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8<br />

Von A. Szardning<br />

Sie kennen vielleicht folgendes<br />

Bild: In China füllen sich frühmorgens<br />

die Parks mit vielen älteren<br />

Menschen, die langsame, bedächtige<br />

Bewegungen der Arme, des Oberkörpers<br />

etc. vollführen.<br />

Sie betreiben ihre morgendlichen<br />

Qi-Gong-Übungen.<br />

a n z e i g e<br />

Das Qi Gong kommt aus der chinesischen<br />

Kultur und ist dort schon etwa<br />

4000 Jahre alt. Es ist eine Verbindung<br />

von Konzentration und Meditation,<br />

Bewegung und Atemübung mit dem<br />

Bauch. Eine enge Verwandtschaft besteht<br />

auch mit dem Tai Chi (Chuan).<br />

Durch Qi Gong entspannen sich<br />

Körper und Geist. Wohlbefi nden<br />

und innere Ruhe stellen sich ein und<br />

damit ein gewisser Grad an Zufriedenheit<br />

mit sich selbst und Ausgeglichenheit.<br />

Man kann auch sagen, dass<br />

sich ein Gleichgewicht der ‚guten’ und<br />

der ‚schlechten’ Energien im Körper<br />

bildet. Sie ‚bekämpfen’ sich nicht<br />

mehr, sondern harmonieren miteinander<br />

und ‚fl ießen’ wieder. ‚Blockaden’<br />

(Mitverursacher von Krankheiten)<br />

können somit gelöst werden.<br />

Der Körper ‚lächelt’ seinen Organen<br />

zu, d.h. Verspannungen werden nach<br />

und nach aufgesucht und gelockert.<br />

Er ‚strahlt’ auch nach außen und<br />

‚verbreitet’ Wärme. Würde man hingegen<br />

traurig und entmutigt durch die<br />

‚Welt schreiten’, würde sich bestimmt<br />

G e s u n dh e it<br />

Alternative Heilmethoden: Hintergründe und Erfahrungen<br />

Qi Gong: Entspannung und Wohlbefi nden<br />

© Falko Matte / fotolia.com<br />

der Krankheitszustand verschlechtern.<br />

Qi Gong im Speziellen<br />

Neben den bereits beschriebenen<br />

Entspannungsverfahren Autogenes<br />

Training, Progressive Muskelentspannung<br />

und Yoga (BBZ 11 + 12/2011 +<br />

2/2012) wird Qi Gong als meditatives<br />

Verfahren betrachtet – so wie Yoga.<br />

Viele Menschen fühlen sich für<br />

Yoga nicht ‚fi t’, d.h. gelenkig genug.<br />

Für sie und auch viele chronisch<br />

kranke Menschen ist Qi Gong ein<br />

idealer Ersatz.<br />

Anfangs ist es zwar fremdartig und<br />

ungewohnt. Man merkt aber schnell,<br />

dass seine Bewegungsabläufe wohltuend<br />

sind. Durch eigenes Mitwirken<br />

können so nämlich<br />

Qi-Gong-Übungen gleichzeitig zur<br />

Prävention, aber auch zur Therapie<br />

und Rehabilitation dienen.<br />

So helfen sie konkret bei Kreislaufbeschwerden,<br />

rheumatischen Krankheiten,<br />

Beschwerden an der Wirbelsäule<br />

bzw. dem ganzen Bewegungsapparat<br />

und zum Teil auch bei psychosomatischen<br />

Beschwerden. Das Gefühl<br />

für den Körper und seine Wahrnehmung<br />

verbessern sich wieder. Durch<br />

viele Übungen kann auch eine ‚Reinigung’<br />

von Körper und Geist erreicht<br />

werden.<br />

Wie oft, wo, wann....<br />

Das lässt sich nicht so pauschal<br />

sagen. Auf jeden Fall, solange es<br />

Spaß bereitet und Stärkung bringt.<br />

Um immer relativ entspannt und<br />

gesund zu sein bzw. in einem körperlich<br />

