Lauter(n) Termine Insider - Magazin Insider
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INSiDER exklusiv (was in keinem der Krimis steht):<br />
Neues von den Tannenbergs<br />
Wilde Zeiten<br />
Der Oktober zeigte sich von seiner angenehmsten Seite. Bei<br />
Nachmittagstemperaturen von mehr als 20 Grad waren die<br />
Straßencafés gut besucht. Man hatte den Eindruck, dass die<br />
von einem total verregneten Sommer frustrierten Menschen<br />
geradezu nach den letzten warmen Sonnentagen des Jahres<br />
lechzten.<br />
In der Grünanlage zwischen Burgstraße und Fruchthallstraße,<br />
wo der Fackelwoogbrunnen seine Fontänen in die Höhe jagte,<br />
waren alle Sitzbänke belegt. Zwei mit Wasserspritzpistolen bewaffnete<br />
kleine Jungen saßen auf der wulstigen Sandsteineinfassung<br />
des Brunnens und versuchten Tauben nasszuspritzen.<br />
Er paar Meter daneben hatte es sich ein junges Pärchen auf<br />
einer Decke bequem gemacht.<br />
Als Tannenberg diesen Ort passierte, huschte ein verschmitztes<br />
Lächeln über sein Gesicht. Er erinnerte sich nämlich gerade<br />
daran, dass er irgendwann in der 12. Klasse nach einer ausgedehnten<br />
Inspektion der im Musikerviertel der Stadt gelegenen<br />
Studentenkneipen gemeinsam mit seinem besten Freund Rainer<br />
Schönthaler in diesem Brunnen gebadet hatte – und zwar<br />
splitterfasernackt! Die beiden Zechkumpane hatten sich damals<br />
eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses eingehandelt.<br />
Die alarmierten Polizeibeamten hatten die volltrunkenen Obersekundaner<br />
zu ihrer Wache in der Gaustraße gebracht, sie dort<br />
in eine Ausnüchterungszelle gesteckt und anschließend die<br />
Eltern der Schüler verständigt. Diese durften sie allerdings erst<br />
am nächsten Morgen abholen – gemeinsam mit dem Direktor<br />
ihres Gymnasiums. Der aber entließ die verkaterten, reumütigen<br />
Gestalten in Absprache mit den peinlich berührten Eltern<br />
nicht etwa nach Hause zur Rekonvaleszenz, sondern nahm sie<br />
mit in seine Schule.<br />
Dort wurden ihnen im Lehrerzimmer zunächst einmal anständig<br />
die Levithen gelesen, dann mussten sie den Unterricht<br />
besuchen, wo sie gleich in mehreren Fächern abgehört wurden.<br />
Und zu guter Letzt mussten sie als Strafe für ihr schulschädigendes<br />
Verhalten, wie der Direktor ihre nächtliche Eskapade<br />
wörtlich bezeichnet hatte, das gesamte Pausenhofgelände von<br />
Unrat säubern.<br />
Diese ebenso kreativen wie wirkungsvollen pädagogischen<br />
Maßnahmen waren den beiden bis heute schmerzlich in Erinnerung<br />
geblieben. Sicherlich auch deshalb, weil die Presse davon<br />
Wind bekommen hatte und diesem Vorfall sogar einen Artikel<br />
auf der Titelseite der Lokalzeitung gewidmet hatte.<br />
Das war aber nur die eine Seite der Medaille, denn diese hochnotpeinliche<br />
Angelegenheit hatte damals auch durchaus positive<br />
Konsequenzen für mich gehabt, dachte Tannenberg, während<br />
ein süffi santes Lächeln seine Lippen umspielte. Schließlich<br />
wurde ich dadurch bei der Damenwelt mit einem Schlag bekannt<br />
wie der berühmte bunte Hund. Er seufzte tief. Ja, ja, die<br />
Mädels. Die gab’s damals ja auch schon. Wenn auch leider nicht<br />
