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ms060508 Geschichte der Medizin1 - Folge 8 - Das 19. Jahrh - WDR 5

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Therapien. Humanistisch engagierte Ärzte träumen davon, die Menschheit von allen<br />

Leiden zu befreien. Doch die schrecklichsten Krankheiten des neunzehnten<br />

<strong>Jahrh</strong>un<strong>der</strong>ts haben soziale Ursachen.<br />

Sprecher: Die Städte Europas wachsen und wachsen. Die Menschen leben unter<br />

katastrophalen Bedingungen: dunkle, feuchte Wohnungen, überlaufende Latrinen,<br />

Armut und Verelendung. Ein Arbeiter wird oft nicht älter als zwanzig. Die Tuberkulose<br />

grassiert, <strong>der</strong> Scharlach, die Diphtherie. Die Cholera fällt über Europa her und tötet<br />

Millionen. Wie bei den Pestepidemien des Mittelalters haben sich die Reichen längst<br />

aufs Land gerettet.<br />

O-Ton:<br />

„Ein Stärkungsmittel. Nehmen Sie das. Und viel Bettruhe.“<br />

Sprecher: Der Hausarzt greift nicht mehr zum A<strong>der</strong>lass, diese Zeiten sind vorbei.<br />

Stattdessen gibt er wirkungslose Pillen.<br />

Sprecherin: Aus Angst vor Elendsrevolutionen beschließen die Regierungen<br />

Europas, die verslumten Städte zu sanieren und die Bevölkerung mit sauberem<br />

Wasser zu versorgen. Noch bevor neue Impfstoffe die Menschen erreichen, steigt<br />

ihre Lebenserwartung, denn die soziale Lage bessert sich.<br />

Sprecher: Die Arbeiter streiken. Sie for<strong>der</strong>n höhere Löhne und setzen sich durch.<br />

Auch das verlängert ihr Leben. Nun können sie sich besseres Essen leisten – und<br />

besseres Essen macht stärker und gesün<strong>der</strong>, vor allem die Kin<strong>der</strong>.<br />

Sprecherin: Im neunzehnten <strong>Jahrh</strong>un<strong>der</strong>t entstehen riesige Klinikkomplexe. Es sind<br />

Orte des Schreckens – bis die Hygiene Einzug hält. Dank des technischen<br />

Fortschritts kann <strong>der</strong> Arzt seine Patienten immer genauer untersuchen – und endlich<br />

auch wirksam vor Operationen betäuben. Zu den großen Leistungen des<br />

© Westdeutscher Rundfunk Köln 2007<br />

Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb <strong>der</strong> engen<br />

Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des <strong>WDR</strong> unzulässig. Insbeson<strong>der</strong>e darf das Manuskript we<strong>der</strong><br />

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