Stichwort: ?Ostern?
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Glaubens und nicht auf dem objektiv<br />
gesicherten Wege einer historischen<br />
Erforschung? Die Auferstehung<br />
Jesu von den Toten ist kein<br />
objektives Ereignis innerhalb der<br />
Menschheitsgeschichte. Was uns<br />
in den vier neutestamentlichen<br />
Evangelien als Ostergeschehen<br />
kundgegeben wird, ist als theologische<br />
Wahrheit niemals eine geschichtliche<br />
Wirklichkeit gewesen.<br />
Nicht nur die Erzählung von den<br />
Wächtern am leeren Grab, sondern<br />
alle Rede vom leeren Grab und<br />
seiner Auffindung ist historisch betrachtet<br />
sekundär, spätere legendarische<br />
Sicht und Ausschmückung<br />
der apostolischen Osterbotschaft.<br />
Die vier uns überlieferten biblischen<br />
Osterberichte sind vier unterschied-<br />
liche Osterlegenden der zweiten<br />
christlichen Generation.<br />
Zur ersten christlichen Generation<br />
gehören die Briefe des Apostels<br />
Paulus. Hier gibt es keine Erzählungen<br />
von der Auffindung des leeren<br />
Grabes und sich daran anschließender<br />
Erscheinungen des<br />
Auferweckten an verschiedenen<br />
Orten. Paulus berichtet in 1. Korinther<br />
15 von visionären Erscheinungen<br />
vor verschiedenen Osterzeugen.<br />
Damit verändert die Osterbotschaft<br />
ihren Charakter. Aus dem<br />
Bericht objektiver Geschehnisse<br />
wird das persönliche Zeugnis subjektiver<br />
Erlebnisse. <strong>Ostern</strong> hat sich<br />
nicht als ein äußerliches Geschehen<br />
vor den Augen der Jünger objektiv<br />
manifestiert, sondern wurde<br />
Johannes 20, 26-27: Der ungläubige Thomas<br />
Fliese aus Utrecht 1800 (aus der „Fliesenbibel“)<br />
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