PDF-Format - Residenzen-Kommission - GWDG
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DIE ARBEIT DER ANDEREN<br />
Staaten, Städte und <strong>Residenzen</strong><br />
im historischen Informationssystem „HGIS Germany“<br />
Deutschland zählt in Bezug auf seine nationale Einigung bekanntlich zu den „verspäteten<br />
Nationen“. Erst 1871 erfolgte die sogenannte Reichsgründung. Aber selbst das damit begründete<br />
Deutsche Reich hatte eine wesentliche föderative Komponente, denn es bestand aus 28<br />
Einzelstaaten, den sogenannten Bundesstaaten. Nach der Neuordnung Europas im Zuge des<br />
Wiener Kongresses von 1815 waren es sogar 41 Staaten gewesen, die sich im damaligen<br />
Deutschen Bund zusammenschlossen. Informationen über diese Staaten bzw. Staatenwelten,<br />
die Teil unserer kollektiven historischen Erfahrung sind und teilweise sogar bis heute fortleben,<br />
wie zum Beispiel Luxemburg und Liechtenstein als souveräne Staaten oder Bayern als<br />
Bundesland der Bundesrepublik Deutschland, finden sich größtenteils auch zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt lediglich verstreut in historischen Atlanten und einer Vielzahl von historischen<br />
Handbüchern oder wissenschaftlichen Untersuchungen. Ziel des Informationssystems<br />
„HGIS Germany“ (http://www.hgis-germany.de ) ist es, geographische und historische Daten<br />
in einem Informationssystem mit exaktem Zeit- und Raumbezug zu vereinen und sie der<br />
Wissenschaft sowie historisch interessierten Nutzern im Internet zur Verfügung zu stellen.<br />
Obwohl der eigentliche Beobachtungszeitraum des Informationssystems sich auf die Jahre<br />
von 1820 bis 1914 erstreckt, stehen insbesondere im Multimediabereich des Systems auch<br />
Informationen zur Geschichte der deutschen Staaten, deren Dynastien und <strong>Residenzen</strong> vor<br />
1820 zur Verfügung. Nachfolgend sollen daher Inhalt, Struktur und Zugang insbesondere<br />
zum Multimediabereich des Informationssystems in seinen Bezügen zu Territorien, Hauptstädten<br />
und <strong>Residenzen</strong> dargelegt werden. Als Anhang zu diesem Beitrag findet sich eine<br />
Liste sämtlicher <strong>Residenzen</strong>, die im Informationssystem enthalten sind, und es wird der<br />
schnellste Zugang zu diesen Orten aufgezeigt.<br />
Die Multimedia-Komponente von „HGIS Germany“ ergänzt die eigentlichen Datenbanken<br />
des historisch-geographischen Informationssystems (HGIS), indem multimedial aufbereitete<br />
Texte den Nutzern als zusätzliche Informationen angeboten werden. Das Modul ist vor allem<br />
für den Internet-Zugriff gedacht. Es läuft über eine gemeinsame Benutzeroberfläche, ist aber<br />
zunächst nicht direkt mit den HGIS-Daten verknüpft. Die Multimedia-Komponente soll<br />
Besucher mit ihren unterschiedlichen Erwartungshaltungen und verschiedenen Vorkenntnissen<br />
ansprechen und sie dazu ermuntern, explorativ an das historische Geoinformationssystem<br />
heranzugehen. Diesem Ziel trägt vor allem eine intuitiv anregende und klar strukturierte<br />
Benutzeroberfläche Rechnung. Im Vordergrund stehen die historischen Informationen.<br />
Dagegen kommen Icons, Symbole und „schmückendes Beiwerk“ nur zurückhaltend zum Einsatz,<br />
gerade auch, um sich von tendenziösen Webseiten abzugrenzen. Das Generalthema der<br />
Multimedia-Komponente ist die Bedeutung von – sowohl kleineren als auch größeren – territorialen<br />
Einheiten in Zentralisierungsprozessen. Die Informationen beziehen sich vor allem<br />
auf Deutschlands Aufstieg zum Industriestaat und seine wirtschaftliche Einigung, auf die<br />
politische Einigung Deutschlands, auf die Persistenz föderaler Strukturen sowie die Entwicklung<br />
von Verwaltungs- und Verkehrsinfrastrukturen.<br />
Die multimedial aufbereiteten Informationstexte enthalten historische und zeitgenössische<br />
Abbildungen. Ebenso bestehen Verknüpfungen mit Stammtafeln aus dem Modul „Dynastische<br />
Informationen“, mit statistischen Reihen zur Bevölkerungs- und zur Wirtschaftsentwicklung<br />
aus dem Modul „Historische Statistik“ sowie mit digitalen Karten des Kartenservers<br />
„IEG-Maps“. Die Abbildungen der Informationstexte zeigen vornehmlich Graphiken,<br />
Gemälde und Photographien von Orten, Landschaften, <strong>Residenzen</strong>, Denkmälern und Per-<br />
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