Magazin 197709
Magazin 197709
Magazin 197709
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Es kommt immer wieder vor, daß öffenlliche Einrichtungen, wie Für di e Abgabe von Notrufen bei Unfällen bieten sich dem Hilfe<br />
z. B. Feuermelde r, mißbraucht werden. Nach dem neuen § 145<br />
des Strafgesetzbuches kann ein solcher Mißbrauch mit Freiheitsstrafe<br />
bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft werden.<br />
gesetzlich verbotene Mißbrauch der<br />
Hilfsbereitschaft von Mitbürgern oder<br />
amtlicher Hilfs- und Rettungseinrichtungen<br />
beginnt.<br />
Abwehrmöglichkeiten<br />
Wo die das Notzeichen oder den Notruf<br />
abgebende Person in der Nähe<br />
ist, etwa auf Hörweite beim (böswilligen)<br />
Hilferuf des Schwimmers, oder<br />
auf Sichtweite, etwa beim irreführenden<br />
Hand- oder Winkzeichen zu einem<br />
Straßenunfall, ist der falsche Notruf<br />
immer noch leichter aufzuklären bzw .<br />
zu erkennen als dann , wenn technische<br />
Einrichtungen benutzt werden.<br />
Es liegt daher nahe, über technische<br />
Abwehrmöglichkeiten gegen Notrufmißbrauch<br />
vorrangig nachzudenken.<br />
Beim Telefon hat die Einrichtung des<br />
Selbstwähldienstes die Möglichkeit<br />
des völligen Anonymbleibens geschaffen<br />
, so daß es nicht verwunderlich<br />
ist, daß auf diesem Wege die meisten<br />
böswilligen Not- und Alarmrufe eingehen.<br />
Solchen Mißbrauch direkt zu<br />
verhindern , wird nicht möglich sein.<br />
Indirekt mag jedoch eine nicht zu<br />
unterschätzende Abschreckungswirkung<br />
von der nachträglichen Identifizierung<br />
und Bestrafung des Täters<br />
ausgehen.<br />
Bei den Maßnahmen ist zu unterscheiden<br />
zwischen der Ermittlung der Teilnehmernummer<br />
des Anrufers und<br />
der Identifizierung des Täters durch<br />
Auswertung seiner auf Tonband festgehaltenen<br />
Sprache. Beide Möglichkeiten<br />
können miteinander verbunden<br />
werden.<br />
Fangschaltungen<br />
Ohne dabei das Post- und FernmeIdegeheimnis<br />
zu verletzen, ist es der Post<br />
möglich. Teilnehmernummern einer<br />
bestimmten Telefonverbindung zu<br />
erkennen. Da die vielen Schaltgestelle<br />
in den großflächigen Wählersälen<br />
jedoch nicht ständig unter Beobachtung<br />
gehalten werden können, ist<br />
bei bestimmten Leitungswegen , z. B.<br />
bei der Notrufleitung 110 zur Polizei<br />
oder 112 zur Feuerwehr bzw . zum<br />
Rettungsdienst, die Möglichkeit vorgesehen<br />
, über das Auslösen eines bestimmten<br />
(Wähl-)Impulses die bestehende<br />
Verbindung zu blockieren, so<br />
daß auch dann, wenn der Teilnehmer<br />
auf der Gegenseite bereits aufgelegt<br />
hat, um die Verbindung von sich aus<br />
aufzulösen, eine Teilnehmeridentifizierung<br />
noch möglich ist.<br />
Geschaffen worden sind solche Fangschaltung<br />
svorrichtungen für echte<br />
Notfälle, z. B. solche, in denen ein<br />
suchenden viele Meldeeinrichtungen an, da ru nter auch dieser<br />
Notrufmelder für zwei Richtungen. Da bei vielen Einrichtungen<br />
der Benutzer völlig anonym bleibt, ist es nicht verwunderlich,<br />
daß auf diesem Wege die meisten böswilli gen Alarm- oder Notrufe<br />
eingehen (Werkfoto De Te We).<br />
Verletzter nur noch Bruchstücke einer<br />
Notrufdurchsage sprechen kann. Die<br />
Fang schaltungsmöglichkeit hat sich<br />
jedoch bei der Mißbrauchsidentifizierung<br />
ebenfalls bewährt. Das Notrufsystem<br />
73 (einheitliches Notrufsystem<br />
für die gesamte Bundesrepublik) sieht<br />
daher für alle bei der Polizei eingehenden<br />
Notrufe eine begrenzte automatische<br />
Blockade der bestehenden<br />
Verbindung vor. Die Mechanismen<br />
für die Auslösung einer Verbindungsblockade<br />
sowie die organisatorischen<br />
Vorkehrungen zur Teilnehmeridentifizierung<br />
sind unterschiedlich, so daß<br />
hier nicht weiter auf sie eingegangen<br />
werden kann . Wesentlich ist vielmehr<br />
die grundsätzliche Kenntnis der Möglichkeiten.<br />
Gesprächsmitschnitt<br />
Tonaufzeichnungen können von jedem<br />
eingehenden Telefongespräch gemacht<br />
werden , und zwar mit allen<br />
für die Tonaufnahme überhaupt verwendeten<br />
Verfahren. Die Mikrofonaufnahme<br />
sc heidet jedoch in aller Regel<br />
wegen der unzureichenden Übertragungsmöglichkeiten<br />
aus. Geeignet<br />
sind Adaptionsgeräte, bei denen dem<br />
galvanischen vor dem induktiv arbeitenden<br />
Gerät der Vorzug zu geben<br />
ist. Mit der Verwendung von techni-<br />
25