Vor Ort - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in Berlin

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Debatte ohne Ende Das Thema Beschlussfassung zum Sanierungsziel Verkehr erneut vertagt Von A. Molle »Beim Thema Verkehr wird es nie eine Situation geben, in der alle einer Meinung sind. Am Ende wird immer eine Entscheidung stehen, mit der nicht alle zufrieden sind. Doch irgendwann muss auch mal Schluss sein mit Diskutieren!«. Mit diesen eindringlichen Worten warb Theo Winters, Fachbereichsleiter der S.T.E.R.N. GmbH, die in den fünf Sanierungsgebieten von Prenzlauer Berg als Sanierungsbeauftragte des Landes Berlin tätig ist, am 30. März im Sanierungsbeirat Prenzlauer Berg dafür, dem von ihm schon vor über Als einziger Fußgängerbereich ist dieser Abschnitt der Wörther Straße am Kollwitzplatz vorgesehen. einem Jahr vorgelegten Entwurf zur Konkretisierung verkehrlicher Sanierungsziele endlich zuzustimmen und damit den Weg für einen verbindlichen Bezirksamtsbeschluss zu ebnen. Genutzt hat sein Appell nichts. Wie schon bei mehreren vorangegangenen Sitzungen dieses Gremiums, in dem neben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der Bezirksverwaltung auch die von den Gebietsbewohnern gewählten Betroffenenvertretungen (BVen) Sitz und Stimme haben, kam es auch diesmal zu keiner abschließenden Verständigung. Kontroverse Debatte Zwar haben drei der fünf BVen ihr prinzipelles Einverständnis mit dem Konzept erklärt, doch in einer schriftlichen Stellungnahme bekräftigte die BV Winsstraße ihre bereits mehrfach geäußerte Kritik, der vom Tiefbauamt mitgetragene S.T.E.R.N.-Entwurf beschränke sich im Wesentlichen auf die Einrichtung von Tempo 30-Zonen sowie den Bau von Gehwegvorstrek- ©Albrecht Molle kungen und Querungshilfen. Eine wirkliche Verkehrsberuhigung lasse sich damit nicht bewirken. Dagegen seien ursprünglich ins Auge gefasste Ziele wie die Ausweisung großflächiger verkehrsberuhigter Bereiche sowie Maßnahmen zur Unterbindung von Durchgangs- und Schleichverkehren unter den Tisch gefallen. Deshalb müsse vor einer Festschreibung des Sanierungsziels Verkehr der Dialog mit den Bewohnern fortgesetzt werden, und das lasse sich am Vor Ort 05. 2 0 0 6 10 effektivsten mit qualifizierten Planungswerkstätten unter Mitwirkung aller Beteiligten erreichen. Die BV Helmholtzplatz hat sich dieser Forderung angeschlossen, während die BVen der Sanierungsgebiete Kollwitzplatz, Bötzowstraße und Teutoburger Platz keinen Bedarf sehen. Dialog geht weiter Die Diskussion im Sanierungsbeirat zum Thema Planungswerkstätten, Schleichverkehr und verkehrsberuhigte Zonen verlief auch diesmal kontrovers. Während Theo Winters auf die Bitte des Sprechers der BV Winsstraße, Andreas Brückner, S.T.E.R.N. solle an der organisatorischen Vorbereitung der Planungswerkstätten umfassend mitwirken, zurückhaltend reagierte und auf Finanzierungs- und Abstimmungsprobleme verwies, führte der Leiter des Tiefbauamts, Peter Lexen, fachliche Argumente vor allem gegen die Ausweisung großflächiger verkehrsberuhigter Bereiche ins Feld. Die Sanierungsgebiete in Prenzlauer Berg seien dicht besiedelt, viele Bewohner besäßen ein Auto, und der Verkehr habe hier nun mal eine