2. Klassische Kommunikationsmodelle und ... - Hochschule Kehl
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<strong>Hochschule</strong> <strong>Kehl</strong> - Vorlesung Psychologie Gr<strong>und</strong>studium<br />
<strong>2.</strong> <strong>Klassische</strong> <strong>Kommunikationsmodelle</strong> <strong>und</strong> Verwaltungshandeln<br />
<strong>2.</strong>1 Sender – Empfänger – Modell<br />
Zu den klassischen Modellen der Kommunikation zählt das Sender – Empfänger – Modell, das auf<br />
Konzepte des technisch/physikalischen Modells der Nachrichten-Übertragung zurückgreift, wobei in<br />
der aktuellen Rezeption das ursprüngliche allgemeine Modell von Shannon & Weaver mehr oder weniger<br />
stark abgewandelt wird.<br />
<strong>2.</strong>1.1 Das Modell von Shannon & Weaver<br />
Welche Idee steht hinter dem Ansatz, zwischenmenschliche Kommunikation in den Begriffen<br />
von „Sender“ <strong>und</strong> „Empfänger“ abzubilden? Shannon 2 <strong>und</strong> Weaver entwickelten 1949 ein<br />
allgemeines Modell der Kommunikation, das folgende Begrifflichkeiten zur Analyse von<br />
Kommunikationsprozessen einführte.<br />
Nach Shannon <strong>und</strong> Weaver muss eine Kommunikation<br />
sechs Elemente enthalten:<br />
• die Informationsquelle,<br />
• die Verschlüsselung,<br />
• die Nachricht,<br />
• den Kanal,<br />
• die Entschlüsselung <strong>und</strong><br />
• den Empfänger.<br />
Die Kommunikation ist ein linearer Prozess, in<br />
dessen Mittelpunkt das Signal steht. Das Prinzip<br />
des Shannon & Weaver-Modells ist, dass jede<br />
menschliche Kommunikation eine Quelle (information<br />
source) hat. Diese Quelle ist der Sender,<br />
der seine Nachricht (message) in Form eines<br />
Kodes über einen Kanal (transmitter) weitergibt.<br />
(Quelle Stangl, W., Menschliche Kommunikation/Psychologische Modelle. http: www.stangl-taller.at)<br />
Dieses Kommunikationsmodell vermag die wesentlichen Komponenten/Variablen technisch<br />
unterstützte Kommunikation wie Morsen, R<strong>und</strong>funk, Fernsehen, Sprechfunk, Telefon, aber<br />
auch Email abzubilden.<br />
Es wurde jedoch auch schon früh benutzt, um zwischenmenschliche Kommunikation <strong>und</strong> ihre<br />
Störungen abzubilden. Über die Rezeption kybernetischer Modelle ging es in modifizierter<br />
Form auch in die psychologische Modellbildung.<br />
2 2 Shannon, Claude Elwood (1916-2001), amerikanischer Mathematiker <strong>und</strong> Ingenieur, Begründer der Informationstheorie.<br />
Shannon wurde am 30. April 1916 in Petoskey (Michigan) geboren. Nach Abschluss der Schule<br />
besuchte er die Universität Michigan <strong>und</strong> erwarb 1940 seinen Doktortitel am Massachusetts Institute of Technology.<br />
Nachdem er bei den Bell Telefone Laboratories gearbeitet hatte, wurde Shannon 1956 Fakultätsmitglied am<br />
Massachusetts Institute of Technology. Im Jahr 1948 veröffentlichte er den Artikel A mathematical theory of<br />
communication, in dem er sein ursprüngliches Konzept unterbreitete – eine einheitliche Theorie der Nachrichtenübertragung<br />
<strong>und</strong> -verarbeitung. Der Begriff Nachrichten umfasst in diesem Zusammenhang alle Formen von<br />
übertragenen Botschaften, einschließlich derer, die im Nervensystem von lebenden Organismen versendet werden.<br />
Bereits in seiner Diplomarbeit beschrieb der Mathematiker einen Schaltmechanismus auf der Basis der<br />
Boole’schen Algebra <strong>und</strong> führte den Begriff Bit als kleinste Informationseinheit in die Wissenschaft ein.<br />
Shannon litt während seiner letzten Lebensjahre an der Alzheimer-Krankheit. Er starb am 24. Februar 2001 in einem<br />
Pflegeheim in Medford (Massachusetts). (Microsoft ® Encarta ® Professional 200<strong>2.</strong>)<br />
© 2003, 2006 HJ Feuerstein – Kommunikation <strong>und</strong> Verwaltungshandeln (Auszug)<br />
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