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10 Foto: VBB / Kristina Strauss von Lutz Kaulfuß „Das habe ich mir gleich gedacht, als der neue SPD/CDU-Senat seine Arbeit antrat. Dass der Senat aber noch nicht mal eine 100-Tage-Frist abwartet, hat mich selbst überrascht“, berichtet Stefan Peter. Seine Verärgerung bezieht sich auf die personellen Kürzungen beim VBB-Begleitservice. Seit einem Unfall ist Stefan querschnittgelähmt und Rollstuhlfahrer. Der Begleitdienst war für ihn eine Möglichkeit, am Leben der Stadt teilzuhaben. Doch sein „Teilhaben“ wird nunmehr massiv eingeschränkt. Regelmäßige Besuche von Konzerten sind gestrichen, „es sei denn, ich möchte mir Aufführungen für Kinder anhören, die finden tagsüber statt“, erklärt der 47-Jährige. Er ist deshalb über den neuen Senat so verärgert, weil er einen Blick in die Koalitionsvereinbarung der neuen Rot-Schwarzen Landesre- Kleine Anfrage „zur Verschlechterung der Barrierefreiheit durch die Abschaffung der Busse mit Kneeling“? durch die Abgeordneten Stefan Gelbhaar und Jasenka Villbrandt (GRÜNE) im vergangenen Dezember im Abgeordnetenhaus wurde von der BVG wie folgt beantwortet. Die BVG hat die zuständigen Senatsverwaltungen und die Behindertenverbände darüber informiert, dass sie beabsichtige, das automatische Absenken von Autobussen (d. h. automatisches Kneeling an jeder a n z e i g e gierung geworfen hat. Dort steht unter anderem, dass ein zentraler Leitgedanke der Sozialpolitik der Koalition das Prinzip der Inklusion sein soll, wie es die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen beschreibt. „Pustekuchen. Die Unterschriften unter der Koalitionsvereinbarung sind noch nicht richtig trocken, da wird bereits die Axt ausgerechnet an ein Projekt angelegt, das Inklusion bedeutet“. Viele Nutzer werden eingeschränkt Nicht nur mobilitätseingeschränkte Behinderte nutzen den VBB-Begleitservice. Vor allem auch Sehbehinderte haben den Service schätzen gelernt. Dazu zählt auch die stark sehbehinderte Petra Mach. Sie hat den Begleitdienst regelmäßig genutzt, doch besonders stark im Winter. Da fühlt sich Petra noch unsicherer als sonst. Mob i lität Berliner Senat bremst Behinderte aus „In der winterlichen Dunkelheit wird es für mich besonders problematisch. Da bestelle ich mir lieber den Begleitservice.“ Petra bedauert die massiven Einschränkungen, schließlich konnte sie dadurch einmal die Woche am Abend einen Stammtisch von Gleichgesinnten besuchen. „Damit ist ja jetzt wohl Schluss, denn abends im Dunkeln traue ich mir den Rückweg nicht mehr alleine zu“. Zwar hat Petra den Begleitdienst regelmäßig benutzt, doch wie sie selber sagt, überlegte sie genau, wann sie den Dienst in Anspruch nahm. „Für Erledigungen des täglichen Bedarfs habe ich Freunde und Bekannte, die mir gerne behilflich sind. Doch von ihnen kann ich nicht verlangen, sich jeden Dienstag Abend freizuhalten, nur weil ich zum Stammtisch will. Ausserdem will man ja auch nicht ständig fragen.“ Gerade auch für Menschen wie Petra und ihre Bedürfnissen zur Teilhabe hat man den Dienst ursprünglich einmal eingerichtet. Zukunftsperspektiven? Für sehbehinderte Menschen sind die nunmehr eingeschränkten Tageszeiten, an denen der Schiebe- und Begleitdienst im VBB überhaupt noch zur Verfügung steht, besonders hart. Es gibt für sie keine Alternative, außer, nicht am Leben teilzunehmen. Petra bekommt nämlich als Sehbehinderte keine Berechtigung zur Nutzung des Sonderfahrdienstes, dem SFD. „Und ein Taxi kann ich mir bei meinen Rückschritt - Barrierefreiheit bei der BVG ?! Haltestelle) durch ein sogenanntes fahrgastbezogenes Bedarfskneeling (d. h. auf Anforderung eines Fahrgastes) zu ersetzen. Als Gründe für diese Umstellung benannte die BVG, dass einerseits die Wartungs- und