ms060508 Geschichte der Medizin1 - Folge 8 - Das 19. Jahrh - WDR 5
ms060508 Geschichte der Medizin1 - Folge 8 - Das 19. Jahrh - WDR 5
ms060508 Geschichte der Medizin1 - Folge 8 - Das 19. Jahrh - WDR 5
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sprecher: An den Krankenbetten benutzt <strong>der</strong> Arzt die neuesten Instrumente. Mit dem<br />
Stethoskop horcht er in die Körperhöhlen. Die Temperatur misst er mit dem<br />
Fieberthermometer – dreißig Zentimeter ist es lang und misst zwanzig Minuten. Im<br />
Labor wird mit dem Mikroskop das Blut untersucht.<br />
Sprecherin: Von nun an hängen über den Betten <strong>der</strong> Patienten die berühmten<br />
Verlaufskurven für Temperatur, Puls und Atmung.<br />
O-Ton:<br />
„Morgen, meine Herren, gut geschlafen?!“<br />
Sprecher: Chefarzt und Oberarzt, Assistenten und Studenten erscheinen zur<br />
Morgenvisite, eilen von einem Bett zum nächsten, murmeln unverständliche Worte.<br />
Sprecherin: Die Patienten fühlen sich von den Kliniken eingeschüchtert. Kurierte man<br />
sein Leiden nicht besser zu Hause bei den Angehörigen? Ein Arzt empört sich schon<br />
damals: "Der Kranke wird zum Gegenstand!“<br />
O-Ton:<br />
„Legen Sie sich hin, wir binden Sie jetzt fest.“<br />
O-Ton:<br />
„Hier drauf?“<br />
Sprecher: Ängstlich legt sich <strong>der</strong> Patient für die Operation auf den Holztisch voller<br />
Sägemehl. Der Chirurg kommt direkt aus <strong>der</strong> Leichenhalle, seine Hände sind<br />
eiterverschmiert.<br />
Sprecherin: Die neuen Kliniken sind Orte des Schreckens. In den Betten liegen die<br />
Ärmsten <strong>der</strong> Armen – und die meisten sterben hier. Wohlhabende meiden die Klinik<br />
© Westdeutscher Rundfunk Köln 2007<br />
Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb <strong>der</strong> engen<br />
Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des <strong>WDR</strong> unzulässig. Insbeson<strong>der</strong>e darf das Manuskript we<strong>der</strong><br />
vervielfältigt, verbreitet noch öffentlich wie<strong>der</strong>gegeben (z.B. gesendet o<strong>der</strong> öffentlich zugänglich gemacht) werden.<br />
3