stabilen oder besseren Zustand<br />

zu gelangen, empfi ehlt man, täglich<br />

(ca. Stunde) aber wenigstens 1 x pro<br />

Woche (ca. 2 Stunden) seine Übungen<br />

zu machen.<br />

Der beste Ort zum Üben ist die<br />

Natur oder zumindest das geöffnete<br />

Fenster. Gut ist es immer, in der Öffentlichkeit<br />

zu üben, da es uns gerade<br />

dort an Gelassenheit und Entspannung<br />

mangelt.<br />

Die Übungsposition kann in aufrechter<br />

Sitzhaltung, im Stehen oder<br />

Liegen eingenommen werden.<br />

Wenn man z.B. nicht liegend Autogenes<br />

Training oder die Progressive<br />

Muskelentspannung versuchen kann,<br />

ist Qi Gong eine Alternative.<br />

Qi Gong für MS-PatientInnen<br />

Von ihnen wird es gern angewendet.<br />

Die Entspannung wirkt der Spastik<br />

entgegen. Aber v.a. sind viele<br />

Übungen gut für das Immunsystem,<br />

März 2012 BBZ<br />

den gestörten Stoffwechsel und für<br />

‚Reinigungsprozesse’.<br />

Speziell wird das ChanMi-Qi Gong<br />

empfohlen.<br />

Eine auf den Rollstuhl angewiesene<br />

Patientin erzählt: „...Füße werden ....<br />

angenehm warm, Arme und Beine<br />

fühlen sich ‚lebendig’ an...ich fühle<br />

mich... zu Hause in meinem Körper.<br />

Die Vorstellung, dass ich ....losgehe,<br />

ist mir dann nicht mehr fremd. Beim<br />

Heimfahren....sitze ich aufrecht in<br />

meinem Rollstuhl, und am nächsten<br />

Tag freut sich meine Krankengymnastin,<br />

dass ich beweglicher als sonst<br />

bin.“ (1)<br />

Andere MS-Patienten sprechen<br />

auch von starker Verringerung der<br />

Geh- und Gleichgewichtsprobleme,<br />

gefühlsmäßigem ‚Hoch’ nach jedem<br />

Üben, einem bewussten Wahrnehmen<br />

und Gefühl für den eigenen Körper<br />

sowie der Steigerung von physischer<br />

und psychischer Belastbarkeit.<br />

Meine eigenen Erfahrungen können<br />

die beschriebenen Aspekte und Erfahrungen<br />

nur bestätigen. Meine u.a.<br />

schweren Gleichgewichts- und Gehprobleme<br />

konnte ich nämlich mit<br />

Qi Gong, aber auch mit Therapeutischem<br />

Reiten, Fahrradfahren,<br />

Fitness, Schwimmen, Yoga, Kneipp<br />

– überhaupt gesunder Ernährung und<br />

viel Bewegung an frischer Luft stark<br />

verringern.<br />

Schlussbemerkung: Beschriebenes<br />

soll lediglich zur Anregung dienen,<br />

Qi Gong vielleicht einmal auszuprobieren<br />

– und sei es nur zur Entspannung.<br />

Spezielle Übungen, die hier nicht<br />

vorgestellt wurden, sind in einem<br />

Kurs an der Volkshochschule, im<br />

Fitness-Zentrum, in Selbsthilfegruppen,<br />

bei einigen Heilpraktikern oder<br />

speziellen Tai-Chi-Chuan-Schulen<br />

erlernbar. Danach kann man dann<br />

selbstständig Gelerntes anwenden. Qi<br />

Gong lässt sich nicht unbedingt ausschließlich<br />

aus Büchern erlernen.<br />

q Literatur:<br />

- (1) Zuzanna Sebkova-Thaller: Ich<br />

breite mein Lächeln aus – Qigong<br />

und MS (Mit einfachen Übungen<br />

Selbstheilungskräfte aktivieren).<br />

Hernoulle-Fin Verlag.1999.<br />

- Qi Gong: Einfl uss auf das<br />

Wohlbefi nden. In: „Pfl ege-<br />

Partner“ – 1/2001, S. 18-19

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