ms060508 Geschichte der Medizin1 - Folge 8 - Das 19. Jahrh - WDR 5
ms060508 Geschichte der Medizin1 - Folge 8 - Das 19. Jahrh - WDR 5
ms060508 Geschichte der Medizin1 - Folge 8 - Das 19. Jahrh - WDR 5
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
muss sich die englische Schriftstellerin Fanny Burney eine Brust entfernen lassen.<br />
Sie glaubt, sterben zu müssen.<br />
O-Ton:<br />
„Als <strong>der</strong> furchtbare Stahl in die Brust gestoßen wurde, begann ich einen<br />
Schrei, <strong>der</strong> während <strong>der</strong> ganzen Zeit des Schneidens anhielt. Als ich aber<br />
erneut das Instrument spürte – es beschrieb einen Bogen, während ihm das<br />
Fleisch so anhaltend wi<strong>der</strong>stand – , da allerdings war mir, als wäre mein<br />
Leben ausgelöscht.“<br />
Sprecherin: Seit <strong>Jahrh</strong>un<strong>der</strong>ten suchen Ärzte nach einer wirksamen Narkose. Im<br />
Mittelalter benutzte man manchmal einen "schlafenmachenden Schwamm", <strong>der</strong> mit<br />
Opium, Alraune und Bilsenkraut getränkt war – doch oft schläferte er die Kranken für<br />
immer ein.<br />
O-Ton:<br />
„Meine Herren, Sie sehen den geschwollenen Kiefer dieses Gentlemans.“<br />
Sprecher: Boston, 16. Oktober 1846. Zwei Ärzte schneiden einem Patienten ein<br />
Geschwür aus dem Kiefer. Als das Messer ins Fleisch eindringt, schreit er nicht,<br />
auch zuckt er nicht zusammen. Die Zuschauer, Medizinstudenten und Ärzte, trauen<br />
ihren Augen nicht.<br />
O-Ton:<br />
„Schiebung! ... Betrug! ... Hokuspokus!“<br />
O-Ton:<br />
„Glauben Sie doch, meine Herren, das ist kein Trick!“<br />
Sprecher: Die beiden Ärzte haben dem Patienten kurz vor <strong>der</strong> Operation einen<br />
kleinen Trichter auf den Mund gedrückt. Daraus strömten stechend riechende<br />
Dämpfe.<br />
© Westdeutscher Rundfunk Köln 2007<br />
Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb <strong>der</strong> engen<br />
Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des <strong>WDR</strong> unzulässig. Insbeson<strong>der</strong>e darf das Manuskript we<strong>der</strong><br />
vervielfältigt, verbreitet noch öffentlich wie<strong>der</strong>gegeben (z.B. gesendet o<strong>der</strong> öffentlich zugänglich gemacht) werden.<br />
6