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Magazin 197709

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dieses Netzes übernimmt automatisch<br />

innerhalb von 8 Sekunden eine Netzersatzanlage<br />

die Stromversorgung.<br />

Die Anlage besteht aus einem wassergekühlten<br />

nichtaufgeladenen Dieselmotor<br />

mit 465 PS Leistung bei 1500<br />

Umdrehungen pro Minute und einem<br />

Generator mit einer Nennleistung von<br />

380 kVA bei cos'l'= 0,8. Der Kraftstoffvorratsbehälter<br />

hat ein Fassungsvermögen<br />

von 30000 liter Dieseltreibstoff.<br />

Damit kann 14 Tage lang ein<br />

ununterbrochener Vollastbetrieb aufrecht<br />

erhalten werden. Der Schmierölvorrat<br />

beträgt 500 liter. Das Abgas<br />

wird über eine mit einer Schnellschlußklappe<br />

gesicherte Abgasleitung<br />

in ein oberirdisches 4 m hohes zylindrisches<br />

Bauwerk im Mittelstreifen<br />

der Badstraße geleitet und an die<br />

Atmosphäre abgeführt. Die Verlustwärme<br />

im Netzersatzraum wird mit<br />

einem wassergekühlten Umluftkühlgerät<br />

abgeführt. Bei einem Ausfall der<br />

Netzersatzanlage erfolgt eine Notbeleuchtung<br />

durch die BVG-Betriebsanlage<br />

mit Hilfe einer 220-V-Batterie<br />

aus einem benachbarten Gleichrichterwerk.<br />

Außerdem kann mit batterie-<br />

gespeisten Handleuchten für 4 Stunden<br />

eine Notbeleuchtung sichergestellt<br />

werden.<br />

Zur Elektroausstattung gehören<br />

Hockerkocher in dem Küchenraum<br />

und Kochendwassergeräte in den Rettungsräumen.<br />

Sanitäranlagen<br />

Die Versorgung des Mehrweckbaues<br />

mit Wasser erfolgt zunächst aus dem<br />

Netz der Berliner Wasserwerke. Bei<br />

einem Ausfall der städtischen Versorgung<br />

wird eine Eigenwasserversorgungsanlage<br />

in Betrieb genommen.<br />

Sie besteht aus 2 Tiefbrunnen mit<br />

einer Förderkapazität von je 40 m 3 /h<br />

bei 50 mWS. Das Wasser wird mit<br />

Unterwasserpumpen aus 110 m Tiefe<br />

gefördert. Die Pumpen werden über<br />

einen 6 m 3 fassenden Druckwindkessel<br />

(maximaler Betriebsdruck 6 atü) mittels<br />

eines Kontaktmanometers druckabhängig<br />

ein- und ausgeschaltet. Dabei<br />

läuft die eine Unterwasserpumpe<br />

als Grundlastpumpe, während die<br />

Auf dem Mittelstreifen<br />

der Fahrbahn<br />

-- BadstraBe In Ber-<br />

IIn-Wedding, direkt<br />

.., über dem U-Bahnhof,<br />

stehen zwei Zuluftbzw.<br />

Abluftbauwerke,<br />

die der Belüftung<br />

der Mehrzweckanlage<br />

dienen.<br />

Der noch nicht in<br />

Betrieb genommene<br />

U-Bahnhof während<br />

der Funktionsprüfung<br />

durch den TOV:<br />

Im Hintergrund Ist<br />

der Abschluß des<br />

Tunnelbereichs<br />

durch ein Hub­<br />

Schwenktor zu erkennen,<br />

seitlich<br />

In den Wänden -<br />

in Höhe der Beschriftung<br />

- die Lüftungsschlitze,<br />

über die<br />

in eingefahrene<br />

U-Bahnzüge (als<br />

LIegeräume) luft<br />

geblasen wird.<br />

andere erst bei der Unterschreitung<br />

eines Mindestdruckes über eine Kaskadenschaltung<br />

in Betrieb gesetzt<br />

wird. Ein automatisch arbeitender<br />

Druckluftkompressor sorgt für den<br />

ständigen Aufbau eines Luftpolsters<br />

im Druckwindkessel.<br />

Die Versorgung der beiden Lüftungsanlagen<br />

und der Netzersatzanlage<br />

mit Kühlwasser geschieht über PVC­<br />

Druckrohrleitungen NW 80 und NW<br />

100, deren Motorventile von den<br />

Schaltkreisen dieser Anlagen ferngesteuert<br />

werden. Eine Abschaltung<br />

der Wasserzufuhr mit einem Handschieber<br />

unmittelbar hinter dem<br />

Druckwindkessel ist möglich.<br />

Die Versorgung der Toilettenanlagen,<br />

Waschräume und Entnahmestellen<br />

in der Küche und den Rettungsräumen<br />

erfolgt ebenfalls über ein PVC-Druckrohrnetz.<br />

Für je 50 Personen sind ein<br />

WC und eine Waschgelegenheit vorgesehen.<br />

Das Brunnenwasser besitzt Trinkwasserqualität,<br />

so daß eine zusätzliche<br />

Wasseraufbereitungsanlage nicht erforderlich<br />

ist.<br />

Al s weitere Sicherheit sind Trinkwasservorräte<br />

tür einen Zeitraum von 14<br />

Tagen bei einem anzusetzenden Mindestbedarf<br />

von 2,5 liter Wasser pro<br />

Person und Tag anzulegen. Es wurden<br />

sieben zylindrische Bevorratungsbehälter<br />

mit einem Gesamtfassungsvermögen<br />

von 115 m 3 aufgestellt. Sie<br />

bestehen aus 8 mm starkem Blech<br />

St 37-2 und wurden innen mit einer<br />

5fachen Kunststoffeinbrennbeschichtung<br />

Alyest S 100 versehen. Die äußere<br />

Oberfläche wurde grundiert und erhielt<br />

einen 2fachen Lackanstrich nach<br />

den Normen der Deutschen Bundesbahn.<br />

Im Krisenfalle können diese Behälter<br />

sowohl mit Stadtwasser als auch mit<br />

Brunnenwasser gefüllt werden. Die<br />

Wasserentnahme erfolgt mit Hilfe einer<br />

Kreiselpumpe (Fördermenge 10 m 3 /h<br />

bei 50 mWS) oder bei einem Pumpenausfall<br />

durch eine im Wassertankraum<br />

vorhandene Zapfleitung mit 20 Ventilen<br />

.<br />

Das Abwasser wird mit Hilfe einer<br />

Schmutzwasserhebeanlage in das<br />

öffentliche Kanalisationsnetz eingeleitet.<br />

Sollte dieses Netz zerstört werden,<br />

so kann das Abwasser über Ausweichleitungen<br />

direkt ins Freie gepumpt<br />

werden. Die Leitungen sind mit<br />

Froschklappen und im Bunkerinnern<br />

mit Absperrschiebern versehen. Neben<br />

den elektrisch betriebenen Abwasserpumpen<br />

sind auch Handpumpen zur<br />

Sicherstellung eines Notbetriebes<br />

vorhanden.<br />

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