Reparaturanfälligkeit des Systems hoch sei, was zu einer Einschränkung der Verfügbarkeit von Bussen führe, und andererseits für den weitaus überwiegenden Teil der Fahrgäste das automatische Absenken der Omnibusse an den Haltestellen zum Einsteigen nicht notwendig sei, da die Omnibusse bereits im nicht abgesenkten Zustand eine verhältnismäßig niedrige Einstiegshöhe haben. Ferner wird nach Auffassung der BVG das automatische Absenken an jeder Haltestelle von vielen Fahrgästen sowie Fahrerinnen und Fahrern als störend empfunden. Von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt wurde daraufhin mit der BVG vereinbart, dass zur Klärung der Auswirkungen dieses beabsichtigten Prozesses März 2012 BBZ schmalen Einkünften einfach nicht mehr leisten“, so Petra. Auch behinderte Touristen im Rollstuhl und ältere Personen am Gehrad oder mit Orientierungsproblemen bekommen keinen Zugang zum Berliner Behindertenfahrdienst und sind vollständig auf den kostenlosen Schiebe- und Begleitdienst angewiesen. Natürlich hätte es für den Berliner Rot-Schwarzen Senat Alternativen gegeben. Schließlich war dort ja schon länger bekannt, dass Fördergelder auslaufen werden. Bisher scheinen sich jedoch alle (Senats-)Verantwortlichen auf den Standpunkt zu stellen, dass es sich beim Schiebe- und Begleitservice des VBB nur um einen Luxus-Service handelt. Doch diese Einschätzung ist ein absoluter Irrglaube, betont man beim Berliner Behindertenverband e.V. (BBV). „Die Gewährung des Schiebe- und Begleitdienstes im VBB ist kein Almosen, sondern schlichtweg eine Notwendigkeit“, argumentiert Bärbel Reichelt, in ihrer Funktion als BBV-Vorsitzende. Zudem gibt Bärbel Reichelt zu bedenken: „Die UN-Behindertenrechtskonvention sieht vor, Menschen mit Behinderungen die volle Teilhabe zu ermöglichen. Und genau dies wird durch einen guten Schiebe- und Begleitservice erreicht. In der UN-Konvention steht auch nichts davon geschrieben, dass die Teilhabe nur wochentags bis 18:00 Uhr Gültigkeit hat und am Wochenende die Teilhabe komplett ruhen soll.“ Pilotphasen für die unterschiedlichen Bustypen vorlaufen müssen. Mit einer Kneelingvorrichtung sind alle 1324 von der BVG eingesetzten Busse ausgerüstet gewesen. Laut Auskunft der BVG ist derzeit im Rahmen der 1. Pilot-phase bei 152 12m-Bussen die automatische Steuerung auf eine Bedarfssteuerung umgestellt worden. Zum vorgesehenen Terminplan teilte die BVG mit: „Ein genauer Terminplan steht noch nicht fest, da sich das Bedarfskneeling noch in der Pilotphase befindet. Die Ergebnisse des Testverfahrens werden genau geprüft und ausgewertet. Da die bisherigen Erfahrungen aber durch-weg positiv waren, geht die BVG davon aus, dass zukünftig die Busse mit einer bedarfsgerechten Kneelingfunktion bestellt werden.“
BBZ März 2012 Mob i lität & Re i s e n 11 Messe + Kongress 12. – 13. April 2012, Miteinander Leben Berlin Reha | Pflege | Mobilität Messe + Kongress Do, 12. – Fr, 13. April 2012, im ESTREL Convention Center Berlin Die Spree-Metropole ist für alle Aussteller zweifellos ein spannender Standort. Fast alle wichtigen Entscheidungsträger der Politik, Kostenträger und Wirtschaft auf Bundes- und Landesebene sind in Berlin präsent. Der Grundstein für die Messe Miteinander Leben wurde bereits im Jahr 1992 gelegt. Sie richtet sich vorrangig an Menschen mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen. Mit einer Umbenennung zur Messe Miteinander Leben wurde das Ausstellungsprofil erweitert. Eine Neuorientierung als fachorientierte und publikumsoffene Messe fand statt. Miteinander Leben - ist die Messe für die Bereiche Pflege von Alt und Jung, Rehabilitation sowie Mobilität im Alltag, Freizeit, Kultur und Urlaub. In verschiedenen Themenbereichen erfahren die Besucher der Messe alles, was für