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Vorwort - Deutscher Apotheker Verlag

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1.1 Ernährung von Erwachsenen 23<br />

Ascorbinsäure: Zählt zu den Antioxidanzien und ist an einer Vielzahl von intra- und extrazellulären<br />

Reaktionen beteiligt. Hervorzuheben sind seine Rolle bei entzündlichen Prozessen,<br />

im Eisenstoffwechsel, bei der Herabsetzung der Nitrosaminbildung und der Reduktion<br />

von Tocopherol. Obwohl die NVS II einen Median von 130 bzw. 134 mg pro Tag<br />

für Männer bzw. Frauen ausweist, erreichen 32 % der Männer und 29 % der Frauen nicht<br />

die empfohlene Ascorbinsäurezufuhr von 100 mg pro Tag. Damit ist in der Diät- und Ernährungsberatung<br />

die Ascorbinsäurezufuhr individuell zu besprechen und in Speiseplänen<br />

eine adäquate Menge Ascorbinsäure zu berücksichtigen.<br />

Sekundäre Pflanzenstoffe<br />

In den letzten Jahren stößt die Stoffklasse der sekundären Pflanzenstoffe vermehrt auf das<br />

Interesse der Ernährungswissenschaften und Ernährungsmedizin. Man geht von 60 000–<br />

100 000 verschiedenen Stoffen aus, von denen ca. 10 000 für die menschliche Ernährung<br />

bedeutsam sind. Sekundäre Pflanzenstoffe werden in den Pflanzen als Farb-, Duft- und<br />

Aromastoffe gebildet, sie wirken als Wachstumsregulatoren und als Schutzfaktor vor<br />

Fraßfeinden und Krankheiten. Sie werden im Unterschied zu den »primären« Pflanzenstoffen,<br />

den Nährstoffen Protein, Fett und Kohlenhydrate, als »sekundäre« Pflanzenstoffe<br />

bezeichnet. Bei den sekundären Pflanzenstoffen handelt es sich nicht um Nährstoffe. Sie<br />

sind weit verbreitet in pflanzlichen Lebensmitteln, wenn auch nur in geringen Mengen.<br />

Trotzdem haben sie in dieser niedrigen Dosierung eine gesundheitsfördernde Wirkung<br />

auf den menschlichen Organismus. Mit einer gemischten Kost werden täglich 1–1,5 g sekundäre<br />

Pflanzenstoffe aufgenommen, bei einer vegetarischen Lebensweise erhöht sich<br />

der Wert. Auch eine vollwertige Ernährung mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln<br />

führt zu einer gesteigerten Aufnahme sekundärer Pflanzenstoffe.<br />

Wichtige Stoffgruppen der sekundären Pflanzenstoffe sind Carotinoide, Phytosterine,<br />

Glucosinolate, Saponine, Phytoöstrogene, Polyphenole, Monoterpene, Sulfide etc. Die<br />

verschiedenen sekundären Pflanzenstoffe unterscheiden sich in ihren Wirkungen, sie tragen<br />

aber insbesondere zur Prävention von Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen bei.<br />

Eine detaillierte Beschreibung der Wirkung der einzelnen sekundären Pflanzenstoffe findet<br />

sich in �Kap. 10.1. Für die Angabe von Zufuhrempfehlungen einzelner sekundärer<br />

Pflanzenstoffe reichen die heute vorliegenden Kenntnisse noch nicht aus. Von der Einnahme<br />

von sekundären Pflanzenstoffen in isolierter Form rät auch die DGE ab.<br />

Wasser<br />

Wasser ist der für die menschliche Ernährung wichtigste Nährstoff. Wasser hat vielfältige<br />

Aufgaben im Organismus: Lösungs- und Transportmittel für unterschiedliche Substanzen,<br />

Wärmeregulation des Körpers, Bestandteil vieler zellulärer Verbindungen und der<br />

schützenden Schleimschicht, Reaktionspartner bei verschiedenen Stoffwechselprozessen.<br />

Im Rahmen der vollwertigen Ernährung wird eine ausgeglichene Flüssigkeitsbilanz<br />

angestrebt, d. h. die Flüssigkeitsaufnahme über Getränke, Speisen und in Form von Oxidationswasser<br />

sollte identisch mit der Flüssigkeitsabgabe über Niere, Darm, Haut und<br />

Lunge sein. Wird mehr Wasser aufgenommen, als der Körper braucht, so wird es beim<br />

Gesunden über die Nieren ausgeschieden. Überwiegt dagegen der Wasserverlust, z. B. bei<br />

starkem Schwitzen bei hohen Umgebungstemperaturen, so macht sich das Wasserdefizit<br />

über gesteigerten Durst bemerkbar. Folge: Der Mensch trinkt mehr. Jedoch gibt es auch<br />

Menschen, insbesondere Ältere, deren Durstempfinden gestört ist und die deshalb zu wenig<br />

trinken.<br />

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