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Stichwort: ?Ostern?

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demgegenüber nur von einer Veränderung,<br />

einer Wandlung des<br />

Lebens. Mit Gott hat all dieses nicht<br />

viel zu tun. Man kann zwar Gott als<br />

den Schöpfer der Unsterblichkeit<br />

denken. Der einmal unsterbliche<br />

Mensch ist dann jedoch aus sich<br />

selbst heraus unsterblich. Diese<br />

Unsterblichkeit ist kein Gegenstand<br />

der Hoffnung auf Gottes Macht und<br />

Liebe, sondern ein Gegenstand<br />

menschlicher Erkenntnis.<br />

Das kann man gut an der Vorstellung<br />

einer unsterblichen Seele aufzeigen.<br />

Die europäische Geistesgeschichte<br />

verdankt vor allem dem<br />

griechischen Philosophen Platon<br />

den Gedanken einer unsterblichen<br />

Seele. Platon leitete ihn durch philosophische<br />

Schlussfolgerungen<br />

aus dem menschlichen Denken ab.<br />

Man kann offen sagen, daß das<br />

Menschenbild, das der griechische<br />

Philosoph vor 2500 Jahren vertreten<br />

hat, nicht mehr das Menschenbild<br />

heutiger wissenschaftlicher<br />

Erkenntnis ist. Der Mensch ist kein<br />

Lebewesen, das aus einem sterblichen<br />

Leib besteht, der von einer<br />

unsterblichen Seele bewegt und<br />

belebt wird. Und der Tod ist auch<br />

keine Trennung von Leib und Seele,<br />

sondern nach allem was wir<br />

wissen, das Aufhören der Funktionen<br />

des Körpers, das ein Ende der<br />

seelischen Funktionen des Körpers<br />

mit einschließt. Der biblischen Rede<br />

vom Tod als Beziehungslosigkeit<br />

tut das keinen Abbruch. Anders<br />

verhält es sich jedoch mit dem Ge-<br />

20<br />

danken einer unsterblichen Seele.<br />

Dieser Gedanke widerstreitet<br />

gleichsam dem modernen wissenschaftlichen<br />

Verständnis des Todes<br />

als Ende der Körperfunktionen.<br />

Innerhalb der Theologie hat man<br />

diesem Erkenntnisfortschritt Rechnung<br />

getragen und aufgehört, von<br />

der Unsterblichkeit der Seele zu<br />

sprechen.<br />

Doch wie verhält es sich mit dem<br />

Gedanken einer Wiedergeburt? Er<br />

begegnet in vielen Ausprägungen<br />

und ist keineswegs an die Vorstellung<br />

einer unsterblichen Seele gebunden.<br />

Der Buddhismus lehrt zum<br />

Beispiel eine Wiedergeburt der<br />

Verstorbenen, bindet diesen Gedanken<br />

aber keineswegs an eine<br />

Seelenvorstellung, sondern lehnt<br />

eine genauere Erklärung des Vorgangs<br />

ab. Aus der Sicht der Bibel<br />

ist diese Vorstellung aus drei Gründen<br />

nicht mit der Rede von der<br />

Auferstehung der Toten vereinbar.<br />

Zum einen wird hier wiederum unabhängig<br />

von Gott von Unsterblichkeit<br />

gesprochen. Zum anderen<br />

kann man so weder die Einmaligkeit<br />

gelebten Lebens, noch die<br />

Hoffnung auf eine zukünftige Erlösung<br />

und Vollendung der ganzen<br />

Schöpfung denken. Zumindest<br />

muss man zugeben, dass der Gedanke<br />

einer Wiedergeburt eher auf<br />

eine nicht enden wollende Wiederholung<br />

von verschiedenen gelebten<br />

Leben hinausläuft, während die<br />

Bibel eine Vollendung der Schöpfung<br />

am Ende der Zeit verheißt.

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