Stichwort: ?Ostern?
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,,Die Rede von der Auferstehung der Toten"<br />
Ich konnte mir eine Auferstehung<br />
der Toten einfach nicht vorstellen.<br />
Die Rede von der Auferstehung der<br />
Toten schien mir an der erfahrbaren<br />
Wirklichkeit des Todes zu<br />
scheitern.<br />
Bei der Rede von der Auferstehung<br />
der Toten geht es nicht einfach um<br />
eine Wiederherstellung des Lebens,<br />
sondern um eine Wiederherstellung<br />
der Gottesbeziehung. Gott<br />
ist es, der hier handelt. Gott sendet<br />
seinen Heiligen Geist, um die Toten<br />
zu einer neuen Gottesbeziehung zu<br />
erwecken. Die Auferweckung der<br />
Toten ist nach dem Zeugnis der<br />
Bibel Gottes Tat am Menschen,<br />
indem er durch seinen lebensspendenden<br />
und beziehungsstiftenden<br />
Geist am Ende der Zeit die Beziehungslosigkeit<br />
des Todes durchbricht.<br />
Das ist das Grundlegende, was die<br />
Bibel über das Leben und über den<br />
Tod zu sagen hat. Leben heißt: in<br />
Beziehung zu Gott, in Beziehung<br />
zu Menschen und in Beziehung zur<br />
Welt stehen. Tod ist Beziehungslosigkeit.<br />
Tod heißt: in keiner Beziehung<br />
zu Gott, in keiner Beziehung<br />
zu anderen Menschen und in keiner<br />
Beziehung zur Welt stehen.<br />
In Beziehung miteinander leben<br />
kann nur, wer über eine eigene<br />
Identität verfügt, wer weiß, wer er<br />
ist, und von dem andere Menschen<br />
auch wissen, wer er ist. Wir Menschen<br />
können eine solche Identität<br />
nur als eine leibliche denken.<br />
In Bildern und Erzählungen haben<br />
Menschen sich das sehr bildhaft<br />
vorgestellt und ausgemalt. Das ist<br />
durchaus auch Ausdruck dessen,<br />
was die biblische Rede von der<br />
Auferstehung der Toten wirklich<br />
meint. So sehr die Auferstehung<br />
der Toten die von Gott gewirkte<br />
Überwindung der Beziehungslosigkeit<br />
des Todes ist, so sehr macht<br />
dieses nur Sinn, wenn es zu einer<br />
Überwindung allen Leidens kommt,<br />
wenn die Schöpfung, in der wir<br />
leben und deren Teil wir sind, vollendet<br />
wird. Die biblische Rede von<br />
der Auferstehung der Toten sagt<br />
immer auch die Vollendung der<br />
Schöpfung aus. Sie ist aus biblischer<br />
Sicht nur als ein Geschehen<br />
am Ende der Zeit denkbar, weil ein<br />
ewiges Leben in einer unerlösten<br />
Welt nur ein ewiges Leiden sein<br />
könnte. Beides gehört untrennbar<br />
zusammen: die Überwindung der<br />
Beziehungslosigkeit des Todes und<br />
die Vollendung der Schöpfung.<br />
Gottes Wille zu einer heilen Beziehung<br />
mit uns Menschen und unsere<br />
Beziehung zu einer heilen Welt.<br />
Wenn die Bibel diese Vollendung<br />
aussagt, dann bevorzugt sie bildliche<br />
Rede: Sie spricht vom<br />
,,Aufwecken" und vom „Aufstehen