Stichwort: ?Ostern?
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„Am Ende ein Doppelpunkt“<br />
von Heinz Zahrnt<br />
Das Leben ist zwar eine Einbahnstraße<br />
auf den Tod hin, aber keine<br />
Sackgasse. Es bleibt die Hoffnung,<br />
dass es am Ende mit dem Menschen<br />
gut ausgeht. Wer mehr will,<br />
ist ein religiöser Nimmersatt!<br />
Die Frage nach dem Jenseits und<br />
dem ewigen Leben ist heute weitestgehend<br />
ausgeklammert.<br />
Durch die Aufklärung hat diese<br />
Frage eine entscheidende Wende<br />
hinsichtlich ihrer Bedeutung für<br />
unser Leben erfahren.<br />
Sie betrifft aber nicht einen Teilbereich<br />
bzw. einen einzelnen Glaubensinhalt,<br />
sondern das Ganze.<br />
Noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts<br />
wollten die Menschen sich<br />
das ewige Heil ihrer Seele nicht<br />
verscherzen und nahmen eher eine<br />
tödliche Strafe auf sich, als sich<br />
gegen die Überzeugung der Herrschaft<br />
Gottes zu stellen. Heute<br />
werden Glaube, Werte und geliebte<br />
Menschen verraten und verkauft,<br />
Moral und Ethik nicht gefragt, „nach<br />
mir die Sintflut“, der Zweck heiligt<br />
die Mittel – gemeint ist Geld.<br />
Die Prioritäten sind vertauscht. Vor<br />
der Aufklärung wurde der Blick vornehmlich<br />
auf das Jenseits gerichtet<br />
und nach dem ewigen Heil gefragt,<br />
wobei die Antwort auf diese Frage<br />
half, das Leben im Diesseits zu<br />
gestalten. Heute hingegen blicken<br />
die Menschen auf die Lebenszeit<br />
und fragen danach, wie sie das<br />
irdische Leben so angenehm und<br />
wertvoll wie möglich im Sinne von<br />
Erfolg und Kaufkraft schaffen. Interessanterweise<br />
bezieht sich diese<br />
Wahrnehmung auf Menschen der<br />
finanziell reicheren Länder und<br />
Kulturen.<br />
Selbst moderne Theologen sehen<br />
das ewige Leben als veraltete Anschauung<br />
aus Spätantike und Mittelalter<br />
– einem überholten Weltbild<br />
angehörig – und sprechen von<br />
„postmortaler Existenz“ (Sölle).<br />
Das verlorene Jenseits. ist keine<br />
Klage und Forderung zum Rückschritt.<br />
lch will nicht eine falsche<br />
Jenseitsfrömmigkeit, welche das<br />
Diesseits verschlingt. Jesus antwortete<br />
auf die Frage, was zu tun<br />
sei, um das ewige Leben zu erlangen,<br />
mit dem Gleichnis vom barmherzigen<br />
Samariter. Es geht nicht<br />
um das ewige Heil meiner Seele,<br />
sondern um die Bewahrung und<br />
Rettung der Welt.<br />
Paulus in Phil. 1,23ff: Denn es setzt<br />
mir beides hart zu: Ich habe Lust<br />
aus der Welt zu scheiden und bei<br />
Christus zu sein, was auch viel<br />
besser wäre; aber es ist nötiger im<br />
Fleisch zu bleiben, um euretwillen.<br />
Mit dieser Einstellung hat er viel