zu schnell o<strong>der</strong> gar nicht schließt.<br />

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STR 04/16

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