Mitteilungsblatt - Eisenbahn-Unfallkasse

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Sicherheit überall 20 Abbildung 4: Geöffnete Schallschutzwand am Funktionsprüfstand für ZF-Ecomat-Getriebe. se der durchgeführten Messungen wurde ein Lärmkataster erstellt, welches ein wesentliches Instrument zur Umsetzung des Lärmminderungsprogramms darstellt. Weil bei der Messung der obere Auslösewert des Tages- Lärmexpositionspegels L EX,8h = 85 dB(A) in Teilbereichen überschritten wurde, hat der Unternehmer ein Lärmminderungsprogramm aufgestellt. Gemäß der Maßnahmenhierarchie haben sicherheitstechnische Maßnahmen zur Verhinderung und Verringerung von Lärmbelastungen stets Vorrang vor organisatorischen oder persönlichen Maßnahmen. Prüfstände sind bewährte Einrichtungen, bei denen das vollständige Einhausen des Prüflings (Abbildung 2) als Lärmminderungsmaßnahme eine praktikable Lösung darstellt. Im IZG Chemnitz findet diese technische Maßnahme bei Prüfungen der V-Lok- und VT-Getriebe Anwendung. Das Zuführen der Prüflinge in die Lärmschutzkabine (Einhausung) erfolgt mittels Kran durch zu öffnende Dachsegmente. Durch das anschließende Schließen und Verriegeln der Dachsegmente und Türen beträgt der Schalldruckpegel außerhalb der Kabinen während des Prüflaufs weniger als 80 dB(A). Der daneben liegende schallisolierte Bedien- bzw. Kontrollraum wurde so konzipiert, dass dort ein Schalldruckpegel von 70 dB(A) eingehalten wird (Abbildung 3). In einem anderen Instandhaltungsbereich wird als weitere Maßnahme zur Lärmminderung eine Abschirmung eingesetzt. So wird der Funktionsprüfstand für ZF-Ecomat- Getriebe räumlich gegenüber den anderen Arbeitsplätzen mit einer Schallschutzwand (Abbildung 4) getrennt. Auch mit dieser technischen Maßnahme lässt sich wirkungsvoll die Lärmbelastung für die Beschäftigten in der Nähe reduzieren bzw. nachhaltig minimieren. Beschäftigte, die an dem Funktionsprüfstand tätig sind, müssen bei der Ausführung von lärmintensiven Arbeiten den zur Verfügung gestellten persönlichen Gehörschutz tragen. Bei der Auswahl des Gehörschutzes wurde berücksichtigt, dass unter Einbeziehung der dämmenden Wirkung des Gehörschutzes der auf das Gehör des Beschäftigten einwirkende Lärm die maximal zulässigen Expositionswerte von L EX,8h = 85 dB(A) bzw. L pC,peak = 137 dB(C) nicht überschreitet. In Auswertung des Lärmkatasters wurden weitere technische und organisatorische Maßnahmen festgelegt und umgesetzt. Zu den technischen Maßnahmen zählen die Anschaffung lärmarmer Maschinen und Werkzeuge. Selbst „geringe“ Maßnahmen, wie der Einsatz von Kunststoffhämmern, zeigen bereits eine „große“ Wirkung. Beispielhafte organisatorische Maßnahmen zur Lärmminderung sind die Zusammenfassung von Lärmbereichen, Änderungen bei den Arbeitsverfahren, zeitliche Verlegung von lärmintensiven Arbeiten oder das Einlegen von Lärmpausen. Zusätzliche Maßnahmen aus dem Lärmminderungsprogramm sind: z Kennzeichnen der Lärmbereiche mit dem Gebotszeichen „Gehörschutz benutzen“ (M003); z Unterweisen der Beschäftigten; z Anbieten der arbeitsmedizinischeVorsorgeuntersuchungen(Angebotsuntersuchung); z Veranlassen der arbeitsmedizinischenVorsorgeuntersuchungen(Pflichtuntersuchung). Fazit Die Vermeidung und Verringerung der Lärmbelastungen im Betrieb ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung des Unternehmers infolge der Bestimmungen aus dem Arbeitsschutzgesetz sowie der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung, sondern liegt auch im wirtschaftlichen Interesse eines Unternehmens. Je geringer die Lärmbelastung bzw. je sicherer und gesünder die Arbeitsumgebung, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit des Eintretens von kostenintensiven Fehlzeiten, Unfällen und Leistungsmängeln. Die dargestellten Beispiele aus dem IZG Chemnitz zeigen, dass der Schutz der Beschäftigten vor Lärmbelastungen bereits mit der Umsetzung „kleinerer“ bzw. „geringerer“ Maßnahmen beginnt. Bei erheblichen Lärmbelastungen, wie sie Prüfstände mit sich bringen, sind jedoch technische Maßnahmen unabdingbar. Erfolgreiche Prävention ist nur möglich, wenn alle Beteiligten im Zusammenspiel mit den jeweiligen Fachstellen ihre Aufgaben erfüllen, d.h. die Verantwortlichen auf der Grundlage der durchgeführten Messungen ein Lärmminderungsprogramm erstellen, die erforderlichen technischen und organisatorischen Maßnahmen festlegen und diese regelmäßig überwachen. Des Weiteren müssen die festgelegten Maßnahmen von den Beschäftigten konsequent beachtet und angewendet werden, um die Gefährdungen durch Lärm und deren gesundheitliche Folgen zu verringern bzw. zu minimieren. z EUKDialog 2/2009
