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Ein Aushängeschild für RheinBerg

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SERVICE GESUNDHEIT<br />

Körpereigene Zellen bieten eine<br />

Chance, einen Bandscheibenvorfall<br />

zu kurieren. Besser aber: Man läßt<br />

es nicht soweit kommen. Und da ist<br />

Bewegung ein zuverlässiges Mittel.<br />

Wenn die Bandscheibe immer<br />

häufiger Probleme macht<br />

Zum Glück ist eine Operation nicht immer zwingend<br />

GL&Lev kontakt 03/11<br />

Bandscheibenvorfälle<br />

gehören zu den typischen<br />

Zivilisationskrankheiten<br />

als Folge von zu wenig<br />

Bewegung, schwacher<br />

Muskulatur und falscher<br />

Belastung bei körperlichen<br />

Anstrengungen. Jeder 20.<br />

gesetzlich Versicherte<br />

bekommt heutzutage<br />

diese Diagnose.<br />

Die Bandscheiben sorgen zusammen<br />

mit den Wirbelgelenken <strong>für</strong><br />

die Beweglichkeit und Stabilität der<br />

Wirbelsäule. Bei einem Bandscheibenvorfall<br />

treibt Druck auf die Bandscheibe den<br />

weichen Gallertkern gegen den Bindegewebsring<br />

und bringt ihn zum Reißen. Der<br />

Gallertkern tritt aus und presst gegen die<br />

dahinterliegenden Nerven. Gleichzeitig<br />

geht die Stoßdämpferfunktion der Bandscheibe<br />

verloren.<br />

„Jeder Mensch hat 23 Bandscheiben.<br />

Am anfälligsten <strong>für</strong> Bandscheibenvorfälle<br />

ist die Lendenwirbelsäule, da an dieser<br />

Stelle der größte Druck auf den Wirbeln<br />

lastet“, sagt Frank Grunwald, Gesundheitsexperte<br />

beim Deutschen Ring Krankenversicherungsverein.<br />

„Betroffen sind vor allem<br />

Menschen ab 30 Jahren, die viel im Sitzen<br />

arbeiten und keinen sportlichen Ausgleich<br />

finden“, so Grunwald weiter.<br />

Um die richtigen Sofortmaßnahmen ergreifen<br />

zu können, ist die richtige <strong>Ein</strong>schätzung<br />

der Symptome von großer Wichtigkeit.<br />

Akute Bandscheibenvorfälle rufen immer<br />

Schmerzen hervor, die je nach Symptom<br />

auf unterschiedliche Ursachen hindeuten.<br />

In Arme und Beine ausstrahlender Schmerz,<br />

der oftmals mit Gefühlsstörungen wie Kribbeln<br />

oder Ameisenlaufen einhergeht, zeigt<br />

erhöhten Druck auf die Nervenwurzeln an.<br />

Bis zur Diagnose durch einen Arzt können<br />

die betroffenen Gliedmaßen in Ruhestellung<br />

mit Wärmekompressen behandelt<br />

werden.<br />

Deutlich gefährlicher sind Beschwerden<br />

wie Taubheit oder Funktionsstörungen, die<br />

sich im Anal- und Genitalbereich bemerkbar<br />

machen. Diese Symptome gelten als<br />

Notfall, da der Gallertkern der Bandscheibe<br />

auf das Rückenmark drückt.<br />

Letzter Ausweg OP? Glücklicherweise<br />

erfordern die wenigsten Bandscheibenvorfälle<br />

tatsächlich eine Operation, da<br />

schwerwiegende Krankheitsbilder eher<br />

selten auftreten. In neun von zehn Fällen<br />

liefert eine konservative Behandlung<br />

die besten Ergebnisse. Dauerhaft Abhilfe<br />

schafft nur die biologische Wiederherstellung<br />

des Gewebes. Möglich macht dies die<br />

Autologe Bandscheibenzelltransplantation<br />

(ADCT). <strong>Ein</strong>e EuroDisc Studie mit einer Laufzeit<br />

von vier Jahren belegt den Erfolg dieser<br />

Methode und stellt die vollständige Heilung<br />

in Aussicht.<br />

Trotz guter Heilungschancen lohnt es<br />

sich, Bandscheibenvorfällen aktiv entgegenzuwirken.<br />

Viel Bewegung und eine<br />

gesunde Muskulatur verhindern plötzliche<br />

Schmerzleiden. Bestens geeignet sind<br />

Sportarten, wie Schwimmen oder Radfahren.<br />

Diese schonen gleichzeitig die Gelenke.<br />

<strong>Ein</strong>ige Entspannungstechniken wie Yoga<br />

oder Tai Chi tragen ebenfalls zu einer guten<br />

Körperhaltung bei und stärken dadurch<br />

Rumpf und Rücken. Betroffene, die einen<br />

Bandscheibenvorfall kurieren, sollten ihre<br />

sportlichen Aktivitäten indes unbedingt mit<br />

ihrem Arzt besprechen. „Fehlbelastungen<br />

durch falsche Bewegungsabläufe provozieren<br />

das Wiederauftreten eines Vorfalls an<br />

derselben Stelle“, warnt Grunwald.<br />

Der Experte rät zur Physiotherapie und<br />

anschließendem Muskeltraining in einer Rückenschule.

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