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Schwangerschaftsabbruch - Braunschweig - Stadt Braunschweig

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Voraussetzungen für einen straffreien<br />

Abbruch – die drei Möglichkeiten<br />

1. <strong>Schwangerschaftsabbruch</strong> nach<br />

Beratung ohne Indikation<br />

(Beratungsregelung)<br />

Innerhalb von 12 Wochen nach der Empfängnis<br />

darf eine Schwangerschaft nach<br />

erfolgter Beratung und Vorlage der Beratungsbescheinigung<br />

abgebrochen werden.<br />

Zwischen der Beratung und dem<br />

<strong>Schwangerschaftsabbruch</strong> muss eine Frist<br />

von mindestens drei Tagen eingehalten<br />

werden. Unter diesen Voraussetzungen<br />

ist der <strong>Schwangerschaftsabbruch</strong> zwar<br />

rechtswidrig, aber strafrechtlich kein Unrecht,<br />

d.h. er bleibt straffrei.<br />

Auch bei einem medikamentösen<br />

<strong>Schwangerschaftsabbruch</strong>, der allerdings<br />

nur bis zum 49. Tag seit Beginn der letzten<br />

Regelblutung vorgenommen werden<br />

darf, müssen Sie die gesetzlich vorgeschriebene<br />

Beratung nachweisen.<br />

2. <strong>Schwangerschaftsabbruch</strong> mit<br />

medizinischer Indikation<br />

Der <strong>Schwangerschaftsabbruch</strong> ist nicht<br />

rechtswidrig, wenn er mit Ihrer Einwilligung<br />

vorgenommen wird und nach ärztlicher<br />

Erkenntnis unter Berücksichtigung<br />

Ihrer gegenwärtigen und zukünftigen<br />

Lebensverhältnisse notwendig ist, um<br />

Lebensgefahr oder die Gefahr einer<br />

schwerwiegenden Beeinträchtigung Ihres<br />

körperlichen oder seelischen Gesundheits-<br />

zustandes abzuwenden. Bei zu erwartender<br />

Schädigung des Kindes kann nicht die<br />

Schädigung selbst, sondern ebenfalls nur<br />

eine für Sie unzumutbare körperliche oder<br />

seelische Beeinträchtigung zu einer Indikationsstellung<br />

führen. Die Indikation muss<br />

von einer Ärztin/einem Arzt gestellt werden.<br />

Eine Frist ist nicht festgelegt.<br />

3. <strong>Schwangerschaftsabbruch</strong> mit<br />

kriminologischer Indikation<br />

Wenn Sie aufgrund einer Vergewaltigung,<br />

sexuellen Nötigung oder sexuellem Missbrauch<br />

einen <strong>Schwangerschaftsabbruch</strong><br />

erwägen, so sollten Sie zu einer Ärztin<br />

oder einem Arzt Ihres Vertrauens gehen<br />

und sich dort eine kriminologische Indikation<br />

stellen lassen. Für einen <strong>Schwangerschaftsabbruch</strong><br />

dürfen seit der Tat nicht<br />

mehr als 12 Wochen vergangen sein.<br />

Bei einer medizinischen oder kriminologischen<br />

Indikation ist eine Beratung bei<br />

einem <strong>Schwangerschaftsabbruch</strong> nicht<br />

vorgeschrieben, sie kann aber selbstverständlich<br />

von Ihnen in Anspruch genommen<br />

werden.<br />

Für alle Schwangerschaftsabbrüche gilt<br />

grundsätzlich, dass die Ärztin oder der<br />

Arzt, die oder der die Schwangerschaftskonfliktberatung<br />

durchgeführt bzw. die<br />

Indikation gestellt hat, den <strong>Schwangerschaftsabbruch</strong><br />

nicht durchführen darf.<br />

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