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Experimente zur Produktivitätssteigerung in der Geothermie ...

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<strong>Experimente</strong> <strong>zur</strong> <strong>Produktivitätssteigerung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Geothermie</strong>-Forschungsbohrung Groß Schönebeck 3/90<br />

Die Injektion von Fluid, das mit Salz angereichert ist (Vortest b <strong>in</strong> Bild 4.1.1), führte<br />

zu ke<strong>in</strong>er signifikanten Verän<strong>der</strong>ungen, z. B. Druckanstiege. Somit s<strong>in</strong>d die Laborexperimente<br />

(Kap. 2.3) verifiziert. Auf die Salzzugabe konnte daher <strong>in</strong> den folgenden<br />

<strong>Experimente</strong>n verzichtet werden.<br />

Zeitgleich <strong>zur</strong> Stimulation werden Geophone <strong>zur</strong> seismischen Überwachung des<br />

Risswachstums bzw. <strong>zur</strong> Rissortung e<strong>in</strong>gesetzt (siehe Kapitel 6.1) sowie elektromagnetische<br />

Registrierungen durchgeführt, um Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> elektrischen Leitfähigkeit<br />

zu erkennen (siehe Kapitel 6.2).<br />

Die Arbeiten begannen am 13.01.2003. Die Koord<strong>in</strong>ierung <strong>der</strong> hydraulischen Arbeiten<br />

wurde geme<strong>in</strong>sam von GFZ und BGR (Dr. Tischner) durchgeführt. Die technischen<br />

Arbeiten für den Haupttest (Test f-h <strong>in</strong> Bild 4.1.1) wurden an die Firma Drilltec,<br />

Ettl<strong>in</strong>gen, vergeben. Es wurden am Bohrplatz drei Brunnen von ca. 80 m Tiefe <strong>zur</strong><br />

Wasserversorgung abgeteuft und e<strong>in</strong>e Konditionierungsanlage errichtet. In speziellen<br />

Behältern mit e<strong>in</strong>er Kapazität von 1500 m³ wurde das Wasser zwischengespeichert,<br />

um hohe Fließraten bis 80 l/s realisieren zu können. Das Wasser wurde chemisch<br />

aufbereitet, damit die Verträglichkeit mit dem Geste<strong>in</strong> und den Tiefenwässern gewährleistet<br />

ist. Mit Salzsäure wurde <strong>der</strong> pH-Wert 3 e<strong>in</strong>gestellt und es erfolgte die Zugabe<br />

e<strong>in</strong>es Sauerstoff- und Korrosions<strong>in</strong>hibitors. Die Installation wurde mit sechs<br />

Hochdruckpumpen, e<strong>in</strong>em Hochdruckstrang sowie e<strong>in</strong>em Ventilkreuz über <strong>der</strong> Bohrung<br />

komplettiert.<br />

Bis zum Abschluss <strong>der</strong> <strong>Experimente</strong> am 03.03.2003 wurden <strong>in</strong>sgesamt 4284 m³<br />

Wasser sukzessive unter hohem Druck <strong>in</strong> den Untergrund gepumpt (Bild 4.1.2). Mit<br />

dem Vortest konnte e<strong>in</strong> <strong>in</strong>itiales Injektionsraten-Druck-Verhältnis ermittelt werden.<br />

Beim Haupttest ab Ende Februar 2003 wurde sukzessive die Injektionsrate zunächst<br />

bis 24 l/s erhöht. Innerhalb dieser Steigerung stellte sich e<strong>in</strong>e deutliche Wirkung e<strong>in</strong>.<br />

Die Daten zeigen, dass sich bereits ab e<strong>in</strong>er Injektionsrate von 8 l/s mit ansteigen<strong>der</strong><br />

Injektionsrate <strong>der</strong> Druckanstieg verr<strong>in</strong>gert. Entsprechend erhöht sich die Injektivität,<br />

das heißt, es wurde mehr Flüssigkeit je Drucke<strong>in</strong>heit verpresst (Bild 4.1.3). Daraus<br />

kann gefolgert werden, dass e<strong>in</strong> zusätzliches Reservoir durch die Stimulation angeschlossen<br />

wurde, was <strong>in</strong> <strong>der</strong> Summe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er erhöhten Injektivität resultiert.<br />

Im Verlauf <strong>der</strong> <strong>Experimente</strong> fielen zwei Brunnen <strong>in</strong>folge technischen Versagens <strong>der</strong><br />

Tiefpumpen aus. Dadurch musste die Injektionsrate während <strong>der</strong> Reparaturzeit<br />

(27.02. – 01.03.2003) <strong>zur</strong>ückgefahren werden. Nach e<strong>in</strong>em Auslauftest (01.03.2003)<br />

konnte die ursprünglich erzielte Fließrate von 25 l/s nicht wie<strong>der</strong> erreicht werden, da<br />

<strong>der</strong> Druck sehr schnell das vorgegebene Limit <strong>der</strong> Verrohrung (25 MPa) erreichte.<br />

Durch kurze Wechsel von Injektion und Entlastung <strong>der</strong> Bohrung wurde versucht, diese<br />

Blockade zu beseitigen. Diese Versuche blieben erfolglos, vielmehr reduzierte<br />

sich die bis zum Drucklimit verpressbare Wassermenge auf wenige Kubikmeter, die<br />

etwa dem Kompressionsvolumen <strong>der</strong> Rohrstrecke des Bohrlochs entsprechen. Die<br />

künstliche Endteufe wurde mit 3901,5 m nur 17 Meter unterhalb des Rohrschuhs <strong>in</strong><br />

den Tonste<strong>in</strong>-Sandste<strong>in</strong>-Wechsellagen bestimmt.<br />

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STR 04/16

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