ARCARDstyle-Leseprobe - Erlangen Arcaden
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ERLANGEN ARCADEN<br />
NUR HIER<br />
DIE SCHÖNSTEN<br />
OSTERBRUNNEN<br />
LIEBE ZUM DETAIL ALLJÄHRLICH VERZIEREN VIELE GEMEINDEN DER FRÄNKISCHEN SCHWEIZ IHRE OSTER-<br />
BRUNNEN. DIE ERLANGEN ARCADEN ZEIGEN BESONDERS SCHÖNE EXEMPLARE IN EINER EINZIGARTIGEN AUSSTELLUNG.<br />
Es ist eine Sensation, was viele Gemeinden der Fränkischen<br />
Schweiz jedes Jahr auf die Beine stellen:<br />
Sie schmücken die prächtigsten Osterbrunnen. Ein<br />
touristisches Highlight! Die fünf schönsten<br />
Brunnen werden in diesem Jahr maßstabsgetreu für die<br />
<strong>Erlangen</strong> <strong>Arcaden</strong> dupliziert. Sie sind im Rahmen einer<br />
Ausstellung als prächtige Schmuckstücke vom 15.<br />
März bis 30. März in der Ladenstraße zu sehen. An dieser<br />
einzigartigen Präsentation sind die Gemeinden Egloffstein,<br />
Gößweinstein, Heiligenstadt, Muggendorf (Mark Wiesenttal)<br />
und Forchheim beteiligt. Es handelt sich hier um<br />
ganz besondere Orte aus der Fränkischen<br />
Schweiz. Jeder für sich hat die Tradition<br />
der Osterbrunnen um ein Vielfaches<br />
bereichert. Zusätzlich gibt es vor<br />
Ort Infos über die Region.<br />
006 <strong>ARCARDstyle</strong><br />
Eine Neuaufl age des Brauches<br />
geschah laut der<br />
Autorin Claudia Schillinger(„Osterbrunnen<br />
in der Fränkischen<br />
Schweiz“) in<br />
den 60-er-Jahren<br />
des vergangenen<br />
Jahrhunderts;<br />
nachdem das Osterbrunnenschmücken<br />
während des<br />
2. Weltkrieges nicht<br />
aus geübt wurde und<br />
in den 50-er-Jahren<br />
einzuschlafen drohte.<br />
Hauptgrund für das<br />
Schmücken der Brunnen<br />
und Quellen ist die Bedeutung<br />
des Wassers für die<br />
wasserarme Hochebene der<br />
Fränkischen Schweiz.<br />
100 JAHRE<br />
OSTERBRUNNEN<br />
HISTORIE EINER WIEDER LEBENDIG<br />
GEWORDENEN TRADITION<br />
1913 wurden in Engelhardsberg, einem Ortsteil der Gemeinde<br />
Wiesenttal, erstmals drei Osterbrunnen geschmückt. Der<br />
Grund: Durch den Bau einer Wasserleitung vom Tal hinauf wurde<br />
das mühsame Holen des Wassers vom Talgrund überfl üssig.<br />
Aus Freude darüber schmückte man die drei neuen Ortsbrunnen,<br />
die auch an der neuen Wasserleitung angeschlossen wurden,<br />
mit vielen farbigen Bändern, den „Pensala“. Von hier aus<br />
entwickelte sich dieser Brauch in der gesamten Region erneut,<br />
nachdem er jahrzehntelang nicht gepfl egt worden war. Da man<br />
den Brauch des Schmückens an Ostern pfl egte, kamen einst<br />
mancherorts und heute fast überall Ostereier dazu.<br />
GELEBTES<br />
BRAUCHTUM HEUTE<br />
VOM BRUNNENFEGEN BIS ZUM BRUNNENPUTZEN<br />
Das Schmücken des Osterbrunnens beginnt mit dem Säubern<br />
der Anlage, dem „Brunnenfegen“. Früher taten dies die jungen<br />