Senioren sowie für Menschen mit einer Behinderung oder Einschränkung wichtig ist. Miteinander Leben - bietet mit Tagesfahrten und Reisen in 2012 Einfach mal weg mit dem Reisebüro der Fürst Donnersmarck-Stiftung Büro der Fürst Donnersmarck-Stiftung Neben bewährten Zielen hat das Team des Reisebüros 2012 neue Destinationen aufgenommen. Für eine frische Brise sorgt ein Besuch des zwischen Warnemünde und Heiligendamm gelegenen Ostseebads Nienhagen. Liebhaber der Fachwerkkultur kommen bei einer mehrtägigen Fahrt in die UNESCO Weltkulturerbe Stadt Quedlinburg auf ihre Kosten. Tagesfahrten sind nach wie vor sehr beliebt. Im Jahr 2012 hat das Reisebüro der Fürst Donnersmarck-Stiftung daher die Auswahl an Tagesfahrten erweitert. Ziele und Themen sind vielseitig: Für den Technikinteressierten geht es in die Autostadt nach Wolfsburg, eine Bootsfahrt auf der Elbe bei Dresden lädt zum Ausspannen ein. Naturfreunde können nach Werder zur seinen Ausstellern eine große Bandbreite an Informationen zu allen Bedürfnissen des täglichen Lebens. q Öffnungszeiten für Besucher Donnerstag und Freitag 10.00 - 18.00 Uhr Tageskarte EUR 2,00 im Kassenverkauf (Begleitpersonen haben freien Eintritt) Tageskarte ermäßigt (ermäßigt für Kinder im Alter von 6 - 18 Jahren) EUR 1,00 im Kassenverkauf q Ausstellungsräume der Messe „Miteinander Leben“ Convention Hall Estrel CC – Raum 1 bis 3 Foyer 1 und 3 Innenhof q HOTEL ESTREL BERLIN Estrel Messeund Ausstellungs-Center Sonnenallee 225 • 12057 Berlin www.estrel.com Baumblüte oder im Herbst zur Kranichbeobachtung nach Linum fahren und der Geschichtsinteressierte wandert im Mai durch das 1000-jährige Meißen. Zum Saisonauftakt am 16. März 2012 sind alle Interessenten herzlich von 15:00 – 17:00 Uhr in die Villa Donnersmarck eingeladen. Hier können sich Reisewillige informieren und in gemütlichem Rahmen Reisepläne schmieden (um Anmeldung wird gebeten unter 030 8211129). Alle Fahrten finden in rollstuhlgerechten Fahrzeugen statt und die Ziele sind auf ihre Barrierefreiheit geprüft. Bei Fragen oder für weitere Informationen steht das Team im Reisebüro gerne zur Verfügung. q Reisebüro der Fürst Donnersmarck-Stiftung Blissestraße 12 10713 Berlin-Wilmersdorf Telefon: 0 30 - 8 21 11 29 Telefax: 030 - 8 22 98 03 Öffnungszeiten: Mo, Mi, Do und Fr 9 bis 14 Uhr Di 9 bis 18 Uhr http://www.fdst.de/reisenerholen Rund 11.000 Aussteller aus über 180 Ländern sowie der weltgrößte Kongress der Reisebranche machen die ITB Berlin zur führenden Geschäftsplattform des globalen touristischen Angebots. Nur der 10. und 11. März sind für den Besuch der Messe durch Privatpersonen vorgesehen. a n z e i g e ITB 2012 in Berlin die Internationale Tourismusbörse öffnet vom 07.03.2012 – 11.03.2012 ihre Tore. Am 8. März 2012 wird es auf der Internationalen Tourismusbörse Berlin erstmals einen „Tag des barrierefreien Tourismus für Alle“ geben. Dieser findet im Rahmen der Fachbesuchertage statt. Touristiker aus aller Welt kommen an diesem Tag zusammen, um auf diesen Markt und die Trends aufmerksam zu machen. Damit wird nicht nur der Stellenwert des Themas verdeutlicht, das für Millionen von Menschen in Deutschland und Europa von großer Bedeutung ist, sondern auch Ausstellern und Messebesuchern signalisiert, dass es sich keineswegs um ein Nischenthema handelt. Das Programm der ITB Berlin Kongress beinhaltet auch Herausforderungen und Lösungskonzepte für den barrierefreien Tourismus. Die NatKo übernimmt die Koordination der Veranstaltung auf der Messe. q Veranstalter: Messe Berlin Veranstaltungsort: Berlin, Messegelände am Funkturm Weitere Informationen unter: http://www.itb-berlin.de/Gemeinsam für Barrierefreiheit ... Webseite der ITB : http:// www.itb-berlin.de/
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