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Leseprobe als PDF herunterladen - Cursed Side

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Im Moment ist sie bei einer Nachbarin ihrer Schwester, die kurz<br />

auf sie aufpassen sollte, aber da kann sie langfristig natürlich nicht<br />

bleiben. Wir haben die letzten Tage, während wir Sie ausfindig<br />

gemacht haben, händeringend nach einer Notunterkunft gesucht.<br />

Irgendein Platz in einer Übergangspflegestation, bis entschieden<br />

ist, was weiter mit ihr passiert.«<br />

»Was gibt es da für Möglichkeiten?«, frage ich leise. Und irgendwie<br />

komm' ich mir komischerweise schäbig dabei vor. Da sitzt<br />

ein kleines Mädchen irgendwo in Wilhelmsburg und ich sag' einer<br />

Tante vom Jugendamt, dass ich sie nicht haben will. Einfach so…<br />

»Da wäre, wie gesagt, einmal die Möglichkeit, sie in einer Pflegefamilie<br />

unterzubringen. Wir versuchen immer, im Sinne des<br />

Kindes zu handeln, und ein stabiles Umfeld ist gerade in solch<br />

einem Fall von enormer Wichtigkeit. Alternativ käme auch eine<br />

Heimunterbringung in Frage. Allerdings ist die für Kinder diesen<br />

Alters schwierig.«<br />

»Was ist mit einer Adoption?«, höre ich mich fragen. Adoptiveltern<br />

prüfen sie, was man so hört, doch immer auf Herz und Nieren.<br />

Und angeblich gibt es doch so viele Leute, die gerne ein Kind<br />

adoptieren wollen.<br />

»Stella ist fünf. In diesem Alter gelingt es uns kaum noch, ein<br />

Kind zur Adoption zu vermitteln. Wir haben viele Bewerbungen,<br />

aber die Mehrheit der Paare möchte gerne ein Baby oder Kleinkind.«<br />

Sie macht ein Gesicht, das wohl mein Mitleid wecken soll.<br />

»Ich weiß nicht. Ich glaube… sie wäre besser in einer Pflegefamilie<br />

aufgehoben… Ich kenn' sie doch gar nicht.« Ich muss hart<br />

bleiben. Ansonsten drücken die mir am Ende noch dieses Kind<br />

auf. Und wenn sie noch eine Weile von Heimen erzählt, dann hat<br />

sie mich…<br />

»Wenn Sie möchten, können wir gerne eine betreute Kennenlernphase<br />

arrangieren. Sie treffen Stella hier bei uns in der Einrichtung<br />

und ein Sozialarbeiter ist dabei. Natürlich betreuen wir Sie<br />

auch weiterhin für den Fall, dass Sie sich doch dafür entscheiden<br />

sollten, sie bei sich und Ihrem Partner aufzunehmen. Mindestens<br />

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