an unserer Schule.<br />
Er blieb stehen und blickte gedankenversunken hinüber auf die<br />
andere Straßenseite, wo sich die prächtige Sandsteinfassade<br />
des Burggymnasiums wie eine mittelalterliche Trutzburg aus<br />
dem Einheitsgrau der anderen Gebäude abhob.<br />
Da hinter diesen dicken Mauern gab es Mädels. Und zwar ganz<br />
schön viele tolle Mädels. Kein Wunder, das Burggymnasium war<br />
ja damals auch noch eine reine Mädchenschule, genau wie der<br />
Rittersberg eine reine Jungenschule war, fuhr er im Stillen fort.<br />
Wolfram Tannenberg atmete tief durch. Wie oft haben wir uns<br />
mit Rainers klapprigem 2 CV direkt vor das Eingangsportal der<br />
Schule gestellt und auf die Mädels gewartet. Dann haben wir<br />
sie zum Bahnhof gefahren oder sind mit ihnen zum Baden in die<br />
Waschmühle beziehungsweise ins alte Hallenbad am Stadtpark.<br />
Ach Gott, was waren das doch für schöne, unbeschwerte Zeiten.<br />
Keine Sorgen, keine Verpfl ichtungen, einfach nur fröhlich in den<br />
Tag hineingelebt ... Und mitgenommen,<br />
was immer es mitzunehmen gab. Wie haben<br />
Crosby, Stills, Nash & Young damals so treffend<br />
gesungen: ‚If you can‘t be with the one<br />
you love, love the one you‘re with’.<br />
Die zehn Krimis mit dem Lautrer<br />
Hauptkommisar Tannenberg<br />
sind im Gmeiner Verlag erschienen<br />
und in jeder Buchhandlung erhältlich.<br />
Musik & Kultur<br />
Zurück auf der<br />
Theaterbühne<br />
Deutschlands renommierteste Progrock-Band<br />
kehrt zurück auf die Theaterbühne. Das besondere<br />
Konzert-Ereignis findet am 24.Oktober, um 19.30<br />
Uhr im Pfalztheater Kaiserslautern statt.<br />
In einer Gala präsentiert die<br />
Formation um Frontmann Andy<br />
Kuntz zusammen mit Freunden<br />
wie Astrid Vosberg und Randy<br />
Diamond Highlights aus den<br />
Erfolgsmusicals, die unter der<br />
Leitung von Johannes Reitmeier<br />
am Pfalztheater uraufgeführt<br />
wurden. Bei diesem Event werden<br />
neben Songs aus „Abydos“<br />
„Ludus Danielis“, „Christ0“ und<br />
„Jesus Christ Superstar“ auch<br />
Lieder aus „Jekyll & Hyde“ gesungen,<br />
das Musical, das zurzeit<br />
als Reitmeier-Inszenierung und<br />
unter Mitwirkung von Astrid<br />
„Freiheit“ statt Funkstille:<br />
Die „Sushi Foundation“ ist zurück:<br />
Am Freitag, 8. Oktober,<br />
spielt die <strong>Lauter</strong>er Kultformation<br />
im Jugend- und Programmzentrum<br />
in der Steinstraße. Seit<br />
2000 rocken die „Sushis“ durch<br />
den Südwesten der Republik.<br />
Doch zwischenzeitlich wurde es<br />
still um die Combo, diverse Um-<br />
und Neubesetzungen der Formation<br />
sorgten für Funkstille.<br />
Nun stehen sie wieder auf der<br />
Bühne: Die Rock-Truppe meldet<br />
sich mit dem Gig im JUZ am<br />
8. Oktober zurück.<br />
Dabei gibt’s mächtig was auf<br />
die Ohren: „Das Profi l der Band<br />
hat sich in den vergangenen<br />
Monaten weiter geschärft“, erklärt<br />
Keyboarder Sven Bußemer.<br />
Rockiger sei man geworden,<br />
lauter die Gitarren, heftiger<br />
der Sound. Doch nach wie vor<br />
zeichne sich die Band durch ein<br />
breites musikalisches Spektrum<br />
Vosberg und Randy Diamond in<br />
Regensburg seine Erfolge feiert.<br />