entsprechende Größenordnung. »Ich glaube, es wäre ein großer Fehler, ganze Straßenzüge zu sperren. Damit würde sich der Verkehr lediglich in ohnehin schon hoffnungslos überparkte Nachbarbereiche verlagern, und dies würde zu immer neuen Problemen führen«, sagte Lexen. Zum Beweis seiner These berichtete er von einem kürzlichen Treffen mit Anwohnern des Göhrener Eis im Sanierungsgebiet Helmholtzplatz, bei dem das Tiefbauamt sein Vorhaben vorgestellt habe, diesen Wohnbereich zwecks besserer Erreichbarkeit des dort auf allen Seiten vom Straßenland umgebenen Spielplatzes zu einer verkehrsberuhigten, autofreien Zone zu machen. Wegen des damit verbundenen Wegfalls von Autostellplätzen sei das Projekt bei der großen Mehrheit der Anwohner jedoch auf Ablehnung gestoßen. Man habe sich deshalb darauf verständigt, das Parken in diesem Bereich weiterhin zuzulassen, es aber neu zu ordnen. Lexen kündigte auch an, er werde untersuchen lassen, ob es überhaupt nennenswerten Schleich-
verkehr in den Sanierungsgegbieten gibt. Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses der BVV, Erich Wetzl (Linkspartei.PDS), begrüßte dieses Vorhaben, zumal es auch in der BVV die Auffassung gebe, dass punktuelle Schritte zur Unterbindung von Schleichverkehr nicht zu Lasten angrenzender Wohnbereiche gehen dürfen. Für eine überraschende Wende in der Diskussion sorgte der Vorsitzende der SPD-Fraktion in der BVV, Klaus Mindrup. »Die Verschleppung des Bezirksamtsbeschlusses ist zwar ein schwerer Einschnitt, doch ich könnte damit leben, dass er auf einen Zeitpunkt nach den Abgeordnetenhauswahlen am 17. September verschoben wird, damit jede Partei ihre Position zur Diskussion stellen kann«, schlug er vor und erhielt Zustimmung, auch vom Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Martin Federlein. Für Federlein zählt vor allem das Einvernehmen, dass die für die nächsten Jahre vom Tiefbauamt vorgesehenen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen wie geplant und ungeachtet noch offener Fragen umgesetzt werden können. Umfangreiches Programm Bislang umfasst das Maßnahmenprogramm für den Zeitraum 2006/07, das Amtsleiter Lexen anschließend im Sanierungsbeirat vorlegte, 19 Vorhaben. Davon sind 12 als Kreuzungsumbauten, sechs als Querungshilfen bzw. Gehwegvorstreckungen und eines als Fußgängerzone konzipiert. Für ihre Realisierung stehen nach derzeitigem Stand u. a. insgesamt 2,6 Millionen Euro vor allem aus den Förderprogrammen Stadtumbau Ost und Soziale Stadt zur Verfügung. Im Sanierungsgebiet Helmholtzplatz, mit rund 18.000 Bewohnern und einer Fläche von knapp 82 Hektar das größte in Berlin, sind zur Erhöhung der Verkehrssicherheit schon in den letzten Jahren mehrere Straßenkreuzungen umgebaut und Gehwegvorstreckungen angelegt worden. Folgende Kreuzungsumbauten sind hier vorgesehen: Stargarder Straße/Dunckerstraße (Baubeginn 2006; 180.000 Euro Soziale Stadt). Wie Tiefbauamtsleiter Das Thema Peter Lexen anmerkte, liegt hier inzwischen auch die Zustimmung der Verkehrslenkung Berlin zur Errichtung eines Fußgängerüberwegs vor. Stargarder/Greifenhagener Straße und Stargarder/Buchholzer Straße (2006; 200.000 Euro bzw. 100.000 Euro Soziale Stadt; beide Maßnahmen