Evaluierung 06-09 - RWTH Aachen
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Bachelor Architektur <strong>06</strong>-<strong>09</strong> | <strong>Evaluierung</strong>skonzept und -bericht 3 | 40<br />
Belastungsgrenzen werden vor allem im<br />
ersten und zweiten Studienjahr überschritten<br />
Verbesserung der Studienorganisation<br />
führt auch zum graduellen Abbau von<br />
Belastungsspitzen<br />
Schlaglichter. Zentrale Ergebnisse in Kurzform<br />
1. Die Summe aller zeitlichen Inanspruchnahmen überschreitet im ersten<br />
und zweiten Studienjahr die in der Prüfungsordnung vorgesehene<br />
Belastungsgrenze. Erst im dritten Studienjahr ist eine<br />
»Normalisierung« zu beobachten.<br />
2. Bezogen auf einzelne Kurse/Module sind z.T. erhebliche<br />
Überschreitungen bei Übungen und Projekten zu beobachten.<br />
Hier sind es vor allem die Eigenarbeitsanteile, die bei<br />
einem Großteil der Studierenden zu Überlastungen führen.<br />
3. Dadurch dass in einigen Bereichen die zugewiesenen ECTS deutlich<br />
(bis zu 100%) überschritten werden entstehen unvermeidlich Kollisionen.<br />
Einzelnen Modulen, deren IST-Werte erheblich über den SOLL-<br />
Grenzen liegen, steht eine Mehrzahl von Veranstaltungen gegeüber, die<br />
die vorgesehenen Werte nicht erreichen (können). Insbesondere die<br />
Teilnahme an Vorlesungen (und deren Vor- und Nachbereitung) scheint<br />
durchgängig beeinträchtigt zu sein.<br />
4. Bei der Interpretation und Bewertung des Befundes, dass viele Veranstaltungen<br />
unter ihren Soll-Werten liegen, ist jedoch ein genauer Blick<br />
vonnöten: Nach Auskunft der Studierenden sind es oft Belastungen in<br />
anderen Bereichen, die sie vom Besuch zahlreicher Veranstaltungen abhalten.<br />
Man wird jedoch auch davon ausgehen müssen, dass etwa die<br />
Freiheit, nicht in eine Vorlesung zu gehen zu den letzten Resten der Idee<br />
vom selbstbestimmten Studium zu rechnen ist. Da Anwesenheitskontrollen<br />
(»Sitzscheine«) ausdrücklich nicht erwünscht sind (wie jüngst<br />
noch von der HRK unterstrichen), wird man dort wo nicht eindeutig<br />
Kollisionen die Ursache sind, mit dieser Tatsache leben müssen. Vorlesungsbegleitende<br />
Materialien zum Selbststudium können dann immerhin<br />
den Transport der Inhalte und die Vorbereitung auf Prüfungen verbessern.<br />
5. Im Längsschnitt über drei Jahrgänge lassen sich gewisse Erfolge beim<br />
Abbau von Spitzenbelastungen durch Überlagerung von Anforderungen<br />
in verschiedenen Übungen/Projekten beobachten.<br />
6. Auch die Studiengangsorganisation wird vom 2. Jahrgang<br />
am deutlich besser bewertet.<br />
7. Erkennbar ändert sich auch die Bewertung der Situation<br />
durch die Studierenden von Jahrgang zu Jahrgang: Während der erste<br />
Jahrgang noch eindeutig (50-67%) für ein »viel zu viel« plädierte, hält<br />
sich der jüngste Jahrgang mit einer Bewertung im negativen Sinne zurück<br />
(ca. 20%, bei einer Enthaltung von fast 40%). Zu keinem Zeitpunkt<br />
können Sie aber der Inanspruchnahme etwas Positives abgewinnen (um<br />
2% über alle Jahrgänge).<br />
8. Es verbleiben den Studierenden nach eigener Auffassung kaum Spielräume,<br />
um ihren studienbezogenen Interessen und Neigungen folgen<br />
zu können. Im ersten Studienjahr sehen, trotz aller Verbesserungsbemühungen,<br />
auch 20<strong>09</strong> (also im dritten Durchgang) noch immer knapp