Vorwort - Deutscher Apotheker Verlag
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1.1 Ernährung von Erwachsenen 21<br />
masse. Dies wird in der empfohlenen Zufuhr von Calcium berücksichtigt. Leider erreichen<br />
46% der Männer und 55 % der Frauen (laut NVS II) die Empfehlung nicht. Als Konsequenz<br />
sollte in der vollwertigen Ernährung besonderes Augenmerk auf eine adäquate<br />
Calciumzufuhr gelegt werden.<br />
Magnesium: Auch bei Magnesium wird die empfohlene Zufuhr nicht von allen Personen<br />
erreicht: 26 % der Männer und 29 % der Frauen (laut NVS II) bleiben mit ihrer Magnesiumzufuhr<br />
unter der Empfehlung. Auch dieser Sachverhalt ist in der Speiseplangestaltung<br />
zu beachten.<br />
Eisen: Bezüglich der Eisenversorgung gibt es große Unterschiede zwischen Männern und<br />
Frauen. Laut NVS II erreichen nur 14 % der Männer, aber 58% der Frauen die Eisenempfehlung<br />
nicht. Unter der Berücksichtigung des höheren Referenzwerts für Frauen bis<br />
50 Jahre steigt der Anteil der Frauen, die die Empfehlung nicht erreichen, auf 75 %. Dies<br />
bedeutet, dass bei Frauen (insbesondere jungen Frauen) der Fokus auf eine Verbesserung<br />
der Eisenzufuhr zu legen ist. Sowohl in der Speiseplangestaltung, als auch in der Diätund<br />
Ernährungsberatung ist gezielt darauf einzugehen.<br />
Iod: Ist ein wichtiger Bestandteil der Schilddrüsenhormone. Obwohl sich die Iodversorgung<br />
in Deutschland verbessert hat, ist sie noch nicht optimal. Dies verdeutlichen auch<br />
die Daten der NVS II. Genaue Daten über die Iodaufnahme zu erhalten, ist schwierig. Ein<br />
großer Teil des Iods wird über verarbeitete Lebensmittel wie Brot, Wurst und Käse zugeführt.<br />
Der Iodgehalt dieser Produkte ist in hohem Maße von der Verwendung von iodiertem<br />
Speisesalz abhängig. In Ernährungsprotokollen wird jedoch nicht immer erfasst, ob<br />
es sich bei den verwendeten Produkten um solche mit oder ohne iodiertes Speisesalz handelt.<br />
Zusätzlich erschwerend wirkt sich aus, dass aus den Standardwerken für die Nährwertberechnung<br />
nicht ersichtlich ist, welche Analysen an Produkten, die mit iodiertem<br />
Speisesalz hergestellt wurden, durchgeführt wurden und welche nicht. Daher ist eine adäquate<br />
Iodaufnahme mit der Kost auch weiterhin in den Speiseplänen zu berücksichtigen.<br />
Informationen zur Iodproblematik bietet auch der Arbeitskreis Iodmangel,<br />
www.iodmangel.de.<br />
Vitamine<br />
Vitamine sind organische Substanzen, die der Organismus für bestimmte lebenswichtige<br />
Funktionen braucht. Sie können im Körper nicht oder nur in unzureichenden Mengen<br />
hergestellt werden. Das heißt, sie sind essenziell.<br />
Es gibt 13 verschiedene Vitamine, die nach ihrer Löslichkeit in wasserlösliche und fettlösliche<br />
eingeteilt werden: Zu den fettlöslichen Vitaminen gehören Retinol, Calciferol,<br />
Tocopherol und Phyllochinon. Wasserlösliche Vitamine sind Thiamin, Riboflavin, Pyridoxin,<br />
Cobalamin, Niacin, Folsäure, Pantothensäure, Biotin und Ascorbinsäure.<br />
Vitamine entfalten ihre Wirkung schon in kleinsten Mengen: im Milligramm- bzw.<br />
Mikrogramm-Bereich. Die Empfehlungen der DGE gehen von einem experimentell ermittelten<br />
Durchschnittsbedarf zuzüglich einer Sicherheitsspanne von 20–50 %, abhängig<br />
vom einzelnen Vitamin, aus. Die empfohlenen Mengen für die unterschiedlichen Altersstufen<br />
finden sich ebenfalls in den D-A-CH-Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr.<br />
Analog zu den Mineralstoffen werden auch bei den Vitaminen die empfohlenen Werte<br />
nicht in allen Bevölkerungs- und Altersgruppen erreicht. Kritisch zu sehen ist die Versorgung<br />
bei folgenden Vitaminen:<br />
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