Magazin 197709
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Moderne Leltstellen haben Integrierte Tonaufzeichnungsanlagen, die für automatischen<br />
Mitschnitt und für die Gesprächsregistratur geeignet sind (im Hintergrund). Sie dienen<br />
in erster Linie zur Vermeidung von Hörfehlern oder Irrtümern, lassen sich aber auch<br />
zur Identifizierung böswilliger Anrufer benutzen.<br />
eingeschaltet werden , sofern nicht<br />
schon von der Anlage her automatischer<br />
Tonbandlauf vorgesehen ist<br />
(z. B. bei Notruf-73-Anlagen). Das<br />
Bestreben, nicht zuviel auf Band zu<br />
nehmen (nur das " Wichtigste" ) hat<br />
schon so manche Identifizierung unmöglich<br />
gemacht oder erheblich erschwert,<br />
weil das Band zu spät eingeschaltet<br />
wurde. Bedienungsfehler, die<br />
im schlimmsten Fall zu einer unbeabsichtigten<br />
Löschung der Aufzeichnung<br />
führen , müssen durch gute Kenn\irlis<br />
der Einrichtung und durch wiederhaltes<br />
Üben , zu dem auch unvermutete<br />
Übungsdurchsagen eingespielt werden<br />
sollten, vermieden werden.<br />
Mit Hilfe dieses<br />
Klangspektrographen<br />
lassen sich<br />
Sprache und Klang<br />
einer Stimme optisch<br />
darstellen<br />
und die einzelnen<br />
Charaktermerkmale<br />
elektronisch<br />
miteinander vergleichen<br />
. Diese<br />
optlsch-appa ratlve<br />
Methode ist eine<br />
der sichersten<br />
der SprecheridentifIzierung<br />
(Werkfoto<br />
N ucletron).<br />
Wenn erkannt wird , daß zu einer mißbräuchlichen<br />
Durchsage eine Sprecheridentifizierung<br />
notwendig werden<br />
könnte , sind die bei der fraglichen<br />
Durchsage gegebenen Betriebsbedingungen<br />
unverändert zu lassen . Das<br />
gilt sowohl für den Aufnahmeteil<br />
(keine Wartungs- oder Reinigungsarbeiten<br />
, kein Auswechseln von Telefonapparaten,<br />
Hörereinsätzen, Anschlußschnüren,<br />
auch kein Umstecken von<br />
Anschlüssen oder Schnüren) wie auch<br />
für den Ort, von dem aus das Gespräch<br />
geführt worden ist (akustische<br />
Bedingungen, Geräuschquellen, Zustand<br />
einer öffentlichen Fernsprechzelle<br />
usw.).<br />
Es muß auch Regelungen geben für<br />
Aufnahme und Durchführung der Vergleichsarbeit.<br />
Der für solche Tätigkeiten<br />
zuständige Fachmann ist unverzüglich<br />
herbeizuholen, damit der Normalbetrieb<br />
der Leitstelle nicht zu lange<br />
behindert wird.<br />
Wenn solche Fachleute vorhanden<br />
sind bzw. wenn bekannt ist, woher<br />
sie schnell geholt werden können,<br />
z. B. von der Polizei, dann braucht<br />
das Betriebspersonal der Leitstelle<br />
nicht über die Einzelheiten der Vergleichsarbeit,<br />
z. B. über die Bedingungen<br />
und Voraussetzungen der Herstellung<br />
von Vergleichsaufnahmen mit<br />
und ohne Täter, unterrichtet zu sein.<br />
Mit solchen Arbeiten nicht vertraute<br />
Personen sollten auf keinen Fall auf<br />
eigene Faust mit Vergleichsarbeiten<br />
technischer Art beginnen, da einmal<br />
verdorbene Materialien oder veränderte<br />
Bedingungen nicht wieder hergestellt<br />
werden können.<br />
Auf die Hinzuziehung der Polizei wird<br />
bei vermutetem oder offensichtlichem<br />
Notrufmißbrauch nicht verzichtet werden<br />
können , da ein strafrechtliches<br />
Ermittlungsverfahren einzuleiten ist.<br />
Unangemessener Aufwand?<br />
Die zur technischen Ausrüstung von<br />
Notrufabfrage- und Rettungs- sowie<br />
Polizeileitstelleneinrichtungen gemachten<br />
AusfÜhrungen mögen hochgesteckt,<br />
die Anweisungen an das<br />
Betriebspersonal streng erscheinen.<br />
Es handelt sich jedoch nicht um theoretisch<br />
ermittelte LeitSätze, sondern<br />
um die Mitteilung von Erfahrungen<br />
der Fachleute, die sich bei der Auswertung<br />
von Material ergeben haben,<br />
das bei Notrufmißbrauchsfällen oder<br />
ähnlichen Anlässen z. B. Erpressungsfällen,<br />
gesammelt worden ist. Unzureithende<br />
technische Voraussetzungen.<br />
Bedienungsfehler und Fehler in der<br />
Behandlung des gewonnenen Materials<br />
führen immer wieder zu erheblichen<br />
Erschwerungen der Vergleichsarbeit<br />
oder zur Unmöglichkeit. trotz<br />
eindeutigen Verdachts den Täter zu<br />
überführen.<br />
Bei den Überlegungen zu den technischen<br />
und organisatorischen Vorkehrungen<br />
gegen Notrufmißbrauch ist<br />
neben den Rücksichten auf die Motivation<br />
der Mitarbeiter jedoch auch<br />
von dem Sicherheitsdefizit und von<br />
dem unverhältnismäßig großen Kostenaufwand,<br />
der bei der Fehlleitung von<br />
Rettungseinheiten durch Notrufmißbrauch<br />
entsteht, auszugehen.<br />
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