Kurskombinationen in der Oberstufe

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

22 Kurskombinationen (Studienstufe) 6 Zeitaufwand Der für das gesamte fächerverbindende Unterrichtsvorhaben geleistete Zeitaufwand verteilte sich anders als für herkömmlichen Unterricht. Es gab für uns Lehrer Phasen, in denen viel planerisch vorgearbeitet werden mußte, z.B. bei der Sichtung und Zusammenstellung geeigneten Materials. Hier wurde sicherlich mehr Zeit aufgewendet, als es für LK-Stunden sonst üblich ist. Andererseits boten die intensiven Gruppenarbeitsphasen auch Entlastung, so daß insgesamt eine durchgängige zeitliche Überbelastung der Lehrer sicherlich nicht stattfand. Die Projektreise beanspruchte allerdings eine recht zeitaufwendige (und kostspielige!) Organisation im Vorwege. 7 Schülerurteile zur Arbeit im „Kombi-Kurs“ In einer Umfrage gegen Ende des 4. Semesters nahmen die Mitglieder der gekoppelten Kurse zu einigen Aspekten unserer gemeinsamen Arbeit Stellung. Für die Mehrheit des Kurses spielten für die Wahl der Kurskombination folgende Gründe eine gewichtige Rolle: Viele hatten sich bereits für Englisch als LK entschieden und erwarteten sich nun von der fächerverbindenden Kombination mit Geschichte „etwas ganz Neues“. „Da dieser Kurs etwas ganz Neues und vorher noch nie Angebotenes war, habe ich mir gedacht, daß • die Lehrer motiviert und dynamisch sein müssen und versuchen werden, mit den Schülerinnen und Schülern zu kooperieren und • daß die Themen lebendiger gestaltet und gemeinschaftlich erarbeitet (d. h. nicht semesterweise aus den Schubladen geholt) werden“ (Milena). Die Idee des fächerverbindenden Unterrichts als solche, mit dem Schülerinnen und Schüler eine „gegenseitige Ergänzung der Fächer“, eine „Vertiefung und intensivere Erarbeitung von Themen“, mehr „Kontext“ verbanden, motivierte ebenfalls viele zur Wahl des Kurses. Schließlich spielte bei vielen noch das „Interesse an amerikanischer Geschichte“ (in vielen Fällen geweckt durch einen einjährigen Aufenthalt in den USA oder in Kanada) eine Rolle bei der Wahlentscheidung. Ein anders gelagertes, ebenfalls häufig genanntes Wahlmotiv war die Hoffnung, daß sich aufgrund der Tatsache, daß die Schülerinnen und Schüler zehn Stunden pro Woche zusammen sein würden, eine Im 1. und 2. Semester trafen wir Lehrer uns wöchentlich in zwei Kooperationsstunden zur gemeinsamen Vorbereitung, Planung und gemeinsamen Bewertung von Schülerarbeiten. Im 3. Semester stand uns dazu nur noch eine Stunde zur Verfügung. Zu den befriedigendsten Erfahrungen während dieser Semester zählte sicherlich die angenehme Arbeit in der zusammengewachsenen Lerngruppe, die sehr viel persönlicher agierte, als in einem normalen Fünf- Stunden-Leistungskurs oft üblich. „persönlichere“ Beziehung unter den Schülern und zu den Lehrern ergeben würde und damit auch eine entspanntere Arbeitsatmosphäre. Für die große Mehrheit der Schülerinnen und Schüler haben sich die an die Kurskombination geknüpften Erwartungen erfüllt. Mehr als 80 % der Kursmitglieder hoben die „gute Arbeitsatmosphäre“, das persönliche Verhältnis der Schüler zueinander und zu den Lehrern sowie den Zusammenhalt innerhalb des Kurses hervor. „Der Kombi-Kurs ist für mich zu einer Art Klassenersatz geworden“ (Alexander). Ebenso häufig betonten die Schülerinnen und Schüler ihren Eindruck, daß aufgrund der gemeinsamen Arbeit die erzielten Ergebnisse vielseitiger und fundierter gewesen seien. Stichworte wie „Verknüpfung