Berufsbild und Tätigkeitenbereiche [PDF] - Berufsberatung.ch

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Tätigkeitsgebiet Organisationen und Verbände
Ingenieur-AgronomInnen und Lebensmittel-IngenieurInnen erfüllen in
den Organisationen und Verbänden der Landwirtschaft vielfältige Aufgaben.
Dienstleistungen, Öffentlichkeitsarbeit, Absatzförderung, Imagewerbung,
standespolitische Arbeit oder die Bearbeitung von Fachfragen
sind klassische Aufgabenfelder von Verbänden. Beim Lösen dieser Aufgaben
ist die Fähigkeit, Hintergründe komplexer Problemstellungen
rasch zu erkennen und Lösungen zu erarbeiten, ebenso wichtig wie spezifisches
Fachwissen. Die Absolventinnen und Absolventen der ETH verfügen
aufgrund ihrer anspruchsvollen Ausbildung über diese Fähigkeiten.
Im Zuge der Agrarreform und des zunehmenden internationalen Konkurrenzdruckes
sehen sich die Organisationen zusammen mit der gesamten
Land- und Ernährungswirtschaft grossen Herausforderungen gegenüber.
Bei den vor- und nachgelagerten Marktpartnern sowie gegenüber Behörden
und Politikern gilt es dafür zu sorgen, dass die Anliegen der
Bäuerinnen und Bauern Gehör finden. Der Einsatz für eine multifunktionale
Landwirtschaft, die wettbewerbsfähig ist und wirtschaftlich bestehen
kann, ist spannend und herausfordernd.
Mit der neuen Agrarpolitik und dem veränderten Marktumfeld hängt der
wirtschaftliche Erfolg der Landwirtschaftsbetriebe heute viel stärker von
der Marktpositionierung ab als früher. Die Vertreter landwirtschaftlicher
Organisationen und Verbände sind gefordert, zusammen mit den Marktpartnern
Absatzförderungsprojekte zu entwickeln, die die Marktstellung
der einheimischen Qualitätsprodukte gegenüber den meist kostengünstigeren
Importprodukten stärken. Parallel mit den Entwicklungen auf
den Märkten müssen Rahmenbedingungen, z.B. Einkaufskonditionen,
ausgehandelt werden, die den Landwirten eine wirtschaftliche Produktion
ermöglichen. Dabei sind Marktkenntnisse und Verhandlungsgeschick
gefragt.
Viele Arbeiten, die für eine erfolgreiche Interessenvertretung erforderlich
sind, erfolgen nicht im Blickfeld der Öffentlichkeit und werden von aussen
oft wenig wahrgenommen. Dem steht das Bedürfnis der Verbände
nach Publizität gegenüber, um sich und ihre Leistungen bei den Mitgliedern
und in der Öffentlichkeit zu legitimieren. Der Meinungsbildungsprozess
kann hindernisreich sein, denn die Interessen in den einzelnen
Gruppierungen der Land- und Ernährungswirtschaft sind oft uneinheitlich.
Verbandsarbeit ist daher oft auch mit Kritik und einem ständigen
Legitimationsdruck verbunden. Es ist von Vorteil, eine dicke Haut zu
haben, Kritik als Chance zu sehen und in positive Energie umwandeln zu
können.