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Stichwort: ?Ostern?

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12<br />

„Am Ende ein Doppelpunkt“<br />

von Heinz Zahrnt<br />

Das Leben ist zwar eine Einbahnstraße<br />

auf den Tod hin, aber keine<br />

Sackgasse. Es bleibt die Hoffnung,<br />

dass es am Ende mit dem Menschen<br />

gut ausgeht. Wer mehr will,<br />

ist ein religiöser Nimmersatt!<br />

Die Frage nach dem Jenseits und<br />

dem ewigen Leben ist heute weitestgehend<br />

ausgeklammert.<br />

Durch die Aufklärung hat diese<br />

Frage eine entscheidende Wende<br />

hinsichtlich ihrer Bedeutung für<br />

unser Leben erfahren.<br />

Sie betrifft aber nicht einen Teilbereich<br />

bzw. einen einzelnen Glaubensinhalt,<br />

sondern das Ganze.<br />

Noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts<br />

wollten die Menschen sich<br />

das ewige Heil ihrer Seele nicht<br />

verscherzen und nahmen eher eine<br />

tödliche Strafe auf sich, als sich<br />

gegen die Überzeugung der Herrschaft<br />

Gottes zu stellen. Heute<br />

werden Glaube, Werte und geliebte<br />

Menschen verraten und verkauft,<br />

Moral und Ethik nicht gefragt, „nach<br />

mir die Sintflut“, der Zweck heiligt<br />

die Mittel – gemeint ist Geld.<br />

Die Prioritäten sind vertauscht. Vor<br />

der Aufklärung wurde der Blick vornehmlich<br />

auf das Jenseits gerichtet<br />

und nach dem ewigen Heil gefragt,<br />

wobei die Antwort auf diese Frage<br />

half, das Leben im Diesseits zu<br />

gestalten. Heute hingegen blicken<br />

die Menschen auf die Lebenszeit<br />

und fragen danach, wie sie das<br />

irdische Leben so angenehm und<br />

wertvoll wie möglich im Sinne von<br />

Erfolg und Kaufkraft schaffen. Interessanterweise<br />

bezieht sich diese<br />

Wahrnehmung auf Menschen der<br />

finanziell reicheren Länder und<br />

Kulturen.<br />

Selbst moderne Theologen sehen<br />

das ewige Leben als veraltete Anschauung<br />

aus Spätantike und Mittelalter<br />

– einem überholten Weltbild<br />

angehörig – und sprechen von<br />

„postmortaler Existenz“ (Sölle).<br />

Das verlorene Jenseits. ist keine<br />

Klage und Forderung zum Rückschritt.<br />

lch will nicht eine falsche<br />

Jenseitsfrömmigkeit, welche das<br />

Diesseits verschlingt. Jesus antwortete<br />

auf die Frage, was zu tun<br />

sei, um das ewige Leben zu erlangen,<br />

mit dem Gleichnis vom barmherzigen<br />

Samariter. Es geht nicht<br />

um das ewige Heil meiner Seele,<br />

sondern um die Bewahrung und<br />

Rettung der Welt.<br />

Paulus in Phil. 1,23ff: Denn es setzt<br />

mir beides hart zu: Ich habe Lust<br />

aus der Welt zu scheiden und bei<br />

Christus zu sein, was auch viel<br />

besser wäre; aber es ist nötiger im<br />

Fleisch zu bleiben, um euretwillen.<br />

Mit dieser Einstellung hat er viel

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