Burschen. Heute übernehmen das die Brunnen schmückenden<br />
Frauen, deren Ehemänner oder manchmal auch ein Verein.<br />
Nach dem Reinigen wird die Anlage geschmückt – im Volksmund<br />
„Brunnenputzen“ genannt. Als Schmuck dienen über das Jahr<br />
gesammelte ausgeblasene Eier, die mehr oder weniger künstlerisch<br />
bemalt und verziert sind. Außerdem einzelne oder büschelweise<br />
gebundene „Pensala“ und Girlanden aus Fichtenzweigen,<br />
die um etwaige Brunnentröge gewunden oder zu<br />
Gerüsten und Kronen gefl ochten werden. In vielen Orten ziert<br />
zusätzlich echter Blumenschmuck die Brunnenanlage.<br />
> MUGGENDORF<br />
In Muggendorf liegt der Brunnen<br />
am Markt direkt gegenüber dem<br />
Viersternehotel „Goldner Stern“.<br />
Er wird bereits am Palmsonntag<br />
geschmückt und<br />
von der Volksmusikgruppe<br />
„D’Wiesenttaler“ bespielt<br />
und besungen. Der Muggendorfer<br />
Brunnen hat ein Stecksystem,<br />
das heißt, er kann in zehn<br />
unterschiedlichen Variationen aufgebaut<br />
werden.<br />
> GÖSSWEINSTEIN<br />
Der stufenförmige Aufbau des Brunnenschmuckes<br />
hebt den Osterbrunnen von<br />
Gößweinstein ab. Über drei Ebenen fl ießt das<br />
Wasser den Brunnen hinab. Der künstlich<br />
angelegte Brunnen aus Steintrögen<br />
am Fuße der Basilika wurde 1974<br />
erstmals geschmückt. 1976 kamen Eisenbögen<br />
und eine Krone hinzu, die auf die<br />
Steintröge des Brunnens gesetzt werden.<br />
> HEILIGENSTADT<br />
Die Gemeinde erkannte schon früh,<br />
dass man mit dieser Tradition den Tourismus<br />
ankurbeln kann. Erste Bilder<br />
vom österlich geschmückten Brunnen<br />
gibt es von 1959. An Ostern und<br />
in der Woche darauf gibt es<br />
zahlreiche Veranstaltungen:<br />
von Aufführungen des Trachtenvereins<br />
bis hin zu einem<br />
Bauernmarkt. Besonderheit: Ende<br />
September wird der Osterbrunnen als<br />
Erntedankbrunnen neu dekoriert.<br />
> FORCHHEIM<br />
In Forchheim werden zwei Brunnen<br />
geschmückt: Der Brunnen am<br />
Rathaus und ein weiterer bei der sogenannten<br />
„Bächla“-Quelle. Der Rathaus-<br />
Brunnen wird seit einigen Jahren von<br />
Schülerinnen und Schülern der „Rittervon-Traitteur“-Schule<br />
geschmückt, um<br />
ihnen das Brauchtum zu vermitteln.<br />
> BIEBERBACH<br />
NUR HIER<br />
Der erste Brunnenschmuck für den<br />
Dorfweiher bestand aus mit Fichtenzweigen<br />
gefl ochtenen Bögen,<br />
die die „Hüll“ wie ein natürliches<br />
Geländer umspannten. Heute ist der<br />
Brunnen in acht einfarbige Segmente<br />
unterteilt, eine riesige Krone mit<br />
eigener „Glocke“ bildet den Mittelpunkt<br />
der Anlage. 2000 und<br />
2002 erfolgte der Eintrag ins<br />
Guinness-Buch der Rekorde<br />
– wegen der 11.108 kreativ<br />
verzierten Eier. Rund 30.000<br />
Besucher besichtigen jedes Jahr<br />
diese riesige Brunnenanlage.<br />
<strong>ARCARDstyle</strong> 007