Zur Abrundung dieses speziellen<br />
Abends wird eine gezielte<br />
Auswahl populärer Songs mit<br />
in ein Programm eingefl ochten,<br />
das auch Auszüge aus dem aktuellen<br />
Vanden Plas Longplayer<br />
„The Seraphic Clockwork“ nicht<br />
vermissen lässt. Classic-Rock-<br />
Arrangements à la „Night of<br />
the Proms“ und in dieser Form<br />
einzigartige Musikjuwelen versprechen<br />
einen abwechslungsreichen<br />
Abend.<br />
Text: Petra Rödler<br />
Die „Sushis“ sind zurück!<br />
Fotograf: Ramin Behbehani.<br />
Von links: Holger Kuntz, Sven Bußemer, Manuela Erb,<br />
Andreas Erb, Michael Brankowitz, Rolf Barth.<br />
aus, betont Bußemer. Wuchtige<br />
Rockmusik wechselt mit entspannten<br />
Rhythmen, jazzigen<br />
Piano-Parts, elektronischen<br />
Samples, funkigen Gitarren und<br />
knackigen Bässen. Ein facettenreiches<br />
Klangbild also, das Gerüst<br />
ist für die soulige Stimme<br />
von Sängerin Manuela Erb und<br />
den rasanten Sprechgesang von<br />
Rapper Andreas Erb. Ein stilistischer<br />
Schmelztiegel, der klassische<br />
Genregrenzen sprengt.<br />
Irgendwo zwischen Rock, Rap,<br />
Soul und Funk.<br />
„Freiheit, es geht um die große<br />
Freiheit“, lobt Bußemer pathetisch<br />
das Bandmotto aus.<br />
Eine Freiheit, die sich nicht nur<br />
musikalisch widerspiegelt, sondern<br />
auch zum Inhalt der Songtexte<br />
wird. Da wird etwa im<br />
gefühlvoll-souligen „Summertime“<br />
– in Anlehnung an den<br />
gleichnamigen Jazz-Standard<br />
Anzeigen<br />
INSiDER verlost 2 x 1 Eintrittskarte<br />
für den Event im<br />
Pfalztheater und 3 x 1 CD des<br />
neuen Vanden Plas-Werks „The<br />
Seraphic Clockwork“.<br />
– die unbändige Leichtigkeit des<br />
Seins besungen, inklusive atmosphärischem<br />
Meeresrauschen,<br />
knisternder Lagerfeuer-Romantik<br />
und hohem Nostalgie-Faktor.<br />
Dagegen föhnt der anarchische<br />
Song „Run for your Life“ mit<br />
brachialem Gitarrensound von<br />
der Bühne – der Titel ist dabei<br />
Programm. Im Gepäck haben<br />
die „Sushis“ neben bewährten<br />
Eigenkompositionen auch neue<br />
Songs. Darunter ist der abgedrehte<br />
Titel „VoKuHiLa“ – eine<br />
rockig-schnittige Hommage an<br />
die VoKuHiLas, jene modischmachohaften<br />
„Vorne Kurz, Hinten<br />
Lang“-Frisuren der 1980er<br />
Jahre, über die man heute nur<br />
noch verständnislos den Kopf<br />
schüttelt.<br />
Mit dem Konzert im JUZ am 8.<br />
Oktober spielt die „Sushi Foundation“<br />
also nach einer über<br />
zweijährigen Auszeit erstmals<br />
wieder in der Region. Diverse<br />
Umbesetzungen führten zur<br />
Bandpause. 2005 galten die<br />
„Sushis“ als festes Element der<br />
regionalen Bandszene. Live war<br />
man im saar-pfälzer Raum stark<br />
präsent, erinnert sich Bußemer<br />
an zahlreiche Konzerttermine<br />
im Bandkalender. „Daran wollen<br />
wir in der neuen Besetzung nun<br />
anknüpfen.“ Zudem arbeite man<br />
derzeit an ersten Studio-Aufnahmen.<br />
Es gibt also mächtig<br />
was auf die Ohren…<br />
8. Oktober Jugend- und Programmzentrum<br />
Kaiserslautern<br />
23. November Pfalzgalerie<br />
Kaiserslautern<br />
Die „Sushis“ im Web:<br />
www.sushi-foundation.com.<br />
OKTOBER 10 Seite 31 termine & lifestyle<br />
INSiDER