Jänner 2013 - Extrablatt
Jänner 2013 - Extrablatt
Jänner 2013 - Extrablatt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
EXTRABLATT<br />
Das Medientransparenzgesetz<br />
macht es uns allen wirklich<br />
zunehmend leichter. Man kann<br />
im weltweiten Netz endlich<br />
nachschauen, was da so an Inseraten<br />
platziert und wieviel dafür<br />
berappt wird. Und ich muss<br />
zugeben, da verschlägt es sogar<br />
mir die Sprache. Alle Einrichtungen,<br />
die der Prüfung des<br />
Rechnungshofes unterliegen,<br />
sind meldepflichtig. Während<br />
WKNÖ will das<br />
Steuer-Zuckerl<br />
Die WKNÖ will,<br />
dass Privathaushalte<br />
20 Prozent aller<br />
Handwerkerrechnungen<br />
steuerlich geltend<br />
machen können. Das<br />
würde der Schwarzarbeit<br />
den Riegel vorschieben.<br />
Serviceentgelt & Befreiung: Die<br />
AKNÖ informiert über Irrtümer<br />
Wer an zwei oder mehreren<br />
Arbeitsplätzen seinen Lebensunterhalt<br />
verdient, dem wurde<br />
auch das Serviceentgelt für die<br />
E-Card mehrfach abgezogen.<br />
Die zuviel gezahlten Beträge<br />
können von der Gebietskrankenkasse<br />
zurückgefordert werden,<br />
informiert die NÖ-Arbeiterkammer.<br />
Und auf eine weitere<br />
Unklarheit weisen die Fach-<br />
leute hin: Während Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer<br />
unter 837,63 Euro Nettobezug<br />
pro Monat von der Rezeptgebühr<br />
befreit sind, darf das<br />
monatliche Arbeitslosengeld<br />
977,24 Euro bertagen. Das deshalb,<br />
weil Löhne und Gehälter<br />
14 Mal und das Arbeitslosengeld<br />
nur 12 mal pro Jahr auf<br />
dem Konto eintrudeln.<br />
Heben Taktik und ein riesen Budget<br />
LH Pröll wieder aufs Siegespodest?<br />
Wahlkampf. Für Zeitungen - und da schliesse ich unsere nicht<br />
aus - eine tolle Zeit. Denn es spült Werbegeld in die Kassen.<br />
Schon im Vorfeld des Balz-Tanzes um Stimmen verschlingt die<br />
Eigen-Beweihräucherung des Landes und des Landeshauptmannes<br />
jahrein und jahraus viel Geld. Die SP sagt, es müssen - alle<br />
Hintertürchen mitgerechnet - an die 50 Millionen Euro sein. Aus<br />
dem Büro Pröll kommt nach mehreren Anfragen völlig emotionslos<br />
der Hinweis auf die Medientransparenzplattform.<br />
viele dieser Bestimmung einfach<br />
nachgekommen, hat sich das<br />
Land Niederösterreich - vielleicht<br />
in weiser Voraussicht -<br />
schon im Vorfeld Vereine und<br />
Gesellschaften geschaffen, die<br />
Mittel zugeteilt bekommen, um<br />
dann (vom Prüfungsrecht des<br />
Rechnungshofes ausgenommen)<br />
frei agieren können. Es sind viele,<br />
wenn nicht unzählige. Für<br />
Kritikerinnen und Kritiker<br />
jedenfalls ein nicht mehr so<br />
leicht durchschaubares Netzwerk.<br />
Da gibt es welche, die wir<br />
alle kennen, die NÖ Card<br />
GmbH, die Niederösterreich<br />
Werbung, Tut Gut, Natur im<br />
Garten und so weiter und so<br />
weiter. Sie alle sind dazu da, uns<br />
den Eindruck der heilen Welt in<br />
Niederösterreich zu vermitteln.<br />
Sie alle handeln aber mehr oder<br />
weniger „landeskonform“. Vielleicht<br />
steckt hinter all dem kein<br />
böser Gedanke, trotzdem wissen<br />
wir alle, dass man die Hand besser<br />
nicht beisst, die einen füttert.<br />
Und so entsteht in den veröffentlichten<br />
Texten nicht selten<br />
der trügerische Eindruck, es<br />
wäre alles in bester Ordnung.<br />
Doch es ist nicht alles Gold, was<br />
3<br />
glänzt. Immer wieder betont<br />
unser Landeshauptmann dass<br />
bei uns gerade deshalb alles<br />
zügig vorwärts gehe, weil die<br />
Machtverhältnisse im Land<br />
„klar sind“.<br />
Doch man muss auch erkennen,<br />
dass sich alles sehr eintönig<br />
entwickelt. Kritik kann mangels<br />
einer Plattform, die sie auch<br />
unters Volk bringt, nämlich nur<br />
sehr schwer Gewicht bekommen.<br />
Wer diese Plattform bietet,<br />
stellt sich unweigerlich ins<br />
Schussfeld, fällt sozusagen in<br />
Ungnade.<br />
Man sagt mir nach, dass ich<br />
mich irgendwann um Kopf und<br />
Kragen schreiben werde. Dem<br />
werde ich gerne wieder einmal<br />
gerecht. A.L.