Stichwort: ?Ostern?

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Aus biblischer Sicht überhaupt nicht zu akzeptieren ist jedoch eine Karma-Vorstellung, das heißt, wenn das Lebensschicksal der einzelnen Menschen als Folge der guten oder schlechten Taten eines vorhergehenden Lebens gedeutet wird. Das heißt in der letzten Konsequenz, dass jeder Mensch sein Unglück, sein Leiden, seine Armut, seine Krankheit oder Behinderung selbst verschuldet hat. Das wird der Wirklichkeit erfahrbaren Lebens nicht gerecht und lässt Opfer zu Tätern werden. Ein solcher Gedanke ist mit dem biblischen Denken nicht vereinbar. Die Bibel verheißt eine leibliche Auferstehung der Toten am Ende der Zeit im Zusammenhang einer Vollendung der Schöpfung. Die Leiblichkeit sichert die Identität und den Weltbezug, so habe ich es vorhin gesagt. Aber dürfen wir die bildliche Rede von der Auferstehung der Toten wirklich wörtlich nehmen? Ich will ganz offen antworten und mich dabei dem anschließen, was innerhalb der evangelischen Theologie des 20. Jahrhunderts weitgehend vertreten worden ist und auch noch vertreten wird: Nein, wir dürfen die biblische Rede von der Auferstehung der Toten nicht so wörtlich nehmen, wie sich etwa mittelalterliche Maler das gedacht haben. All unser Denken und Reden ist an Raum und Zeit gebunden. Die Rede von der Auferstehung der Toten spricht jedoch von einem Gesche- hen am Ende der Zeit, das bereits in Gottes Ewigkeit hineinragt und dadurch Raum und Zeit durchbricht. Die biblische Rede von der Auferstehung der Toten ist die bildliche Beschreibung einer Wirklichkeit, die jenseits unserer Vorstellungskraft liegt. Die in dieser bildlichen Rede ausgedrückten Inhalte sagen jedoch Unaufgebbares, sagen jedoch Wahrheit aus: Gott wird die Beziehungslosigkeit des Todes durchbrechen, weil er seine Schöpfung liebt und deswegen vollenden wird. Und er wird die Beziehungslosigkeit auch unseres Todes durchbrechen, weil wir ein Teil seiner Schöpfung sind. Ohne uns will er seine Schöpfung nicht vollenden. Das ist die Logik seiner Liebe. Aber kann Gott das auch? Hier muss ich auf den Erkenntnisgrund biblischer Rede von der Auferstehung der Toten zu sprechen kommen. Die Auferstehung der Toten ist aus der Sicht der Bibel keineswegs nur ein zukünftiges Ereignis am Ende der Zeit, sondern sie ist bereits in der Auferstehung Jesu Christi von den Toten zur Wirklichkeit geworden. Von der Wirklichkeit der Auferstehung der Toten her in ihrem Anbruch am Ostermorgen redet der christliche Glaube von der Wirklichkeit der Auferstehung am Ende der Zeit. Die Auferstehung Jesu von den Toten ist Gottes Erweis seiner Macht zur Beziehung, auch über die Beziehungslosigkeit des Todes hinweg. Jesus Christus ist Gottes Hoffnungszeichen für 21
diese Welt, Gottes Versprechen, dass er seine Schöpfung vollenden will und wird, über alle Beziehungsstörung hinweg und durch alle Beziehungslosigkeit hindurch. Diese Vollendung beinhaltet die Vollendung unseres einen kleinen Erdenlebens mit allem Guten, aber auch allem Bitteren. Zur Vollendung unseres Lebens gehört die Gerechtigkeit, gehört, dass die Unterdrückten, Misshandelten, Gequälten und vom Leben Betroge- 22 nen von Gott her Gerechtigkeit geschenkt bekommen. Die Vollendung der Schöpfung wird die endgültige Offenbarung von Gottes Solidarität mit den Leidenden, Unterdrückten und Gequälten bringen. Mir ist die Rede von der Auferstehung der Toten eine Kraft Gottes zum Widerstand gegen alles Leid und Elend auf Erden, eine lebendige Hoffnung, für die ich meinem Gott danke Johannes 21, 11-13: Der Auferstandene isst mit seinen Jüngern Fliese aus Amsterdam um 1750
Seite 1 und 2: Schwerpunktthema: AUFERSTEHUNG ____
Seite 3 und 4: Die Antwort auf die Frage nach der
Seite 5 und 6: 10 Er ist erstanden, Halleluja Er i
Seite 7 und 8: 12 „Am Ende ein Doppelpunkt“ vo
Seite 9 und 10: 14 „Auferstehung des Fleisches -
Seite 11 und 12: Glaubens und nicht auf dem objektiv
Seite 13 und 14: 18 ,,Die Rede von der Auferstehung
Seite 15: demgegenüber nur von einer Veränd
Seite 19: 24 „…eine tiefe, große Freundl

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