1. Landesbericht - Ministerium für Integration, Familie, Kinder ...
1. Landesbericht - Ministerium für Integration, Familie, Kinder ...
1. Landesbericht - Ministerium für Integration, Familie, Kinder ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
32<br />
Gesamtheit ambulanter Hilfen<br />
Von den im Jahr 2002 insgesamt 14.998 geleisteten Hilfen zur Erziehung in Rheinland-Pfalz<br />
entfallen 5.014 Hilfen auf ambulante Angebote (§§ 29-31, 35 und 41 SGB<br />
VIII) (zu den absoluten Fallzahlen in den einzelnen ambulanten Hilfearten vgl. Tabelle<br />
im Anhang). Der Anteil der ambulanten Hilfen an allen erzieherischen Hilfen liegt<br />
damit in Rheinland-Pfalz bei fast genau einem Drittel. Mit dieser Größenordnung hat<br />
der ambulante Hilfesektor in Rheinland-Pfalz den gleichen quantitativen Ausbaugrad<br />
wie der Sektor der stationären Hilfen in Einrichtungen erreicht (vgl. Abschnitt 3.<strong>1.</strong>4),<br />
was auf einen intensiven Entwicklungsprozess im ambulanten Bereich seit<br />
Inkrafttreten des SGB VIII verweist. Ohne diesen Entwicklungsprozess an dieser Stelle<br />
qualitativ beurteilen zu können, lässt dieser Anteilswert der ambulanten Hilfen den<br />
Schluss zu, dass es heute in Rheinland-Pfalz vielfältige Möglichkeiten gibt, <strong>Familie</strong>n<br />
in unterschiedlichen Lebenslagen eine bedarfsgerechte Unterstützung in ambulanter<br />
Form zu gewähren. Gleichzeitig – das hat der vorne angeführte geringe Anteilswert<br />
integrierter flexibler Hilfen deutlich gemacht – führte die mit Inkrafttreten des<br />
SGB VIII neu eingeführte ausdifferenzierte Angebotspalette im ambulanten Sektor<br />
(auch) in Rheinland-Pfalz dazu, dass zunächst das Profil der einzelnen Hilfeformen<br />
geschärft und von anderen Hilfen abgegrenzt wurde. Entsprechend gilt es im Zuge<br />
der Weiterentwicklung der (ambulanten) Hilfen in Rheinland-Pfalz in einem nächsten<br />
Schritt die Verzahnung der noch eher nebeneinander stehenden Angebote in den<br />
Blick zu nehmen, um über einen solchen integrativen Ansatz Hilfen möglichst nahe<br />
an der je individuellen Lebenssituation von <strong>Familie</strong>n auszurichten und die<br />
Erfolgswahrscheinlichkeiten von Hilfen so weiter zu erhöhen. (vgl. hierzu auch<br />
THIERSCH 1998, S. 24ff).<br />
Differenziert nach kreisfreien Städten und Landkreisen zeigt sich, dass ambulante<br />
Hilfen im Gesamtleistungsspektrum der erzieherischen Hilfen in den Landkreisen eine<br />
größere Rolle spielen als in den kreisfreien Städten. Besonders hoch fällt der Anteil<br />
der ambulanten Hilfen in den kreisangehörigen Städten mit eigenem Jugendamt aus,<br />
wobei hier wieder darauf hinzuweisen ist, dass dieser Durchschnittswert mit entsprechender<br />
Zurückhaltung zu lesen ist. (vgl. Abb. 5)<br />
45,0<br />
40,0<br />
35,0<br />
30,0<br />
25,0<br />
20,0<br />
15,0<br />
10,0<br />
5,0<br />
0,0<br />
Anteile ambulanter Hilfen<br />
Ambulante Hilfen (§§ 29-31, 35 ambulant, 41 ambulant) an allen HZE (§§ 29-35, 41) im Jahr 2002<br />
(Angaben in %)<br />
33,4<br />
29,5<br />
Rheinland-Pfalz Kreisfreie Städte Landkreise kreisangehörige Städte mit eigenem<br />
Jugendamt<br />
Abbildung 5: Anteil der ambulanten Hilfen in Rheinland-Pfalz, den kreisfreien Städten, den<br />
Landkreisen und den kreisangehörigen Städten mit eigenem Jugendamt<br />
Institut <strong>für</strong> Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V.<br />
35,3<br />
41,3<br />
ism