Bild: DVR-Medienarchiv Ihre Urlaubsfahrt – natürlich sicher und stressfrei Was sollten Sie hierbei unbedingt beachten? Die richtige Vorplanung Wer verreist, sei es mit dem Auto, Motorrad, Wohnwagen oder Wohnmobil, kann bereits im Vorfeld viel für eine sichere und stressfreie Fahrt tun. Der Urlaub sollte auf jeden Fall mit einer guten Reisevorbereitung beginnen und ausreichend Pausen berücksichtigen. Falsche Planung verleitet zu schnellerem Fahren, was wiederum Stress und Aggressivität verursacht, schneller müde macht und das Unfallrisiko somit erheblich erhöhen kann. Also: Planen Sie Ihre Urlaubsreise rechtzeitig. Seien Sie sich bereits im Vorfeld über Ihre Reiseroute, mögliche Alternativen und der Tatsache bewusst, dass der Urlaub mit der Fahrt beginnt und diese in- sofern stressfrei mit genügend Zeitpuffer eingeplant werden sollte. Schöne Zwischenstationen inklusive gebuchter Übernachtung unterteilen die Strecke in überschaubare Abschnitte. Es empfiehlt sich natürlich, Kartenmaterial oder Navigationssysteme auf dem aktuellen Stand zu haben. Versuchen Sie im Rahmen der Routenentscheidung auch hinsichtlich evtl. Mautgebühren informiert zu sein. Hier kann man sich auch bereits vor Fahrtbeginn mit den erforderlichen Vignetten etc. versorgen. Das spart während der Fahrt Zeit und ggf. Ärger. Entspannen Sie Das höchste Unfallrisiko birgt indes die Müdigkeit. Alarmzeichen sind u.a. häufiges Gähnen, schwere Augenlider, Kopfschwere, Konzentrationsschwierigkeiten und häufige Lenkkorrekturen. Der Start in den Urlaub sollte deshalb nicht nach einem langen Arbeitstag oder körperlichen Anstrengungen, sondern nur ausgeschlafen und nicht mit allzu vollem Magen erfolgen. Bequeme Kleidung, die richtige Sitzposition und ausreichend Frischluft im Fahrzeug sind zudem wichtig für entspanntes Fahren. Pausen im Abstand von zwei Stunden verbunden mit Entspannungs-, Lockerungs- und Atemübungen tragen zur körperlichen Erholung und Stressabbau bei und machen auch Spaß – besonders den mitfahrenden Kindern. Auch sollten sich die Eltern bereits vor der Abreise einfache Spiele überlegen, damit auch für die Kleinen die Reise wie im Flug vergeht. Sicherheit überall Ladungs- und Insassensicherheit Gerade bei der Urlaubsfahrt ist das veränderte Fahrverhalten vollbeladener oder sogar überladener Fahrzeuge zu berücksichtigen. Letzteres sollte natürlich unbedingt vermieden werden. Wohnanhänger reagieren bei falsch verteilter Ladung besonders empfindlich. Hier können so genannten Anhänger-Schleuderschutzvorrichtungen sehr hilfreich sein. Besonders risikoreich ist zudem ungesicherte Ladung im Fahrgastraum. Diese kann bei einem Aufprall zum tödlichen Geschoss werden. Ganz besonderes zu berücksichtigen sind hierbei z.B. lose oder zumindest schlecht befestigte Navigationsgeräte oder freiliegende Handys. Eigentlich muss man es gar nicht mehr erwähnen, da es allen Verkehrsteilnehmern bewusst sein müsste. Bitte das Angurten nicht vergessen und Kinder in passenden Kindersitzen sichern! Bei einer längeren Urlaubsreise ist man gelegentlich auch versucht, etwas lässiger und bequemer im Auto zu sitzen. Vermeintlich bequemes Sitzen kann allerdings die Schutzwirkung des Sicherheitsgurtes sowie des Airbags wieder zunichte machen. Denken Sie auch daran, das Fahrzeug vor der Reise hinsichtlich des technischen Zustandes zu überprüfen und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. All diese Tipps sollen Ihnen helfen, stress- und unfallfrei ans Ziel zu kommen. Nehmen Sie sich die Tipps – nicht nur im eigenen Interesse – zu Herzen. Wir wünschen Ihnen einen tollen Urlaub! z EUKDialog 2/2009 21
Seite 1 und 2: Dialog Mitteilungsblatt der Eisenba
Seite 3 und 4: Liebe Leserinnen und Leser, in den
Seite 5 und 6: Auch die Abgrenzung zur Niederspann
Seite 7 und 8: Resümee zur Präventionskampagne H
Seite 9 und 10: aum auch Zeiten enthalten sein kön
Seite 11 und 12: versicherung. Ein Anspruch auf zahn
Seite 13 und 14: Aus der Arbeit des Widerspruchsauss
Seite 15 und 16: unsere Mitarbeiter sollen die Prüf
Seite 17 und 18: Fortbildung für Betriebsärzte Im
Seite 19 und 20: Gefährdungsbeurteilung - Europäis
Seite 21: werden muss. Zunächst ist immer zu
Seite 25 und 26: Wer schreibt, gewinnt … Liebe Les
Seite 27 und 28: Checkliste Chefsache: Lärm - ein n

Mitteilungsblatt - Eisenbahn-Unfallkasse

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?