sollen vor allem die Schulwegsicherheit im Bereich der Thomas-Mann- Schule erhöhen); Lychener Straße/Lettestraße (2006; 74.000 Euro Soziale Stadt), Göhrener Straße/Raumerstraße (2009; 190.000 Euro Stadtumbau Ost). Querungshilfen sind an der Gethsemanekirche (2006; 50.000 Euro Stadtumbau Ost) sowie am Göherener Ei (2006; 99.000 Euro Stadtumbau Ost) zur besseren Erreichbarkeit der dort befindlichen Spielplätze geplant. Im Sanierungsgebiet Kollwitzplatz werden folgende Kreuzungen umgebaut: Kollwitz-/Sredzkistraße (2007; 330.000 Euro Stadtumbau Ost); hier sollen dann ca. 20 Autostellplätze wegfallen; Kollwitz-/Knaackstraße (2007; 135.000 Euro zweckgebundene Einnahmen Sanierung), Kollwitzstraße/Belforter Straße (2007; 150.000 Euro zweckgebundene Einnahmen Sanierung). Eine Querungshilfe zur Erhöhung der Schulwegsicherheit wird in der Knaackstraße angelegt (2006; 30.000 Euro Stadtumbau Ost), und in der Wörther Straße zwischen Husemann- und Kollwitzstraße wird das ursprüngliche Sanierungsziel »Fußgängerzone« realisiert (2007; 110.000 Euro Stadtumbau Ost). Im Sanierungsgebiet Teutoburger Platz ist in diesem Frühjahr die Kreuzung Schwedter/Templiner Straße umgebaut worden (40.000 Euro Stadtumbau Ost). Im Sanierungsgebiet Winsstraße beginnt noch in diesem Jahr der Umbau der Kreuzung Marienburger Straße/Winsstraße im Zentrum des Quartiers (217.000 Euro Stadtumbau Ost). Dabei ist laut Lexen auch der ersatzlose Abbau der Lichtsignalanlage vorgesehen. In der Christburger Straße wird ebenfalls 2006 eine Querungshilfe zur Schulwegsicherung gebaut (65.000 Euro zweckgebundene Einnahmen Vor Ort 05. 2006 11 Sanierung), und auch in Höhe des stark frequentierten Skaterspielplatzes in der Straße Prenzlauer Berg wird das Queren durch eine Gehwegvorstreckung sicherer gemacht (2006; 40.000 Euro Stadtumbau Ost). Im Sanierungsgebiet Bötzowstraße sind zurzeit die Kreuzung Bötzow-/Pasteurstraße (185.000 Euro Stadtumbau Ost) und eine Querungshilfe in der Pasteurstraße zur Erhöhung der Schulwegsicherheit (65.000 Euro zweckgebundene Einnahmen Sanierung) im Bau. Noch in diesem Jahr wird mit dem Kreuzungsumbau Hufeland-/Esmarchstraße begonnen ©Albrecht Molle Diese Kreuzung ist eine von acht, die noch in diesem Jahr in Prenzlauer Berg umgebaut werden. (325.000 Euro Stadtumbau Ost). Da die Bötzowstraße aus dem übergeordneten Straßennetz herausgenommen worden ist, kann in diesem Bereich auch die Parkordnung neu gestaltet werden. Amtsleiter Lexen signalisierte Bereitschaft, rechtzeitig vor Beginn der Umsetzung der einzelnen Maßnahmen mit der jeweiligen Betroffenenvertretung »eine Feinabstimmung« vorzunehmen.
Seite 1 und 2: Vor Ort Stadterneuerung in Prenzlau
Seite 3 und 4: BVV Erfolg beim Schuldenabbau BVV P
Seite 5 und 6: dung, das Objekt zu verkaufen und
Seite 7 und 8: Umweltstadtrat Matthias Köhne hat
Seite 9: Wirtschaft Prenzlauer Berg als Magn
Seite 13 und 14: Heimatgeschichte Hunderte auf Hausd
Seite 15 und 16: Der Kinderstadtplan für das Gebiet
Seite 17 und 18: Ratgeber Sozialplan schützt Mieter
Seite 19: Mieterberatung Prenzlauer Berg Lett

Vor Ort - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in Berlin

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?