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Der Menschenrechtsbericht der Stadt Graz 2008 - ETC Graz

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4.3 Interview mit <strong>Stadt</strong>rätin Elke Edlinger<br />

<strong>Graz</strong>erinnen eh recht gut geht und man übersieht letztlich<br />

die, denen es nicht so gut geht. Also Armutsbekämpfung<br />

als zentrale Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> und dazu gehören<br />

jetzt natürlich viele Teilprojekte. Da gehört nicht nur<br />

dazu, ein Aktionsprogramm zu beschließen, son<strong>der</strong>n da<br />

gehört dann auch dazu, dass wir hoffentlich bald endlich<br />

was im Zusammenhang mit einem Aktivpass weiterbringen,<br />

<strong>der</strong> auch verschiedene Ermäßigungen für Betroffene<br />

beinhaltet. In meinen Augen gehört da auch ein billigerer<br />

Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln dazu.<br />

Ebenso ist es notwendig, dass die <strong>Stadt</strong>, obwohl sie<br />

im Bildungsbereich formal nur Pflichtschulerhalterin ist<br />

und nur für die Gebäude und für die Lehrmittel zuständig<br />

ist, dass die <strong>Stadt</strong> sich als „Bildungsstadt“ begreift und<br />

Maßnahmen setzt, dass es strukturellen Analphabetismus<br />

in <strong>Graz</strong> zukünftig nicht mehr gibt, dass es in <strong>Graz</strong><br />

niemanden geben soll, <strong>der</strong> Grundbildungsdefizite hat.<br />

Im Zusammenhang mit sozialem Zusammenhalt steht<br />

natürlich eine aktive Integrationspolitik. Mir ist schon<br />

klar, dass <strong>der</strong> Bund sich da durchaus auch an den Kommunen<br />

etwas abputzt und die Kommunen auch mit <strong>der</strong><br />

finanziellen Herausfor<strong>der</strong>ung für den Integrationsbereich<br />

auch alleine lässt. Aber <strong>Graz</strong> muss eine offensive<br />

Integrationspolitik betreiben, das ist ganz zentral in<br />

<strong>der</strong> Frage von sozialem Zusammenhalt. Zuwan<strong>der</strong>ung<br />

in <strong>Graz</strong> ist ein Faktum und damit müssen die Menschen<br />

leben und leben lernen und sich trotzdem als gemeinsames<br />

soziales Gefüge erleben lernen.<br />

31<br />

Was konkretere Projekte anlangt: Ich halte die Frage,<br />

ob das tägliche Leben für Menschen leistbar ist, für<br />

eine <strong>der</strong> zentralen Fragen: So braucht es auch günstige<br />

Einkaufsmöglichkeiten. Ein sozialer Nahversorger für<br />

alle ist ein konkretes Projekt dazu. Aber auch das Selbstverständnis<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>, eine aktive Rolle im Bereich <strong>der</strong><br />

Arbeitsmarktpolitik einnehmen zu wollen. Ich kann mich<br />

erinnern, als ich damals neu in den Gemein<strong>der</strong>at gekommen<br />

bin, wenn ich versucht habe, arbeitsmarktpolitische<br />

Projekte auch anzuregen, auch innerhalb <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>,<br />

habe ich oft die Antwort gekriegt, Arbeitsmarktpolitik<br />

ist die Aufgabe des AMS und nicht <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>. Das sehe<br />

ich an<strong>der</strong>s, ich glaube, dass auch die <strong>Stadt</strong> da ein wichtiger<br />

Player ist und diese Rolle einfach aktiv wahrnehmen<br />

muss. Und Wohnraum muss leistbarer sein.<br />

Abschließende Frage: Wie viel Prozent Ihres aktuellen<br />

Einkommens wären Sie bereit, mehr an Steuern<br />

o<strong>der</strong> Abgaben zu bezahlen als <strong>der</strong>zeit, um die<br />

von Ihnen vorgeschlagenen Maßnahmen zur Erhöhung<br />

des sozialen Zusammenhalts finanzieren zu<br />

können: 0 %, 0,1-0,5 %, 0,6-1 %, 1-2 %, 2 % o<strong>der</strong><br />

über 2%? (4.3)<br />

Vom jetzigen Einkommen, also über 2 %, und ich lebe<br />

dann noch immer sehr gut.

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