statt Schubladen“ oder „Multiperspektivität“ („Im Koppelkurs hat man gezeigt bekommen, daß es unterschiedliche Anläufe an ein Thema gibt“ (Christopher).) verdeutlichen die Richtung dieser Aussagen. Sehr beeindruckt haben die Schülerinnen und Schüler die ausführlichen Gruppenarbeitsphasen. Eine typische Einschätzung: „Sehr lehrreich, wenn auch sehr anstrengend und nervenaufreibend fand ich die Gruppenarbeiten: Langfristig auf ein Ziel zuzuarbeiten mit dem Zwang, sich die Zeit einteilen zu müssen, selbständig arbeiten zu müssen etc. betrachte ich als gute Vorbereitung fürs Studium / spätere Leben.“ (Christopher) Die geforderte Eigeninitiative wurde begrüßt, es wurde die (gegenüber dem „normalen“ Unterricht gesteigerte) Intensität der Auseinandersetzung mit den Inhalten hervorgehoben, der „Spaß“ am Lernen mit anderen sowie der „Stolz“ auf die erzielten Ergebnisse. „Da hat man
Leistungskurs-Kombination Englisch/Geschichte 23 gelernt, daß es wirksamer und nützlicher ist, ein Thema selbst zu erarbeiten, als es sich erarbeiten zu lassen“ (Henrike). Als besonders positiv an der Arbeit während der vier Semester wurde noch von sehr vielen die Öffnung des Unterrichts nach außen vermerkt. Die vielen „Expertenbesuche“ mit Information und Meinung aus erster Hand, die außerunterrichtlichen Unternehmungen und die Reise der meisten Kursmitglieder in die USA hätten die Diskussionen im Kurs sehr bereichert und viele Anregungen gegeben. Kritische Einwände gegen Aspekte der Arbeit hielten sich in Grenzen. Eine Anzahl von Schülerinnen und Schülern empfand die zu leistende Arbeit als zu aufwendig, andere bedauerten ein wenig, daß in Englisch nicht mehr Zeit für die Lektüre von Gegenwartsliteratur zur Verfügung stand oder in Geschichte die US-Themen zu stark im Vordergrund standen. Wenige Schülerinnen und Schüler bewerteten auch einige der im Unterricht verwendeten englischsprachigen historischen Materialien als zu schwierig. Befragt, welche Unterschiede die Schülerinnen und Schüler in den Arbeitsweisen der beiden Fächer erkennen, antworteten die Mitglieder des Kurses, daß Geschichte mehr auf „Fakten und Zusammenhänge“, die Ausleuchtung von Hintergründen abhebe und dabei auf mehr Material zurückgreife und zur Erklärung von Phänomenen weit aushole. Englisch dagegen konzentriere sich auf detaillierte Analysen, die Besprechung von Beispielen, dabei auch auf die (literarische oder rhetorische) Gestaltung von Texten und die Erarbeitung von Wortschatz, der in die Lage versetzen soll, die zu besprechenden Inhalte sprachlich zu bewältigen. Als wesentliche Ergebnisse der fächerverbindenden Zusammenarbeit hoben fast alle Schülerinnen und Schüler hervor, • daß sie selbständiges Arbeiten und die Präsentation erarbeiteter Ergebnisse gelernt hätten; • daß ihnen der Umgang mit englischen Texten auch in Geschichte und in den übergreifenden Gruppenarbeitsphasen vollkommen selbstverständlich geworden sei; • und daß die behandelten Themen sehr viel tiefgreifender und damit befriedigender bearbeitet worden seien, als es in „normalen“ Kursen möglich gewesen wäre.
Seite 1 und 2: Weiterentwicklung der gymnasialen O
Seite 3 und 4: Freie und Hansestadt Hamburg Amt f
Seite 5: Inhalt Einleitung .................
Seite 8 und 9: 6 Kurskombinationen (Studienstufe)
Seite 29 und 30: „The USA - a Technological Societ
Seite 49 und 50: Kurskombination Leistungskurs Biolo

Kurskombinationen in der Oberstufe

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?