Leseprobe als PDF herunterladen - Cursed Side
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Jetzt bin ich es, der lacht. Aber ich schätze, da ist echt was Wahres<br />
dran. Sowohl am Helfersyndrom <strong>als</strong> auch an meiner Vermutung<br />
in Bezug auf Schwule und unsere neue Nachbarin…<br />
»Vielleicht können wir ja kurz mal vorbeischauen«, schlage ich<br />
vor. Ich mag sie irgendwie und außerdem will ich nicht unhöflich<br />
sein.<br />
»Ja, vielleicht…« Es klingt nicht so, <strong>als</strong> ob er großen Bock drauf<br />
hätte. Aber wir müssen ja nicht lange bleiben. Wenn es öde ist, haben<br />
wir es ja nicht weit nach Hause. Er will schon Freitag zurück<br />
sein, den obligatorischen Wochenendsex haben wir Samstagabend<br />
vermutlich längst hinter uns. Eigentlich findet der immer in der<br />
Nacht statt, in der er nach Hause kommt. Es sei denn, er kriegt<br />
mich nicht wach. Dann machen wir's eben am nächsten Morgen…<br />
und meistens auch noch mal Samstagnacht und Sonntag, kurz bevor<br />
er wieder geht.<br />
»Sie ist wirklich in Ordnung«, sage ich.<br />
»Gib's schon zu, Flo, es ist wieder eine, die deinem Charme erlegen<br />
ist und dir tut's leid und deswegen bist du nett«, kommt es<br />
prompt.<br />
»Muss dich enttäuschen, ich hab' sie ziemlich schnell desillusioniert<br />
und sie darüber aufgeklärt, dass das mit uns keine WG ist.<br />
Und so richtig sexy war diese Aktion mit den IKEA-Möbeln auch<br />
nicht.«<br />
»Mein Freund, der Frauenschwarm.« Er klingt amüsiert. Aber<br />
ich weiß, wie er's meint. Zumal es tatsächlich immer mal wieder<br />
Frauen gibt, die da was f<strong>als</strong>ch verstehen und sich am Ende in mich<br />
verlieben. Ich glaube, sie mögen es einfach, wenn man charmant<br />
ist und keine Hintergedanken hat. Dann bekommen sie welche…<br />
was in meinem Fall schlecht für sie ist. Aber es ist nichts, womit<br />
ich nicht leben kann.<br />
Ich mag Mädchen und ich mag auch Frauen, aber ich finde sie<br />
– sexuell gesehen – ziemlich unerotisch. Vor allem ihre Brüste.<br />
Selbst wenn ich mich opfern wollte, ich könnte es vermutlich gar<br />
nicht. Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass sich da bei mir<br />
in diesem Leben was regt.<br />
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