Von der Aufklärung verschont - Bündnis Alle gegen Rechts
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Franz Riklin http://www.FRinjuria.com 14<br />
Auf die letzten zehn Jahre beschränke ich mich deshalb, weil ich darüber relativ gut<br />
informiert bin. Damit wird auch ein grosser Teil <strong>der</strong> Zeitperiode von 1988 bis 1998<br />
erfasst, von <strong>der</strong> im Expertenbericht Piquerez/Cornu gesagt wird, dass schwere<br />
Missstände herrschten und elementare Verfahrensgrundsätze regelmässig verletzt<br />
wurden. 15<br />
In die kritische Zeit fällt auch die berüchtigte Garagen-Affäre, die ebenfalls nur<br />
unzulänglich erledigt wurde. Ich erhielt darüber vielerlei Informationen, bin aber nicht<br />
ausreichend dokumentiert, um dies qualifiziert darstellen zu können.<br />
10. Gutachten Piquerez/Cornu 16<br />
Am 10.2.1999 beschloss <strong>der</strong> Grosse Rat, nachdem er die Einsetzung einer<br />
parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) zur Abklärung <strong>der</strong> Justizmissstände<br />
abgelehnt hatte, den Einsatz ausserkantonaler Experten. Es ist typisch, dass<br />
ein juristischer Laie einer Partei, die nicht zum Machtkartell gehört, diesen Antrag<br />
gestellt hat (Grossrat Brügger, CSP).<br />
Dass ausserkantonale Experten eingesetzt wurden, ist weitgehend mein Verdienst.<br />
Vor diesem Beschluss sprachen einzelne Mitglie<strong>der</strong> des Grossen Rates <strong>der</strong> CSP bei<br />
mir vor und baten mich um eine Beurteilung <strong>der</strong> Lage. Ich habe ihnen geraten, den<br />
Beizug auswärtiger Experten zu verlangen, weil ich sah, dass die Freiburger<br />
Justizbehörden nicht willens und nicht fähig waren, für Ordnung zu sorgen. Auch<br />
anlässlich <strong>der</strong> erwähnten Befragung vom 26. Juli 1998 durch die Justizkommission<br />
des Grossen Rates (vorne A.2) habe ich in meinem neunseitigen Memorandum<br />
festgehalten: "Sehr erwünscht wäre eine Evaluation <strong>der</strong> Strukturen und Praktiken im<br />
Freiburger Strafverfolgungswesen durch anerkannte ausserkantonale Experten (wie<br />
zum Beispiel alt-Bundesrichter Häfliger o<strong>der</strong> Prof. Piquerez)."<br />
Nach dem erwähnten Grossratsbeschluss hörte ich in <strong>der</strong> Folge immer wie<strong>der</strong> von<br />
Torpedierungsversuchen. So bestritt eine Delegation des Kantonsgerichts wie schon<br />
dargelegt pauschal meine in <strong>der</strong> Befragung durch die Justizkommission geäusserten<br />
Vorwürfe. Ferner hörte ich, dass einzelne Kantonsrichter behauptet hätten, <strong>der</strong><br />
Beizug von Experten sei unnötig. Der Präsident <strong>der</strong> grossrätlichen Justizkommission,<br />
Hartmann, vertraute Journalisten sogar an, die einzusetzenden Experten müssten<br />
nur abklären, ob die Justiz mit <strong>der</strong> neuen Strafprozessordnung funktioniere, es sei<br />
deshalb nicht gesagt, ob sie überhaupt meine Vorwürfe abklären würden.<br />
Aus diesen Gründen habe ich von Zeit zu Zeit mit Leserbriefen nachgestossen, bis<br />
endlich nach siebeneinhalb Monaten diese Experten bestimmt waren. Namentlich die<br />
Berichte in den Medien über meine Strafanzeigen <strong>gegen</strong> UR Lamon in Sachen Perler<br />
und bei <strong>der</strong> Bundesanwaltschaft in Sachen Spanienreise (hinten C.42) führten zum<br />
erhofften Durchbruch.<br />
15 S. 81, 88.<br />
16 Gutachten über die Führung <strong>der</strong> Strafuntersuchung im Kanton Freiburg vom 3.5.2000,<br />
Zusammenfassung des Berichts an den Staatsrat vom 27.6.2000. Soweit dieses Gutachten<br />
nachstehend zitiert wird, beziehen sich die Seitenangaben auf die deutschsprachige Fassung.