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K O M M E N T A R<br />
Pharma: Kennzeichnen, Identifizieren und<br />
Rückverfolgen von Arznei<strong>mit</strong>teln<br />
Wenn gefälschte Uhren, Handtaschen oder Handys<br />
den deutschen Markt überschwemmen, ist<br />
der finanzielle Schaden dieser Markenpiraterie<br />
beklagenswert. Bei Arznei<strong>mit</strong>telfälschungen<br />
hingegen erreicht diese kriminelle Energie einen<br />
unverzeihlichen Höhepunkt. Denn gefälschte<br />
Medikamente gefährden die Gesundheit der Verbraucher.<br />
Und das durch unterschiedlichste Fälschungsarten:<br />
der originalwirkstoff wird gegen<br />
einen günstigeren ausgetauscht oder ist lediglich<br />
Placebo, das Haltbarkeitsdatum wird verlängert<br />
oder es finden sogar Umverpackungen/-etikettierungen<br />
statt.<br />
„Keine Chance den Fälschern“ schreibt<br />
sich die EU-Kommission seit dem 16.<br />
Februar 2011 auf die Fahne und erarbeitet<br />
zurzeit eine rechtliche Grundlage<br />
(EU Directive 2001/83/E), <strong>mit</strong> der<br />
Arznei<strong>mit</strong>tel über die gesamte Versorgungskette<br />
einwandfrei rückverfolgbar<br />
sein müssen. Diese EU-Vorgabe, die<br />
2015 schon nationales Gesetz werden<br />
könnte, werden Pharmaunternehmen,<br />
Großhändler und Apotheken nur <strong>mit</strong>hilfe<br />
einer durchgängig intelligenten, technischen<br />
Lösung umsetzen können. Was<br />
in der fleischverarbeitenden Industrie<br />
Frank Münch, Country Manager<br />
Zetes GmbH<br />
Airport Center<br />
Flughafenstraße 52b<br />
22335 Hamburg<br />
Tel.: +49 40 532888 0<br />
www.zetes.com<br />
schon Alltag ist, soll auch in der Pharmabranche<br />
gelten: der lückenlose Nachweis,<br />
wo ein Produkt herkommt und<br />
- im Bereich Medikamente noch wichtiger<br />
- dass es nur einmal existiert. Das<br />
Original-Präparat soll also jederzeit auf<br />
seiner „Reise“ durch den Vertriebskanal<br />
von der Fälschung zu unterscheiden<br />
sein. Eine 14-stellige Serialisierungsnummer<br />
soll eine eindeutige Identifizierung<br />
bringen. Verschlüsselt in einem<br />
2-D DataMatrix-Code gibt dieser außerdem<br />
Aufschluss über Herkunft, Chargennummer,<br />
Packungsgröße sowie<br />
Haltbarkeit des Präparates. Direkt auf<br />
die Sekundärverpackung eines jeden<br />
verschreibungspflichtigen Medikamentes<br />
aufgebracht, gibt er Auskunft darüber,<br />
ob ein Präparat echt ist. Und das<br />
absolut fälschungssicher.<br />
Vergleichbar <strong>mit</strong> einem Ampelsystem<br />
darf nur das Medikament von einer Produktionsstufe<br />
zur nachgelagerten Handelsstufe<br />
passieren, dessen Daten beim<br />
Wareneingangs-Scan <strong>mit</strong> den vom Hersteller<br />
gelieferten Produktdaten übereinstimmen.<br />
Eine Authentifizierung<br />
muss also stattfinden, bevor die Ampel<br />
für das Präparat auf „grün“ schaltet.<br />
Diese Kontrolle soll auf jeder Stufe<br />
geschehen. Dazu müssen in einer europaweit<br />
verfügbaren Datenbank alle produktrelevanten<br />
Daten zu Arznei<strong>mit</strong>teln<br />
gespeichert werden. Am Ende dieser<br />
Kette von Produktion über Distribution<br />
und Zwischenhändler wird das Präparat<br />
dann beim Verkauf in der Apotheke aus<br />
kommentar 67<br />
der Datenbank gelöscht. Seine einmalige<br />
Existenz ist <strong>mit</strong> dem Verbrauch beendet.<br />
Taucht das vermeintlich gleiche<br />
Produkt noch einmal auf, wird spätestens<br />
der Apotheker über die vorliegende<br />
Fälschung alarmiert.<br />
Technisch umfasst eine solche Lösung<br />
alles, was es im Bereich der Kennzeichnungs-<br />
und Identifizierungslösungen<br />
gibt: Applikatoren, die direkt in die<br />
Produktionslinie integriert sind und den<br />
DataMatrix-Code über das Inkjet-Verfahren<br />
auf die Medikamentenschachtel<br />
aufbringen. Eine Kamera, die noch<br />
auf dem Förderband die Echtheit und<br />
Lesbarkeit des produzierten Codes<br />
prüft. Ist er fehlerhaft, wird die Schachtel<br />
über ein Auswurfmodul aussortiert.<br />
Die per Zufallsprinzip generierten<br />
Nummern werden zusammen <strong>mit</strong> den<br />
Artikeldaten in einer Datenbank gespeichert,<br />
die später die Rückverfolgbarkeit<br />
des Präparates garantieren soll. Fehler<br />
bei der Sendungsannahme werden<br />
durch sichere Wareneingangssysteme<br />
gewährleistet. Mobile Lesegeräte oder<br />
eine bildbasierte Erfassung kommen<br />
>> Diese EU-Vorgabe werden Pharma unternehmen,<br />
Großhändler und Apotheken nur<br />
<strong>mit</strong>hilfe einer durchgängig intelligenten,<br />
technischen Lösung umsetzen können