Von der Aufklärung verschont - Bündnis Alle gegen Rechts
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Franz Riklin http://www.FRinjuria.com 46<br />
Die Experten stellten fest, dass auch hier ein Verstoss <strong>gegen</strong> Art. 299 StGB verjährt<br />
sei. Verbleibt noch ein möglicher Amtsmissbrauch durch Untersuchungsrichter Piller.<br />
Hier schreiben die Experten, einen Verstoss wegen Amtsmissbrauchs habe niemand<br />
geltend gemacht. (Das ist typisch für Freiburger Verhältnisse!). Die betroffenen<br />
Polizisten hätten sich nicht darüber beklagt, irgendeinem Zwang ausgesetzt gewesen<br />
zu sein und natürlich noch viel weniger, im Spätherbst das sonnige Klima in Gran<br />
Canaria geniessen zu dürfen. Diese Feststellung ist rechtlich irrelevant. Bei einem<br />
illegalen Befehl kann es nicht darauf ankommen, ob ihm Polizisten freiwillig o<strong>der</strong><br />
wi<strong>der</strong>willig folgen. Die Verjährung dieses Falles endet erst im November 2003.<br />
Wetten, dass es auch hier bei einem Verdacht bleibt!<br />
21. Perler I (Odyssee eines Strafverfahrens)<br />
Für das Verständnis dieses Falles ist es notwendig, zwei Protagonisten kennenzulernen,<br />
die Prostituierte Sonja 109 und den Kriminellen Prétet. Diese Personen<br />
spielen auch in an<strong>der</strong>n Fällen eine Rolle.<br />
Die Dirne Sonja ist eine zwielichtige Person aus dem Milieu, die in mehreren Fällen<br />
(u.a. bei Perler und Grossrie<strong>der</strong>) eine wichtige Rolle spielte und von UR Lamon auf<br />
fragwürdige Weise in den von ihm geführten Ermittlungen eingesetzt wurde. Sonja<br />
stand damals in einem Verfahren wegen Verdachts vieler Straftaten, so des<br />
Diebstahls, Betrugs, <strong>der</strong> Urkundenfälschung, des betrügerischen Missbrauchs einer<br />
Datenverarbeitungsanlage und von Drogendelikten (vgl. hinten C.26).<br />
Prétet ist ein Franzose, <strong>der</strong> in Freiburg aufgewachsen ist. Er wurde mehrfach wegen<br />
vieler Delikte bestraft (und einmal auch in eine Arbeitserziehungsanstalt eingewiesen).<br />
Er erhielt Landesverweis und hält sich jetzt in Frankreich auf. Prétet war<br />
auch Brandstifter im Fall Kéké Clerc (vgl. hinten C.27). Er behauptete, Clerc habe ihn<br />
zu diesem Brand angestiftet. Clerc bestritt das. Trotz seiner Vorstrafen wurde er vor<br />
Gericht von <strong>der</strong> Staatsanwaltschaft und <strong>der</strong> Polizei als glaubwürdig hingestellt, was<br />
zur Verurteilung von Clerc führte. Prétet hatte auch, wie sich nachstehend zeigen<br />
wird, ein Hass-Liebe-Verhältnis zu Sonja.<br />
1993 brannte es im Schönheitssalon <strong>der</strong> Dirne Sonja in Freiburg. Die Brandspezialisten<br />
<strong>der</strong> Polizei und Fachleute <strong>der</strong> Gebäudeversicherungsanstalt gelangten<br />
überwiegend zur Auffassung, <strong>der</strong> Brand sei Folge eines Kurzschlusses. Perler,<br />
Mitglied <strong>der</strong> Sicherheitspolizei und Hundeführer, musste Sonja befragen. Auch sie<br />
erweckte den Eindruck, vermutlich sei ein Kurzschluss Ursprung des Brandes<br />
gewesen. Perler protokollierte diese Aussage und unterliess es offenbar, Sonja zu<br />
ihren persönlichen Verhältnissen zu befragen (sonst hätte er gemerkt, dass sie<br />
überschuldet war, was allenfalls ein Brandstiftungsmotiv hätte sein können). Sein<br />
Name und <strong>der</strong>jenige seines Kollegen zierten den Briefkopf eines Rapports über den<br />
Vorfall, <strong>der</strong> aber nur vom Kollegen, hin<strong>gegen</strong> nicht von Perler unterschrieben war.<br />
Hierauf wurde das Verfahren <strong>gegen</strong> Sonja eingestellt.<br />
1994 gab es eine Wende. Sonja zeigte Prétet wegen Vergewaltigung an. Prétet<br />
109 Deckname.